Startseite » News »

Neue Einheit für künftige Stärke

Mit der Übernahme will DMG Mori seine Position im Weltmarkt ausbauen
Neue Einheit für künftige Stärke

Werkzeugmaschinen | Die japanische DMG Mori will den gleichnamigen deutschen Partner übernehmen. Dadurch entsteht ein Konzern mit 11 600 Mitarbeitern und rund 3,5 Mrd. Euro Umsatz. §

Autor: Haider Willrett

„Die Technik, die wir heute anbieten, zeigt, dass wir zusammen besser unterwegs sind, als jeder für sich“, sagte Dr. Rüdiger Kapitza. Zu den Highlights, die der CEO der Bielefelder DMG Mori Seiki AG damit anspricht, gehört die Steuerungstechnologie Celos. Das Bedienkonzept für Werkzeugmaschinen orientiert sich an der App-Philosophie von Smart Phones oder Tablets und wurde von den beiden gleichnamigen Partnern aus Deutschland und Japan gemeinsam entwickelt. Gerade solch aufwändige Gemeinschaftsprojekte seien der Grund, weshalb sich die Kooperation zwischen der ehemaligen Gildemeister AG und der ehemaligen Mori Seiki Co. Ltd. nicht mehr trennen lasse, betonte Kapitza anlässlich der traditionellen Hausmesse in Pfronten. Um die Handlungsfähigkeit zu sichern, sei es deshalb wichtig, beide Partner schnell und nicht erst 2020 zusammenzuführen.

Die ursprünglich favorisierte Lösung, beide Unternehmen in eine neue Aktiengesellschaft einzubringen, scheiterte laut Kapitza an börsenrechtlichen Herausforderungen. Beide Konzerne sind seit Beginn der Partnerschaft 2009 ohnehin über Kreuz aneinander beteiligt. Weil der aktuelle Anteil der japanischen DMG Mori Seiki Co. Ltd. an den Bielefeldern mit rund 25 % bereits etwa 15 % höher liegt als die umgekehrte Beteiligung und zudem die Finanzierungsmöglichkeiten von Japan aus derzeit günstiger seien, hätten Vorstände und Aufsichtsgremien entschieden, dass die japanische Gesellschaft die Mehrheit übernehmen solle.
Die DMG Mori Seiki Co. Ltd. bietet den Aktionären der DMG Mori Seiki AG 27,50 Euro je Aktie. Damit ist die ehemalige Gildemeister AG rund 2,3 Mrd. Euro wert. Das Gebot liegt über dem höchsten Handelswert der Aktie bis zum Bekanntwerden der Übernahmeabsicht. Erst nach dem Einstieg von US-Hedgefonds kletterte der Preis pro Anteilsschein auf über 29 Euro. Im Verlauf des letzten Jahres bewegte sich der Kurs zwischen 19 und 27 Euro. Sowohl Mori-Seiki-CEO Dr. Masahiko Mori als auch Kapitza wollen das Gebot nicht erhöhen. Beide betonten, das Kapital fehle andernfalls für die Entwicklung neuer, innovativer Produkte.
Die Sorge, der traditionsreiche deutsche Werkzeugmaschinenbauer könne durch die Übernahme seine Identität und Kultur verlieren, teilt Kapitza nicht. „Wir bereiten uns mit diesem Schritt auf die künftigen Erfordernisse der globalen Märkte vor und sichern so auch die Arbeitsplätze an den deutschen Standorten.“ Die bleiben den Plänen zufolge ebenso erhalten wie das Management. Kapitza betonte: „Wir brauchen alle unsere Spezialisten und suchen zusätzliche Ingenieure für ambitionierte Projekte.“
Auch auf die deutsche Produktionsbilanz der Werkzeugmaschinen hat die Übernahme keinen Einfluss. Was in Deutschland produziert wird, zählt zur deutschen Produktionsstatistik – auch wenn der Hersteller seinen Stammsitz in Japan hat.
In Pfronten präsentierte DMG Mori vier Welt- und zwei Europapremieren sowie vier neue Celos-Apps (mehr darüber in den nächsten Heften). Als seine derzeit wichtigsten Märkte nennt der Konzern Deutschland, gefolgt von Japan, den USA und China. •
Industrieanzeiger
Titelbild Industrieanzeiger 5
Ausgabe
5.2024
LESEN
ABO
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Aktuelle Whitepaper aus der Industrie

Unsere Partner

Starke Zeitschrift – starke Partner


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de