Nur wenn genügend Elektroautos auf den Straßen sind, werden sie auch wahrgenommen. Wie die Akzeptanz zu steigern ist und das Thema sich entwickelt, diskutierten Experten auf dem Dritten Deutschen E-Mobil-Kongress des Nova-Instituts in Bonn.
Wenn BMW 2013 mit dem i3 sein vollelektrisches Mega City Vehicle auf den Markt bringen wird, summieren sich darin die Erkenntnisse zweier großangelegter Flottentests: Das Ergebnis von 13 Millionen Kilometern, die BMW-Kunden mit 600 elektrifizierten Mini E an Erfahrungen gesammelt haben, mündet jetzt in einen Test mit mehr als 1000 BMW 1, die als Active i mit selbstentwickeltem Elektromotor auf die Straßen kommen, wie Ulrich Kranz auf dem Dritten Deutschen E-Mobil-Kongress sagte. Diese Schritte würden benötigt, so der bei BMW für die Elektromobilität zuständige Manager, „um ein qualitativ gutes Serienfahrzeug zu entwickeln, das auch den Kundenanforderungen gerecht wird“.
Wie zögerlich Kunden trotz eines auch in seiner Reichweite akzeptablen und kaufbaren Ökoautos sich der neuen Antriebstechnik nähern, zeigt das Beispiel i-Miev. Von den 5000 von Mitsubishi für Europa produzierten Elektroautos gingen bislang 400 nach Deutschland, ganze 6 % an Privatkunden, zieht Uwe Likar nach drei Monaten Zwischenbilanz. Das Gros entfalle auf Firmenkunden und Händler.
Deutschlandweit sind etwa 2300 Elektrofahrzeuge unterwegs. Die Regierung peilt bis 2020 eine Million E-Autos an. Um das Ziel zu erreichen, müssten Elektrofahrzeuge runter von der Teststrecke und auf die Straße, sagte Umweltstaatssekretärin Ursula Heinen-Esser. E-Autos wären zwar in aller Munde, doch bis heute nicht sichtbar. Mit 1 Mrd. Euro fördere der Bund F+E-Kooperationen, um Komponenten wie etwa die teure Batterie deutlich günstiger zu machen. Ziel sei das Elektroauto als marktfähige Umweltinnovation.
Einig waren sich die Experten, dass trotz des bescheidenen Marktes nur eine erhöhte Wahrnehmung das Thema voran bringe. Bis zu 20 000 Fahrzeuge eines Modells müssten dafür auf der Straße sein, sagte E-Mobil-Experte Peter Grett. Auch der Smart wäre erst ab dieser Größe zum Selbstläufer geworden. dk
Weiteres dazu lesen Sie in Heft 21, Extra-Ausgabe Elektromobilität
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