Die führenden Industrieservice-Unternehmen in Deutschland verzeichneten 2021 einen durchschnittlichen Umsatzrückgang von 9,7 % gegenüber dem Vorjahr. Hauptursache waren die Auswirkungen der Corona-Pandemie, die im Durchschnitt mit 20 % Mindereinnahmen gegenüber den ursprünglichen Planungen ins Gewicht fallen. Dem standen pandemiebedingte Zusatzeinnahmen von 5,7 % gegenüber. Das geht aus der aktuellen Lünendonk-Studie „Industrieservice-Unternehmen in Deutschland“ hervor, die seit 2009 jährlich neu durchgeführt und veröffentlicht wird.
Aufträge für Automation und Digitalisierung
Insgesamt verzeichnete der Industrieservice demnach mit 9,7 % den dritthöchsten Umsatzrückgang in den beobachteten Märkten – nach Zeitarbeit (-17,6 %) und Technologieberatung respektive Engineering Services (-13,6 %). Für 2021 und die darauffolgenden Jahre rechnen die Unternehmen mit deutlichen Nachholeffekten, die zu Wachstumsraten von mehr als 10 % für 2021 und 2022 führen könnten.
Letztere Angaben kommen dadurch zustande, dass Lünendonk die jährliche Studie zum Gesamtmarkt erstmals um spezifische Fragestellungen vertieft, die für die Prozess- und die Fertigungsindustrie relevant sind. Laut den teilnehmenden Unternehmen werden die durch Digitalisierung und Corona-Erfahrungen ermöglichten Remote-Services zu mehr Aufträgen und einem höheren Umsatz führen.
Auch autonome Fahrzeuge treiben Nachfrage
Zusätzliche Nachfrage erwarten die Unternehmen durch die steigende Verbreitung von autonomen Fahrzeugen, die instand gehalten werden müssen. Eine negative Auswirkung auf die Geschäftsmodelle erwarten die Dienstleister durch additive Ersatzteilfertigung (3D-Druck), die es den internen Einheiten erleichtern, Services selbst zu erbringen.
Die Fertigungsindustrie verzeichnet derzeit Verlagerungen von den USA und Asien nach Europa, unter anderem durch die Transformation der Automobilindustrie und den Aufbau von Batteriefabriken in Europa.
Corona-Erfahrungen sind ein Treiber
Trotz der aktuell herausfordernden Umstände erwartet Lünendonk-Partner und Studienautor Thomas Ball positive Impulse für den Markt. „Corona und nicht zuletzt auch die Havarie der Ever Given im Suez-Kanal haben die Verwundbarkeit internationaler Lieferketten eindrucksvoll gezeigt.“ Doch unabhängig von diesen Entwicklungen seien hohe Investitionen in den Industriestandort Deutschland zu beobachten. Auch sie führten zu einer „strukturell stärkeren Nachfrage nach externen Industrieservices“, kommentiert Ball die Zukunftsaussichten.
Die neue Lünendonk-Studie „Industrieservice-Unternehmen in Deutschland“ ist ab sofort erhältlich. Sie enthält Langzeit- und Segmentauswertungen, darunter vertiefende Analysen zum Marktumfeld in der Fertigungsindustrie. 31 Dienstleister wurden in die laut Anbieter detaillierte Studie einbezogen. Sie sei zum Preis von 2.000 Euro netto als PDF-Datei unter www.luenendonk.de zu beziehen. (os)
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