In Sachen Service steckt die Elektromobilität noch in den Kinderschuhen. Denn die batteriebetriebenen Fahrzeuge können nicht vom KFZ-Betrieb um die Ecke repariert werden. Abhilfe wollen jetzt der Elektroauto-Hersteller Karabag und der Elektrostapler-Marktführer Still schaffen.
Mit einem flächendeckenden Netzwerk von mehr als 800 Servicestützpunkten allein in Deutschland wollen die beiden Unternehmen einen weiteren Schritt in die elektromobile Zukunft gehen. Während Karabag Elektroautos herstellt und vertreibt, übernehmen Techniker von Still die Wartung und die Reparatur der Fahrzeuge. „Damit wird der Weg geebnet, Elektroautos preis- und serviceattraktiv endlich auch dem Endverbraucher anzubieten“, sagt Sirri Karabag, Geschäftsführer der Karabag GmbH.
Bisher mussten die Fahrzeuge zahlreicher Hersteller im Fall einer Panne aufwendig und kostenintensiv in eine zentrale Spezialwerkstatt oder sogar zurück ins Werk gebracht werden. Denn technisch gesehen, hat ein elektrischer Antrieb kaum Gemeinsamkeiten mit einem Verbrennungsmotor. Zudem benötigen die Mechaniker für die Reparatur eines E-Autos eine sogenannte Hochvolt-Ausbildung – Fachleute mit dieser zusätzlichen Qualifikation sind in klassischen KFZ-Werkstätten kaum zu finden.
Die Still-Techniker werden an der firmeneigenen Akademie geschult, um die Besonderheiten der Karabag-Fahrzeuge kennenzulernen. Zwar haben Elektrofahrzeuge etwa 90 % weniger bewegte Teile als Verbrennungsmotoren und sind entsprechend weniger verschleißanfällig. Dafür ist die Komplexität bei Kontrolle und Wartung der Leistungselektronik höher.
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