Umstrukturierung | Siemens steht ein umfassender Umbau bevor. Eine neue Organisation mit flacheren Strukturen soll den Konzern schlanker und effizienter machen.
Ein Dreivierteljahr nach der Übernahme der Konzernführung zeigt Joe Kaeser, wie er Siemens verändern will. Wie der Vorstandsvorsitzende am 7. Mai in München bekannt gegeben hat, soll der Fokus des Unternehmens in Zukunft auf der Elektrizierung, Automatisierung und Digitalisierung liegen. Auf diese Wachstumsfelder soll der Konzern seine Ressourcenallokation ausrichten. Hierzu hat der Nachfolger von Peter Löscher unter dem Titel „Vision 2020“ ein konkretes Maßnahmenprogramm angekündigt. Dazu gehören der Kauf des Großteils der Energiesparte von Rolls-Royce und die Einbringung von Metals Technologies in ein Gemeinschaftsunternehmen. Außerdem ändert die Siemens AG ihre Organisationsstruktur. Um die Strukuren zu verschlanken, soll im kommenden Oktober die Ebene der Sektoren abgeschafft und das Geschäft in 9 statt bisher 16 Divisionen gebündelt werden. Das Healthcare-Geschäft soll zudem künftig eigenständig geführt werden.
Mit der Bündelung der Divisionen und der Auflösung der Sektoren sollen Bürokratie abgebaut, Kosten gesenkt und Entscheidungen innerhalb des Unternehmens beschleunigt werden. Diese Maßnahmen sollen in Summe zu einer zusätzlichen Produktivität von rund 1 Mrd. Euro führen. Die volle Maßnahmenwirksamkeit soll bis zum Ende des Geschäftsjahrs 2016 erreicht werden. Nach Medienberichten könnten durch den Umbau zwischen 5000 und 10 000 Arbeitsplätze bedroht sein. Diese würde vor allem die Verwaltung treffen.
„Unsere Vision 2020 adressiert die langfristigen Perspektiven unseres Hauses entlang der Wertschöpfungskette der modernen Elektrifizierung und der Automatisierung. Mit der Ausweitung der aktienorientierten Beteiligung der Mitarbeiter am Unternehmenserfolg schaffen wir eine nachhaltige Eigentümerkultur bei Siemens“, erklärte Kaeser in München. •
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