Die neue Maschinenrichtlinie 2006/42/EG ist mittlerweile in Kraft getreten, die Unsicherheit bei der praktischen Umsetzung scheint allerdings aufgrund der bis 31.12.2011 verlängerten Vermutungswirkung der bisherigen Norm EN 954–1 eher noch gewachsen zu sein. Selten war es daher für Maschinenbauunternehmen und Produktionsbetriebe so wichtig wie heute, sich gezielt, kompetent und aktuell über die Anforderungen und Möglichkeiten der modernen Maschinen- und Anlagensicherheit zu informieren – auf dem 6. Konstrukteurstag Sicherheit + Automation am 9. März 2010 in Stuttgart.
Gerade bei der Beurteilung der verlängerten Vermutungswirkung der EN 954–1 müssen viele Aspekte beachtet werden. Zwar können Hersteller und Betreiber von Maschinen bis Ende 2011 die EN 954–1:1996 und EN ISO 13849–1:2008 parallel anwenden, um die Vermutungswirkung nach der Maschinenrichtlinie zu erlangen, es ist jedoch zu beachten, dass etliche der unter der aktuellen Maschinenrichtlinie gelisteten B- und C-Normen bereits überarbeitet wurden und damit auf EN ISO 13849–1 bzw. EN/IEC 62061 verweisen. In diesen Fällen löst die EN 954–1 keine Vermutungswirkung mehr aus. Konstrukteure und Hersteller entsprechender Maschinen müssen dann die EN ISO 13849–1 anwenden.
Hinzu kommt, dass insbesondere Serienmaschinenhersteller von einer sofortigen Umstellung profitieren, da sie die Kosten für nachträgliche Veränderungen an Maschinen, Validierung und Dokumentation am Ende der Übergangsfrist vermeiden. Unter dem Motto „Risiken minimieren! Mit der neuen Maschinenrichtlinie effektiv zur CE-Kennzeichnung“ stehen praxisnahe Vorträge auf dem Programm des 6. Konstrukteurstages, der brandaktuell mit einem Vortrag des Mitveranstalters Pilz ( www.pilz.com ) zur verlängerten Vermutungswirkung der EN 954–1 eingeleitet wird.
Weitere Themen sind u.a. „Die Neue Maschinenrichtlinie – erste Erfahrungen mit der Anwendung“ (Dipl. Ing. Alois Hüning, Maschinenbau- und Metall-Berufsgenossenschaft) oder „Maschinensicherheit bei Freudenberg – Sicherheit planen, Sicherheit einkaufen, Sicherheit prüfen“ (Dipl.-Ing. Wolfgang Kissel, Freudenberg). Workshops zu den Themen „ Vorschriftenkonforme Maschinensicherheit“ (Martin Wucherpfennig/TÜV Nord Cert und Thomas Kloft/Intertek) oder „ Optimale Sicherheitstechnik“ (Dr. Tilmann Bork/Festo und Torsten Pusch/Pilz) lassen auch Raum für den Erfahrungsaustausch. Abgerundet wird das Programm durch die Vorträge „Aus Fehlern anderer lernen! Haftungsfälle zur Maschinenrichtlinie und ihre rechtlichen Konsequenzen“ vom Rechtsexperten Prof. Dr. Thomas Klindt (Kanzlei Nörr Stiefenhofer Lutz) und „Zukunftsmärkte der Automatisierungstechnik! Aktuelle Trends und neue Anforderungen“ von Univ.-Prof. Dr.-Ing. Alexander Verl (Fraunhofer-Institut IPA).
Zum ersten Mal ist es 2010 möglich, die begleitende Fachausstellung separat und kostenfrei zu besuchen. Gemeinsame Veranstalter des Konstrukteurstages Sicherheit+Automation sind die Messe Stuttgart, Pilz und die Konradin Mediengruppe (federführend die elektro Automation). Erneut wird die Veranstaltung unterstützt von Industriepartnern wie Axelent, Festo, Intertek und Safety Network International e.V. sowie von Fraunhofer IPA, VDMA Baden-Württemberg und ZVEI.
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