Der Druck auf die Teile-Zulieferer wächst, klagen die Verbände IBU und FMI. Die Systemlieferanten seien weniger an langfristigen Partnerschaften interessiert. Diktieren statt verhandeln, so laute das neue Motto.
„Der Druck auf Zulieferer überschreitet die Schmerzgrenze“, heißt es in der Mitteilung. Von ruinösen Geschäftspraktiken ist die Rede. „Wichtige Player der deutschen Automobilwirtschaft sind dabei, die funktionierende Wertschöpfungskette in der Zulieferindustrie hochgradig zu gefährden“, sagt Werner Liebmann, Geschäftsführer des Fachverbands Metallwaren- und verwandte Industrien (FMI) in Düsseldorf, der gut 150 mittelständische Zulieferunternehmen vertritt. Sein Kollege Bernhard Jacobs, Geschäftsführer des Hagener Industrieverbands Blechumformung (IBU), bestätigt: „Wir beobachten mit Sorge, dass einige der großen Systemlieferanten unseren rund 170 Mitgliedsunternehmen einseitig Vertragsinhalte diktieren, statt zu
verhandeln.“
„Die Bereitschaft von Unternehmen wie Bosch, Siemens VDO, Faurecia, und Autoliv und anderen zu einer dauerhaften Partnerschaft rücke mehr und mehr in den Hintergrund“, heißt es weiter. Es zählten nur noch kurzfristige Einsparungsziele. „Gleichzeitig wundern sich viele Kunden, hierzu zählen auch die Automobilhersteller, dass die Innovationskraft der mittelständischen Zulieferunternehmen auf der Stelle tritt“, so Jacobs. In anderen Ländern, etwa Frankreich oder Japan, engagiere sich die gesamteWertschöpfungskette, um wieder mittelständisch geprägte Zulieferstrukturen aufzubauen. Liebmann: „In Deutschland wird der Job- und
Innovationsmotor Mittelstand ausgebremst.“ Angesichts explodierender Legierungszuschläge und neuer Preiserhöhungen sehen die Verbände die Lieferkette in Gefahr (Kommentar). tv
Mittelständische Strukturen pflegen
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