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Kion entwickelt eigene Brennstoffzellensysteme für Flurförderzeuge

Produktion von Wasserstoffantrieben
Kion Group entwickelt eigene Brennstoffzellensysteme für Flurförderzeuge

Kion Group entwickelt eigene Brennstoffzellensysteme für Flurförderzeuge
Die Kion Group wird auch ihre eigenen Brennstoffzellensysteme für ihre Flurförderzeuge entwickeln und produzieren. Bild: KION GROUP AG

Die Kion Group stärkt ihr Portfolio im Bereich des Wasserstoffantriebs. Der weltweit agierende Intralogistik-Konzern entwickelt und produziert künftig auch eigene Brennstoffzellensysteme für seine Flurförderzeuge. Im Frühjahr dieses Jahres wird das Unternehmen ein eigenes 24-Volt-Brennstoffzellensystem für Lagertechnikgeräte auf den Markt bringen. Die Vervollständigung des Brennstoffzellenportfolios soll in den kommenden Jahren folgen. Damit können die Kion Marken ihren Kunden künftig alles aus einer Hand anbieten: Das Fahrzeug, die Brennstoffzelle und den dazugehörigen Service.

„Die Kion Group wird, Stand heute, der einzige Flurförderzeughersteller auf dem europäischen Markt mit einer eigenen Brennstoffzellen-Fertigung sein – ein absolutes Alleinstellungsmerkmal“, sagt Rob Smith, Vorstandsvorsitzender der Kion Group AG. „Die Nachfrage unserer Kunden ist groß, und wir wollen mit dieser Technik den steigenden Anforderungen nach einer ressourcenschonenden und nachhaltigen Intralogistik in Verbindung mit schneller Betankung gerecht werden.“

Der Konzern plant, die ersten Fahrzeuge mit eigenen Brennstoffzellensystemen in diesem Jahr an Kunden auszuliefern.

Einfach und praktisch, schnell und sauber

Die Vorteile der Brennstoffzellentechnologie sind vielfältig. So erzeugt das Energiesystem im Betrieb keinerlei Emissionen – und ist damit prädestiniert für den Einsatz in geschlossenen Lagerhallen. Kommt der Wasserstoff zudem aus regenerativen Quellen, z.B. Biogas oder Elektrolyse durch Sonnen- oder Windenergie, ist der Einsatz zudem klimaneutral.

Bei den Stopps an der Wasserstofftankstelle offenbart sich eine weitere Stärke des Energiesystems: Ein kompletter Tankvorgang nimmt gerade einmal ein bis drei Minuten in Anspruch. Damit werden Einsatzunterbrechungen minimiert und die Verfügbarkeit der Fahrzeuge gesteigert – große Vorteile im Mehrschichtbetrieb und bei großen Flotten. Dass keine giftigen Säuren oder andere Schadstoffe enthalten sind, ist ein weiteres Plus – nicht nur beim Thema Recycling, sondern auch in der täglichen Praxis: So ist der Brennstoffzellenantrieb etwa in hygienekritischen Branchen wie der Pharma- und Lebensmittelindustrie eine attraktive Alternative zur Blei-Säure-Batterie.

Wasserstofferzeugung zur CO2-Reduktion am Standort Aschaffenburg

Parallel zur Entwicklung und Produktion der Brennstoffzellensysteme errichtet der Konzern auch eine eigene Wasserstofferzeugung am Standort Aschaffenburg. Die Arbeiten für eine staatlich geförderte Wasserstofftankstelle inklusive Elektrolyseur sind bereits so gut wie abgeschlossen. Nach Fertigstellung der Wasserstoffinfrastruktur sollen dort 21 Stapler mit Brennstoffzellenhybrid-System eingesetzt werden und einen Großteil der Stapler mit Verbrennungsmotor ersetzen, die derzeit dort im Einsatz sind.

Jahrzehntelange Erfahrung mit dem Energieträger

Dass Wasserstoff und Brennstoffzellentechnologie für die Intralogistik großes Potential bergen, haben die Marken der Kion Group bereits früh erkannt. Ihre Tochter Linde Material Handling GmbH (Linde MH) beschäftigt sich bereits seit 1997 intensiv mit dieser vielversprechenden Technologie und hat bereits 2010 erste Geräte in die Serienfertigung aufgenommen. Heute verfügt Linde MH über eins der größten Angebote an Flurförderzeugen mit Brennstoffzellenantrieb im Markt. Rund 80 Prozent aller Modelle sind mit dieser zukunftsträchtigen Energievariante bestellbar. Dazu gehören neben Niederhubwagen, Schlepper oder Schubmaststapler auch Gegengewichtstapler.

Auch bei einem weiteren Tochterunternehmen, der Still GmbH, ist die Technologie seit langem festem Bestandteil des Portfolios. Seit 2003 setzt Still bei Kunden regelmäßig Wasserstoffprojekte mit unterschiedlichen Fahrzeugtypen um. So betreibt das Unternehmen derzeit eine der größten wasserstoffbetriebenen Lkw-Flotten Europas bei einem Kunden in Frankreich. Um ihre Kunden im Bereich der Brennstoffzellentechnologie umfassend zu beraten und zu unterstützen, sind sie eine Partnerschaft mit der Hydrogentle GmbH eingegangen, die spezielle Anlagentechnik konzipiert, Machbarkeitsanalysen erstellt und Kunden zum Thema Wasserstoffinfrastruktur berät – auf Wunsch bis hin zur Übergabe einer fertigen Wasserstoffinfrastruktur zur Betankung von Flurförderzeugen.

Brennstoffzellentechnologie in Flurförderzeugen

Die Energiegewinnung mit Brennstoffzellensystemen erfolgt durch die chemische Reaktion von Sauerstoff (O2) und Wasserstoff (H2), die eine kompakte Lithium-Ionen-Batterie speist. Diese Hybridkombination treibt das Fahrzeug an, indem sie die Fahr- und Hubmotoren mit Energie versorgt. Die Brennstoffzelle erzeugt direkt an Bord des Fahrzeugs die elektrische Energie, die für den Betrieb des Staplers benötigt wird. Die einzigen Nebenprodukte, die bei der sogenannten „kalten Verbrennung“ anfallen, sind Wärme, Wasserdampf und reines Wasser. (ch)

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