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Lenze tritt in allen Bereichen auf die Kostenbremse

Antriebsspezialist will gestärkt die Krise überwinden
Lenze tritt in allen Bereichen auf die Kostenbremse

Lenze tritt in allen Bereichen auf die Kostenbremse
„Wir haben in ausreichendem Ausmaß finanzielle Vorsorge getroffen. Dies wird uns durch die Krise tragen“, sagt Lenze-Vorstandschef Dr. Erhard Tellbüscher (Bild: Lenze)
Über ein Kostensenkungsprogramm und zukunftsfähige Produkte betreibt die Lenze AG Zukunftssicherung.Derzeit liegt die Auftragslage 35 % niedriger als vor der Krise

„Das letzte Geschäftsjahr war ein bewegtes Jahr, und bewegt wird es bleiben“, brachte Dr. Erhard Tellbüscher, Vorstandsvorsitzender der Lenze AG, bei der Bilanzvorlage Rückblick und Ausblick auf einen kurzen Nenner. Da das Geschäftsjahr 2008/2009 des Hamelner Antriebs- und Automatisierungsspezialisten zum 30. April endete, „mussten volle sechs Monate der Krise in unserem Jahresabschluss abgebildet werden“, begründete Finanzvorstand Michael Mölleken den Abschluss des Geschäftsjahres mit 19 % weniger Umsatz (505 Mio. gegenüber 621 Mio. Euro im Vorjahr) und –9 % beim Konzernergebnis nach Steuern (Vorjahr: 35 Mio. Euro).

Laut Tellbüscher repräsentiert die Entwicklung bei Lenze den Querschnitt im Maschinenbau. Seit letzten Dezember verzeichneten die Hamelner deutlich rückläufige Auftragseingänge und Umsätze. Der Tiefpunkt sei im März 2009 erreicht worden, danach habe sich das Geschäft auf sehr niedrigem Niveau stabilisiert, sagte der Vorstandschef. Zwar zeichne sich derzeit eine Verbesserung des Klimas ab, die Auftragseingänge indes würden weiter bei –35 % liegen. Tellbüscher geht davon aus, dass das Minus beim Umsatz von 35 bis 37 % bis Frühsommer 2010 bestehen bleibt. Über drei bis vier Jahre dürfte ein Niveau von –20 % erhalten bleiben.
Sein Haus habe alle Maßnahmen getroffen, um die Krise gestärkt zu überwinden, betonte Tellbüscher. Entscheidend geholfen habe es, bereits in einem frühen Stadium die Kosten zu senken. Befristete Verträge wurden ebenso wie Leiharbeitsverträge nicht mehr verlängert und an den deutschen Standorten Kurzarbeit eingeführt. Waren weltweit bei Lenze zum 30. April 3203 Mitarbeiter beschäftigt, plant der Vorstand in den nächsten Jahren mit 500 Arbeitskräften weniger. Derzeit sind 56 % der Belegschaft in Deutschland beschäftigt. Bei alldem werde darauf geachtet, dass kein Know-how abfließe, so Tellbüscher. Auch der Erhalt von Liquidität steht für Tellbüscher im Vordergrund, ebenso die Investitionen in Forschung und Entwicklung, die im Wesentlichen beibehalten werden. Nach 39 Mio. Euro im Vorjahr wendete Lenze im abgelaufenen Geschäftsjahr für die Entwicklung neuer Produkte und zur Abrundung des bestehenden Produktportfolios rund 37 Mio. Euro auf. Das sind 7,3 % vom Umsatz. Auch der Ausbau der Marktorganisation kam voran. Mit den neu gegründeten Vertriebsgesellschaften in Russland (Moskau) und in Brasilien sei Lenze jetzt in allen BRIC-Staaten mit einer Niederlassung vertreten.
Leicht gesunken ist die Eigenkapitalquote: von zuletzt 64 % auf 59 % zum 30. April 2009. Damit sei Lenze mit überdurchschnittlich mit Eigenkapital ausgestattet, sagte Michael Mölleken. „Wir haben in ausreichendem Ausmaß für finanzielle Vorsorge getroffen. Dies wird uns durch die Krise tragen.“ Dass dennoch weitere Kostensenkungen notwendig sind, ist für Tellbüscher auch klar. „Das Instrument der Kurzarbeit werden wir weiterhin nutzen müssen.“ Zukunftsvorsorge heißt für ihn auch, den Vorstandsbereich zu verstärken. Zum Oktober rückt Frank Maier auf, der bislang die Geschäfte der Lenze Automation GmbH führt und im Vorstand die Bereiche Innovation und Managementsysteme verantwortet. Ebenfalls in diesem Jahr wird Vorstandschef Dr. Tellbüscher die Lenze AG in eine SE (Societas Europaea), also in eine europäische Aktiengesellschaft, umwandeln. dk
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