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Italienische Hersteller erhalten wieder mehr Aufträge

Werkzeugmaschinen , Roboter, Automation
Italienische Hersteller erhalten wieder mehr Aufträge

Italienische Hersteller erhalten wieder mehr Aufträge
Das internationale Interesse an italienischen Werkzeugmaschinen steigt nach dem Krisenjahr 2009 wieder Bild: Jobs
Im zweiten Quartal des laufenden Jahres verzeichneten die italienischen Hersteller von Werkzeugmaschinen einen um 66,4 % höheren Auftragseingang, als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Allerdings sieht der Branchenverband Ucimu den Aufschwung im Inland gefährdet, weil die Tremonti-Ter-Regelung nicht verlängert wurde.

Auch die italienischen Werkzeugmaschinen-Hersteller freuen sich wieder über steigende Auftragseingänge. Der positive Trend setze sich fort, teilt der Branchenverband Ucimu Sistemi per Produrre mit. Im zweiten Quartal verzeichneten die Betriebe einen Zuwachs von 66,4 % gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der absolute Index-Wert, der auf Basis des Referenzjahres 2005 ermittelt wird, liegt allerdings erst bei 79,7 %. Damit befinde sich der Index auf einem Niveau, das dem zweiten Quartal 2003 entspreche.

Die italienische Produktion von Werkzeugmaschinen, Robotern und Automation erreichte 2009 einen Wert von 4,093 Mrd. Euro. Das entspricht einem Minus von 30 % gegenüber 2008. Der Verbrauch sank um 44,2 % auf 2,333 Mrd. Euro, wobei der Inlandsabsatz um 37,6 % auf 1,566 Mrd. Euro sank. Die Maschinenimporte nach Italien schrumpften gar um 54,1 % auf 767 Mio. Euro. Damit betrug der Marktanteil ausländischer Produktionssysteme in Italien 32,9%.
Den vom Zentrum für Studien & Unternehmenskultur des Ucimu erhobenen Daten zufolge findet die Trendumkehr, welche die italienischen Hersteller seit Ende 2009 verzeichnen, in der jüngsten Erhebung eine weitere Bestätigung. Aus ihr gehe sowohl ein Aufschwung der Inlands- wie auch der Auslandsnachfrage hervor.
Die aus dem Ausland an italienische Hersteller vergebenen Aufträge nahmen gegenüber dem Vorjahr um 60,5 % zu. Der absolute Index-Wert liegt nun bei 70,6. Insbesondere im Inland setzt sich der positive Trend fort. Der Index für die Inlandsnachfrage stieg im zweiten Quartal um 75,6 % und liegt nun bei einem Wert von 89,4.
Im Halbjahresvergleich belief sich der Zuwachs an Bestelleingängen auf 34% – das ergibt einen absoluten Wert von 87,3 – gegenüber dem Zeitraum Januar bis Juni 2009, und zwar infolge des Anstiegs der Bestellungen sowohl auf dem Inlands- (+39,2 %) als auch auf dem Auslandsmarkt (+32,3 %).
„Diese Zahlen bestätigen die Trendumkehr”, sagt Ucimu-Präsident Giancarlo Losma. „Der verzeichnete Anstieg der Auftragseingänge aus dem Ausland lässt hoffnungsvoll in die nähere Zukunft blicken.“ Man erwarte sowohl in den traditionellen Märkten als auch in den aufstrebenden Ländern einen Aufschwung der Nachfrage.
Losma gibt jedoch zu bedenken: „Andererseits aber macht uns der Inlandsmarkt Sorgen. Denn das in den letzten Quartalen eingefahrene Ergebnis profitiert vom Effekt der Tremonti-Ter-Regelung, einer Maßnahme, die trotz allem Nachdruck und den unaufhörlichen Forderungen von Seiten der gesamten Produktionsgüterbranche nicht verlängert wurde.” Dass die Verlängerung der steuerlichen Absetzbarkeit von in High-Tech-Maschinen reinvestierten Gewinnen bis Ende 2010, wie vom Ucimu und zahlreiche andere Verbänden gefordert, nicht zugesagt wurde, wirke wie eine kurzsichtige und gefährliche Entscheidung. „Das könnte den Aufschwung des Inlandsmarktes, der sich in den ersten Julitagen bereits etwas abgekühlt hat, vollends abwürgen“, betont Losma. „Wir verstehen, dass die Regierung die finanzökonomische Lage des Landes konsolidieren muss, aber das Bestreben, den öffentlichen Haushalt in Ordnung zu bringen, darf – insbesondere in einer so heiklen Situation wie der gegenwärtigen – nicht die Umsetzung einer Industriepolitik beeinträchtigen, die eine Stütze der gesamten Volkswirtschaft sein soll.” Maßnahmen wie die Tremonti-Ter-Regelung und Anreize, veraltete Maschinen zu verschrotten, dürften nicht auf die lange Bank geschoben werden. Schließlich seien sie nicht nur ein Investitionsanreiz; auch ihre Bedeutung als Instrument, die Wettbewerbsfähigkeit der italienischen Industrie aufrecht zu erhalten, wachse ständig. Insbesondere vor dem Hintergrund der zu erwartenden neuen europäischen Richtlinien, die die Produktionsweisen und -mittel nach Umweltverträglichkeits- und Nachhaltigkeitsstandards und -grundsätzen reglementieren werden.
Alfredo Mariotti, Generaldirektor des Ucimu, ergänzt: „Andererseits zeigen die Zahlen der Bimu, der Referenzmesse der Branche, die vom 5. bis 9. Oktober in Mailand stattfindet, dass die Unternehmen bereit sind, erhebliche Geldmittel für die Teilnahme an dieser wichtigen Veranstaltung flüssig machen.” In den letzten beiden Monaten verzeichnete Veranstalter Ucimu eine um 20 % gestiegene Anmeldungszahl. „Rund 1000 Unternehmen werden das Beste aus dem internationalen Angebot an Werkzeugmaschinen, Robotern und Automation auf einer Gesamtausstellungsfläche von über 90 000 Quadratmetern vorstellen.“ Diese Zahlen bestätigen das Interesse, mit dem die Vertreter der Produktionsgüterbranche dem Event entgegensehen. „Was uns dabei am meisten beunruhigt”, schloss Mariotti, „ist die Gefahr, dass die Entscheidungen der Regierungsstellen all die großen Anstrengungen der Unternehmen zunichte machen. Daher weist der Branchenverband erneut auf die Notwendigkeit einer Industriepolitik hin, die eine Branche stützt, von der die gesamte Produktionskette des Landes in hohem Maße abhängig ist.” hw
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