Der Verein Open Industry 4.0 Alliance blickt trotz aller Einschränkungen und Hindernisse auf ein erfolgreiches Jahr 2020 zurück. So konnte die Allianz ihre Mitgliederzahl um etwa 60 % gegenüber 2019 steigern und umfasst jetzt 71 Mitglieder. Diese kommen neben Deutschland aus Finnland, Irland, Israel, Japan, Kanada, Niederlande, Schweden, Schweiz und Großbritannien. Nach dem in 2020 begonnenen Showcase der Vintage-Bohrmaschine soll in diesem Jahr der Plan einer Modellfabrik umgesetzt werden.
Strategisch legt die Allianz ihren Fokus in 2021 verstärkt auf das Thema Internationalisierung. „Strategische Allianzen wie die Open Industry 4.0 Alliance sind mit Blick auf Initiativen von Verbänden oder Regierungen wichtiger denn je“, erklärt Nils Herzberg, Sprecher des Vorstands der Open Industry 4.0 Alliance und Global Head Strategic Partnerships for Digital Supply Chain and Industry 4.0 bei SAP. „Während internationale Gremien die Industriestandards definieren, treibt unsere Allianz deren Umsetzung voran. Unsere Mitglieder implementieren zielgerichtet Teilmengen relevanter Standards in konkreten Projekten zum Nutzen ihrer Kunden – und stellen diese Best Practices anschließend den anderen Allianz-Mitgliedern zur Verfügung. Viele Mitglieder agieren global, kommen aber ursprünglich aus Europa. Jetzt richten wir unsere Aufmerksamkeit auf den Nahen Osten und China.“
Die Open Industry 4.0 Alliance 2021 in Zahlen
Mittlerweile treibt die Allianz laut eigener Angaben die industrielle Digitalisierung in 12 Arbeitsgruppen in verschiedenen Branchen, zu technischen Fragen und für Marketing voran. Ein agiles Tech-Komitee kozentriert sich zudem auf ein App Directory, die selbstgenannten „Gelben Seiten“ für Industrie-Apps, sowie extern auf die Entstehung eines übergreifenden App Stores, der von Alliance-Mitgliedern unterstützt wird. 2020 fanden 111 (meist virtuelle) Workshops statt, darunter 15 Tech-Kommittee Workshops und fünf Hackathons. Die Mitglieder der Allianz listen mittlerweile 159 Produkte und Dienstleistungen auf, die in den kommenden Monaten gemäß den Interoperabilitäts-Richtlinien der Open Industry 4.0 Alliance weiterentwickelt werden sollen.
Nutzung vorhandener Standards
Die Open Industry 4.0 Alliance versteht sich als Umsetzungsgemeinschaft, die vorhandene Standards nutzen und in der Praxis miteinander verbinden will. Automatisierungssilos sollen aufgebrochen werden und neben Innovation von neuen Anlagen liegt das Augenmerk auch auf der Digitalisierung und Transformation von Brownfield-Anlagen, also bereits bestehender Anlagen mit Komponenten, die auch zum Teil aus der Zeit vor dem industriellen Internet der Dinge stammen.
Eine der wichtigsten Eigenschaften der Open Industry 4.0 Alliance sei das Asset Automatic Onboarding durch alle vier Architekturschichten unter Verwendung von Technologien der OPC Foundation, der Plattform Industrie 4.0 und der Freien Software Docker. Die Architekturschichten sind vor Ort Open Edge Connectivity (Devices) und Open Edge Computing Platform, in der Cloud dann die Open Operator Cloud Platform des Anlagenbetreibers und Common Cloud Central als gemeinsame Plattform, deren wichtigste Komponenten die Repositories der Assets und Digital Twins sind.
Kontakt:
Open Industry 4.0 Alliance
c/o Endress+Hauser Process Solutions AG
Christoph Merian-Ring 12
4153 Reinach, Schweiz
www.openindustry4.com