Der Böblinger Anlagenbauer Eisenmann hat heute beim Amtsgericht Stuttgart einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Wie verlautet, wurden Anträge auch bei der Eisenmann Anlagenbau GmbH & Co. KG, der Eisenmann Lactec GmbH und der ENisco GmbH & Co. KG gestellt.
Der Konzern, der rund 3000 Mitarbeiter beschäftigt und einen Umsatz von rund 723 Mio. Euro (2017) erwirtschaftet, verfolgt mit dem Antrag das Ziel, das im März 2019 gestartete Programm zur Restrukturierung und strategischen Neuausrichtung der Eisenmann-Gruppe zu beschleunigen.
Wie der für die Restrukturierung zuständige Manager Dr. Michael Keppel sagte, wolle Eisenmann damit die strategische Neuausrichtung der Firmengruppe vorantreiben, um so schnell wie möglich zu einem profitablen Geschäft zurückzukehren. Man wolle die Chance auf einen Neustart konsequent nutzen und könne dabei auf ein grundsätzlich solides Geschäftsmodell aufbauen, so Keppel weiter. Der Verwaltungsrat, die Familie Eisenmann und die Kreditgeber würden den jetzt eingeschlagenen Weg unterstützen, heißt es.
Eigentümer und Management der Eisenmann-Gruppe hatten im März 2019 die Restrukturierung und strategische Neuausrichtung des Unternehmens eingeleitet. Die Akquisition und Abwicklung diverser Großprojekte hätten im Vorjahr zu einem hohen Jahresverlust geführt. „Wir mussten hier schnell und konsequent handeln. Gleichzeitig wollten wir aber auch die strategischen und strukturellen Grundlagen für unsere langfristige Wettbewerbsfähigkeit schaffen“, betonte Keppel.
Der Restrukturierungsmanager ist davon überzeugt, dass das Unternehmen die zunehmenden Risiken und Kapitalanforderungen in seinem Anlagengeschäft im Verbund mit einem industriellen Partner besser schultern und sein volles Potenzial schneller ausschöpfen könne. Keppel: „Deshalb suchen wir für unser Geschäft mit Lackieranlagen (Paint & Assembly, PA) und Applikationssystemen (Application Technology, AT) einen strategischen Partner.“ Die ersten Interessenten hätten sich bereits gemeldet.