Elektroautos könnten sich in Deutschland schneller durchsetzen als erwartet. Mit annähernd 2 Mio. stromangetriebenen Fahrzeugen rechnen Experten im Jahr 2020 auf deutschen Straßen – doppelt so viel wie von der Bundesregierung bis zu diesem Zeitpunkt angestrebt wird. Ermittelt hat dies eine Studie, für die das Stuttgarter Beratungshaus Horváth & Partners zusammen mit zwei Instituten der EBS Business School 250 Unternehmen aus der Automobil- und Energiewirtschaft befragt hat. Nach Ansicht der Industrieexperten werden Hybridantriebe im Jahr 2020 rund 8,5 % des deutschen Fahrzeugbestandes ausmachen. Bei einem geschätzten Autobestand 2020 von circa 47,5 Mio. Pkw entspricht dies rund 4 Mio. Stromantriebe, also batteriegetriebene Fahrzeuge inklusive Range Extender und Plug-In-Hybride), folgen mit etwa 4,2 % (rund 2 Mio. Fahrzeuge). Wasserstoffantriebe werden demnach mit etwas über 1 % des Bestandes eher eine untergeordnete Rolle spielen.
Vor diesem Hintergrund scheint es den Studienverantwortlichen Prof. Dr. Ronald Gleich von der EBS und Horváth-Partner Dr. Oliver Greiner „realistisch, dass die Ziele der Bundesregierung bis 2020 um das Doppelte übertroffen werden können“.
Ihre optimistische Prognose führen die Leiter der Studie auf eine ganze Reihe von Gründen zurück. „Neben objektiven Faktoren, wie der deutlichen Reduzierung der Batteriepreise und dem zunehmend attraktiven Angebot, spielt auch die gesellschaftliche Zustimmung hinsichtlich neuer Antriebstechnologien eine wichtige Rolle“, meinte Matthias Deeg, E-Mobility-Experte bei Horváth & Partners.
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