Startseite » News »

Erfolg des Werkzeugbaus misst sich an der Produktivität

Kennzahlen-Report der Marktspiegel Werkzeugbau eG
Erfolg des Werkzeugbaus misst sich an der Produktivität

In ihrem monatlichen Kennzahlen-Report vergleicht die Marktspiegel Werkzeugbau eG Unternehmen aus dem deutschsprachigen Formen-, Modell- und Werkzeugbau. Ziel der Genossenschaft ist, die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Der Report im Januar rückt das Thema Produktivität in den Fokus. Denn die Branche steht vor enormen Zugzwang. Die Unternehmen sollen schneller und günstiger fertigen und im Idealfall in einer noch besseren Qualität.

Zu viel Personalaufwand im Werkzeugbau

Der durchschnittliche Personalaufwand zur Generierung einer Spindelstunde beträgt laut Datenauswertungen der Mitgliedsunternehmen aus dem Jahr 2019 1,41 Stunden. An diesem Kennwert lässt sich die Produktivität eines Unternehmens beurteilen, wie Jens Lüdtke, Vorstandsmitglied und Gutachter im Analysefeld Produktion, Organisation, Prozesse und Strategie in der Marktspiegel Werkzeugbau eG erklärt. Hierbei wird betrachtet, wie viel Manpower für die Bedienung, Programmierung und Planung aufgewendet werden muss, um eine produktive Spindelstunde zu generieren. Laut Lüdtke ist dieser Wert zu hoch und ein Indikator dafür, wie standardisiert und automatisiert die Prozesskette abläuft und wie mannlos die Maschinen in den Unternehmen produzieren. Für eine produktive Spindelstunde sollte seiner Ansicht nach nicht mehr als eine Stunde personaler Aufwand benötigt werden.

Mannlose Maschinenstunden müssen generiert werden

Der durchschnittliche Bedienanteil der Betriebe liegt bei 75 %. Auch dieser Kennwert ist zu hoch. „In vielen Betrieben aus der Branche wird im Umkehrschluss erst zu 25 Prozent mannlos gearbeitet“, sagt Lüdtke. „Hier kann ich nur jedem Unternehmen ans Herz legen, Konzepte zu entwickeln, wie mannlose Maschinenstunden generiert und die Maschinenproduktivität im eigenen Unternehmen bis zum Ende des Jahres 2021 so gesteigert werden kann, dass sich der Bedienanteil auf mindestens 50 Prozent reduziert.“

Hohe mannlose Laufzeiten beeinflussen die jährliche produktive Maschinenlaufzeit pro Maschine. Hier liegt der Durchschnitt beim Marktspiegel im Werkzeugbau bei nur rund 2000 Stunden. Die Range reicht durchschnittlich von 600 bis 5400 Stunden pro Maschine. Eine Spanne, die für Lüdtke das große Potenzial in diesem Bereich deutlich macht. „Bei der Steigerung der Produktivität geht es in erster Linie darum, dass man funktionierende Abläufe und Prozesse sicherstellt und auch teure Betriebsmittel wie CNC-Maschinen, so effektiv wie möglich ausgelastet werden“, erklärt Lüdtke. „Das Ergebnis beim Marktspiegel ist wirklich alarmierend und der Wert viel zu niedrig. Vor allem, wenn man bedenkt, dass jede Fertigungsanlage jeweils 8760 Stunden im Jahr zur Verfügung steht.“ Unternehmen sollten die produktive Maschinenlaufzeit nach Aussage des Branchenexperten auf mindestens 3500 Stunden im Jahresverlauf steigern. Dazu brauche es einen konkreten Umsetzungsplan.

Trend: hohe Auslastung weniger Maschinen

Laut Lüdtke geht der Trend in den Unternehmen weg davon, viele Maschinen im Einsatz zu haben. Forciert werde die höhere Auslastung von wenigen Maschinen, woraus sich eine höhere Effektivität und Produktivität sowie niedrigere Maschinenstundensätze erschließen lässt.

Vernetzungsgrad korreliert mit dem Erfolg

Auch der Vernetzungsgrad der vorhanden Softwaresysteme in den Betrieben beeinflusst die standardisierte und automatisierte Prozesskette und somit die Kennzahl Personalaufwand pro Spindelstunde. Auf einer Skala von 0 bis 1 liegt die Kennzahl des Branchendurchschnitts der beim Marktspiegel Werkzeugbau teilnehmenden Unternehmen bei 0,48.

Die besten fünf Unternehmen erreichen hingegen einen um 67 % höheren Vernetzungsgrad. Daraus lässt sich schließen, dass die erfolgreicheren und produktiveren Unternehmen mehr Wert auf eine starke Vernetzung ihrer Softwaresysteme und Prozesse legen.

In Zeiten von Digitalisierung und Automatisierung ist das Ergebnis des Branchendurchschnitts nach Meinung von Lüdtke viel zu gering.

Unternehmen, die die Produktivität steigern möchten, sollten die Standardisierung in den Fokus rücken, mit Wissensdatenbanken automatisiert bis teilautomatisiert programmieren, eine hohe Prozesssicherheit anstreben, gute Organisationsstrukturen schaffen und auf einen hohen Vernetzungsgrad der Softwarelösungen Wert legen.

Kontakt:

Marktspiegel Werkzeugbau eG
Gerberwiesen 3
88477 Schwendi
Tel.: Tel.: +49 160 92382631
info@marktspiegel-werkzeugbau.com

www.marktspiegel-werkzeugbau.com

Unsere Whitepaper-Empfehlung
Industrieanzeiger
Titelbild Industrieanzeiger 6
Ausgabe
6.2024
LESEN
ABO
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Aktuelle Whitepaper aus der Industrie

Unsere Partner

Starke Zeitschrift – starke Partner


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de