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SALD kündigt bahnbrechend neuartige Smart Textiles an

Komplett neue Eigenschaften
Revolutionäre Textilien durch atomare Beschichtung

„Fasern mit atomaren Beschichtungen werden die Textilwirtschaft auf den Kopf stellen“, prognostiziert Frank Verhage, CEO des niederländischen Technologie-Start-ups SALD BV (Eindhoven). Der Firmenname steht für „Spatial Atomic Layer Deposition“ (SALD) und bezeichnet ein Verfahren, atomdünne Schichten beispielsweise auf Fasern aufzutragen. Durch das Aufbringen mehrerer Schichten übereinander aus unterschiedlichen Substanzen, die kontrollierte chemische Reaktionen eingehen, lassen sich Eigenschaften erzeugen, die „völlig verrückt sind“, meint Frank Verhage. Der SALD-Chef spricht von einer „Textilrevolution“. Sie sei vergleichbar mit der Erfindung von Kunstfasern oder synthetischen Farbstoffen seit Mitte des 19. Jahrhunderts.

Schichten werden atomweise aufgetragen

„Die 2020er Jahre werden als Beginn der Technofaser in die Geschichte eingehen“, zeigt sich Verhage überzeugt. Sein Unternehmen hat ein patentiertes Verfahren entwickelt, um Beschichtungen im industriellen Maßstab aufzutragen, die so dünn seien wie ein einzelnes Atom. Mit jeder Schicht können jeweils andere Substanzen aufgebracht werden, so dass es zu einer chemischen Reaktion mit dem zuvor aufgetragenen Stoff kommt.

Smart Textiles aus kombinierbaren Chemie-Bausteinen

Dadurch lassen sich funktional völlig unterschiedliche Substanzen, komplexe Verbindungen, Polymere und hybride organische und anorganische Materialien erzeugen. Trotz der hohen Funktionalität sind die entstehenden Oberflächen extrem dünn: Türmt man beispielsweise acht Ebenen übereinander, ist die Faserbeschichtung noch immer dünner als 1 nm, also 0,000001 mm. Gegenüber chemischen Behandlungsmethoden hat die Atombeschichtung den Vorteil, dass sie im Trocken- statt Nassverfahren erfolgt, keinen aufwendigen Trocknungsprozess benötigt und keinerlei chemische Rückstände zurücklässt.

Textile Eigenschaften wie bei Chips

„Atombeschichtete Fasern bezeichnen die Miniaturisierung, die wir sonst nur aus der Computerchipfertigung kennen“, sagt Verhage. „Besser ist der Begriff Technofasern, weil sich mit den Atomschichten technologische Eigenschaften in die Textilwelt bringen lassen, die vergleichbar sind mit den Umwälzungen bei der Chipentwicklung in der Computerwelt.“ Eine künftige Generation von Smart Textiles kann leuchten, wärmen und Daten erfassen oder übertragen.

Smart Textiles ohne Grenzen

Zugleich könnten die Technofasern auf Gebieten zur Anwendung kommen, in denen Textilien bisher nicht einmal erwogen worden seien, zum Beispiel für Solarzellen, Transistoren oder Sensoren. „Man denke an Kleidung, die aus dem Sonnenlicht genügend Energie erzeugt, um die in den Stoff eingewobene organische Elektronik dauerhaft mit Strom zu versorgen“, gibt SALD-Chef Frank Verhage ein Beispiel für die Zukunft. „Oder ein T-Shirt überwacht die Vitaldaten seines Trägers und übermittelt sie per Funk an ein Gesundheitszentrum“, nennt er ein Beispiel für Sensortextilien aus „einer Auswahl Tausender von Anwendungsszenarien“, wie er sagt.

Er erklärt: „Es gilt der Grundsatz: Zukunft hat, wer sie macht. Noch vor zehn Jahren hätte sich niemand die heutigen Smartphones vorstellen können. Die Textilwirtschaft steht dank Technofasern vor einem ähnlich fundamentalen Wandel zu Smart Textiles. Wer auf SALD setzt, ist von Anfang an dabei.“

Fortschritte für Medizin, Hygiene und Mode

Die bislang vor allem durch modische Strömungen bestimmte Fashion-Branche könne künftig dank „Spatial Atomic Layer Deposition“ zusätzlich durch technologiegetriebene Trends weiterentwickelt werden. Neue Materialien ermöglichten Outfits, die man zuvor noch nie gesehen habe – mit neuartigen Eigenschaften, die dünner, haltbarer, wetterfester oder eben „einfach nur“ schicker sind. Technotextilien können weit über Kleidung hinaus für Medizin- und Hygieneprodukte wie Verbandsmaterial, Binden, Mund-Nasen-Masken und viele weitere Anwendungsgebiete zum Einsatz gelangen.

Verhage zitiert das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). Es erwarte, dass der Weltmarkt für Smart Textiles bis 2030 auf mehr als 40 Milliarden Euro anschwellen werde. Das wäre in etwa eine Verzehnfachung gegenüber dem heutigen Marktvolumen. (os)

SALD BV
Zwaanstraat 1 TX
5651 CA Eindhoven
Niederlande
Tel.: +31 40 2380500
www.spatialald.com

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