Automobilzulieferer | Branchenexperten sehen mittelständische Automobilzulieferer mit Blick auf die Megatrends dieser Industrie vielfach überfordert.
Die mittelständischen Automobilzulieferer stehen vor einer massiven Marktbereinigung. Bis zu 30 % der Unternehmen in Deutschland werden die Herausforderungen der nächsten fünf bis acht Jahre nicht meistern. Dies sind Ergebnisse der Expertenstudie „Spreu vom Weizen: Welche KMU-Automobilzulieferer schaffen den Strukturwandel, welche nicht?“ von dem Kölner Turnaround-Beratern Struktur Management Partner (SMP) und Prof. Willi Diez, Leiter des Instituts für Automobilwirtschaft (IfA) der Hochschule Nürtingen-Geislingen.
Erfasst wurden kleine und mittlere Autozulieferer mit einem Umsatz von maximal 500 Mio. Euro. Diese bilden mit über 80 % aller Zulieferer das Rückgrat der deutschen Automobilwirtschaft. Mehr als 300 000 Mitarbeiter arbeiten hier.
Laut der Studie zeigen die Ergebnisse, dass kein Stein in dieser Industrie in den nächsten Jahren auf dem anderen bleiben wird. Globalisierung von Produktion und Absatz, Elektri-fizierung, Vernetzung und autonomes Fahren sind nur einige Schlagwörter, die die Branche umtreiben. „In den nächsten fünf bis acht Jahren wird sich die Spreu vom Weizen trennen, was einer Marktbereinigung von 20 % bis 30 % entspricht“, prognostiziert Diez. Nach seiner Einschätzung werden Firmenübernahmen eine wichtige Rolle spielen.
Vor allem bei Motor und Aggregaten, Powertrain sowie im Karosseriebau werde der Technologiewandel in den nächsten Jahren am größten sein. „Besorgniserregend ist, dass viele KMU-Zulieferer zwar erkannt haben, dass sie ihr traditionelles Geschäftsmodel in vielen Bereichen verändern müssen, jedoch noch keine entsprechenden Maßnahmen eingeleitet haben“, warnt SMP-Berater Marc-Rene Faerber.
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