Rund ein Drittel der Energie weltweit wird für die Herstellung von Produkten verbraucht. Die Industrie agiert derzeit noch weitgehend in gewachsenen Strukturen. Doch es ist viel Luft nach oben, wenn es um die Reduktion des ökologischen Fußabdrucks geht – und um neue Geschäftsmodelle.
Zum Gespräch geladen hat Moderatorin Stefanie Burmeister einerseits Alix Chambris, Vice President für Nachhaltigkeit bei der mittelständischen Unternehmensgruppe Viessmann. Zweiter in der Runde ist Martin Beck, Unternehmensberater für Energieeffizienz/Energiesysteme der ETA-Solutions GmbH in Bensheim. Hinzu kommt Professor Christoph Herrmann, Leiter des Instituts für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik (IWF) der TU Braunschweig, der sich mit nachhaltiger Produktion und Life Cycle Engineering beschäftigt.
Für Institutschef Herrmann sind die Klimaziele „ambitioniert, aber sie sind absolut realistisch“, wie er meint. Auch Martin Beck hält die klimaneutrale Fabrik für ein sehr ambitioniertes Ziel und plädiert dafür, sehr klimaschonend zu arbeiten und sich auf den Weg zu einer Klimaneutralität zu begeben. Schließlich müsste man das Thema auf die gesamte Wertschöpfungskette hin bilanzieren, meint Alix Chambris, von den Vorprodukten bis zur Nutzung der Produkte und dem Recycling, um Klimaneutralität zu erreichen. “
Für die aus Brüssel für die Diskussion zugeschaltete Alix Chambris ist Klimaschutz und Wachstum kein Widerspruch in sich. Wie es gehen könne, habe Vissmann bewiesen. Der Heiztechnikspezialist aus Allendorf hätte ein Drittel seiner Emissionen reduziert und im gleichen Zeitraum den Umsatz verdoppelt.“ Für Unternehmensberater Beck sind Energieeffizienz-Maßnahmen in sich immer wirtschaftlich. Und wirtschaftliche Maßnahmen umzusetzen, mache immer Sinn für Unternehmen.
Einig sind sich alle drei in einer Sache: Klimaneutralität bis 2050 ist zu schaffen. Es gibt die notwendigen Technologien und wir sind bereits auf dem richtigen Weg. Trotzdem sei es, insbesondere für die Produktion, noch ein gutes Stück Arbeit. Und weil „gute Pferde nur so hoch springen, wie sie müssen“, brauche es auch dringend die richtigen politischen Anreize. (dk)
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