Der deutsche Exportmotor läuft auf hohen Touren. Treiber dafür ist die gute Auftragslage in vielen Ländern. Dadurch sind die Ausfuhren des hiesigen Maschinen- und Anlagenbaus im ersten Halbjahr 2017 kräftig gestiegen. Laut dem Branchenverband VDMA legten die Ausfuhren in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres nach vorläufigen Zahlen nominal um 5,9 % zu. Im Vorjahreszeitraum war die Halbjahresbilanz noch leicht rückläufig.
„In vielen Ländern dieser Erde werden Industrien modernisiert oder aufgebaut, es gibt großen Bedarf an modernster Technik“, erläuterte VDMA-Chefvolkswirt Dr. Ralph Wiechers. Davon würden die hiesige Maschinenbaubetriebe profitieren, auch wenn weiterhin politische Unsicherheiten manche Investition verzögerten.
Exporte nach China legen deutlich zu
Die Exporte nach China legten um 22,6 % zu. Für Wiechers ist das „nicht überraschend, aber mehr als wir erwartet hatten“. Chinas expansive Politik wirkte zugleich als Stimulans für andere asiatische Staaten, was wiederum den deutschen Export beflügelte. So verzeichneten die Maschinenausfuhren nach Südkorea ein Plus von 15,8 %. Die Exporte in die USA wuchsen um 7,3 %; das benachbarte Mexiko nahm sogar 25,5 % mehr Maschinen „Made in Germany“ auf.
Verhaltener Zuwachs in Europa
Wieder deutlich ins Rollen kamen auch die Geschäfte mit Russland. Im ersten Halbjahr legten die Ausfuhren dorthin um 20,6 % zu. Mittlere Wachstumsraten gab es in Indien (7,5 %), Nordafrika (6,8 %) und Südostasien (4,4 %). Europa, der größte Absatzmarkt für die deutschen Maschinenbauer, blieb hinter der globalen Dynamik etwas zurück: in den Euro-Staaten wurde laut der Verbandsstatistik ein Exportzuwachs von 2,7 % verbucht, in die gesamte EU legten die Ausfuhren um 2 % zu. Negativ entwickelten sich im ersten Halbjahr die Exporte in die Opec-Staaten mit einem Minus von 9 %.