An der Westküste von Norwegen wurde kürzlich das Lefdal Mine Datacenter (LMD) eröffnet, das eines der kosteneffizientesten, sichersten, flexibelsten und umweltfreundlichsten Rechenzentren in Europa sein soll. Die Anlage im ehemaligen Bergwerk hat zum Zeitpunkt der Eröffnung die Ausbaustufe 1 abgeschlossen und bietet auf einer Fläche von 120 000 m² mehr als 200 MW IT-Kapazität sowie 45 MW Kühlleistung. Das Besondere an dem Rechenzentrum ist, dass es ausschließlich mit erneuerbaren Energien betrieben und durch Wasser aus dem nahegelegenen Fjord gekühlt wird. Das System erreicht so einen Effizienzwert (PUE) von weniger als 1,15. Bis zu 40 % an Kosten könnten im Vergleich zu einem Cloud-Rechenzentrum beispielsweise in Deutschland erreicht werden, erklärt Dr. Karl-Ulrich Köhler, Vorsitzender der Geschäftsführung von Rittal International.
Durch die Größe des Rechenzentrums sowie die 16 m hohen Hallen im Berg und die zugehörige Logistik ist der Speicherplatz variabel: Kunden zahlen lediglich für Kapazitäten, die sie benötigen – und können den Bedarf an wachsende oder schrumpfende Anforderungen flexibel anpassen. Technologiepartner des Rechenzentrums sind der Schaltschrankausrüster Rittal und IBM.
Die Daten im Rechenzentrum werden von Felswänden geschützt, die eine natürliche Abschirmung gegen elektromagnetische Impulse (EMP) bieten. Da die Anlage zudem nur von zwei Zutrittspunkten zugänglich ist, bietet sie ein hohes Maß an natürlicher Sicherheit und Zugangskontrolle, heißt es. Der Aufbau und die Dokumentation der Infrastruktur-Installationen sind streng vertraulich. Speziell ausgebildetes Personal überwacht die Anlage rund um die Uhr. Damit erfüllt das Datacenter alle Anforderungen der Tier III-Norm.
Zu den ersten Kunden des Rechenzentrums zählt der deutsche Cloud-Provider Innovo Cloud. Die ersten Komponenten werden ab September eingerichtet und in Betrieb genommen. Auch IBM wird seine Resiliency Services vom LMD aus anbieten.
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