Siemens hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021 (30. September 2021) seine Ergebnisprognose mit einem Gewinn nach Steuern von 6,7 Mrd. Euro übertroffen. Das Unternehmen verzeichnete Zuwächse über alle vier Industriellen Geschäfte sowie alle Regionen hinweg. Weiterhin herausfordernde wirtschaftliche Rahmenbedingungen durch die Coronavirus-Pandemie und anhaltende Risiken in der Versorgungskette – überwiegend in Zusammenhang mit elektronischen Bauteilen und Rohmaterialien – konnten erfolgreich bewältigt werden.
Siemens profitierte von einer deutlichen wirtschaftlichen Erholung und anhaltendem Wachstum insbesondere in Schlüsselmärkten wie der Automobilindustrie, dem Maschinenbau, der Elektronikindustrie sowie den meisten infrastrukturbezogenen Branchen.
Das Geschäftsjahr 2021 in Zahlen – Free Cash Flow auf Rekordwert
Siemens steigerte im abgelaufenen Geschäftsjahr die Umsatzerlöse auf vergleichbarer Basis um 11,5 % auf 62,3 Mrd. Euro (GJ 2020: 55,3 Mrd. Euro). Der Auftragseingang stieg sogar um 21 % auf 71,4 Mrd. Euro (GJ 2020: 58,0 Mrd. Euro).
Das Angepasste EBITA der Industriellen Geschäfte erhöhte sich um 17 % auf 8,8 Mrd. Euro. Die Angepasste EBITA-Marge der Industriellen Geschäfte lag bei 15,0 % nach 14,3 % im vorangegangenen Geschäftsjahr. Der Gewinn nach Steuern stieg um 59 % auf 6,7 Mrd. Euro (GJ 2020: 4,2 Mrd. Euro) und übertraf damit die Ergebnisprognose. Das Unternehmen hatte den Ausblick für das Geschäftsjahr 2021 zuvor viermal angehoben (zuletzt prognostizierter Gewinn nach Steuern zwischen 6,1 Mrd. Euro und 6,4 Mrd. Euro). Das unverwässerte Ergebnis je Aktie für den Gewinn nach Steuern belief sich auf 7,68 Euro (GJ 2020: 5,00 Euro).
Der Free Cash Flow (aus fortgeführten und nicht fortgeführten Aktivitäten) erreichte mit 8,2 Mrd. Euro einen neuen Rekordwert (GJ 2020: 6,4 Mrd. Euro), während der Free Cash Flow aus den Industriellen Geschäften um rund 38 % auf 9,8 Mrd. Euro stark stieg (GJ 2020: 7,1 Mrd. Euro). Dies ist ebenfalls ein Rekordwert.
Das Verhältnis von Auftragseingang zu Umsatz („Book-to-Bill-Ratio“) liegt bei 1,15 auf einem herausragenden Niveau.
Ausblick für das Geschäftsjahr 2022
Die Prognose für das Geschäftsjahr 2022 basiert auf der Annahme eines − wenn auch mit nachlassender Dynamik − anhaltenden gesunden Wachstums des weltweiten Bruttoinlandsprodukts. Ferner erwartet Siemens, dass Herausforderungen für die Geschäfte aus COVID-19 sowie Engpässe in den Versorgungsketten im Verlauf des Geschäftsjahrs 2022 nachlassen werden. Unter diesen Voraussetzungen und ausgehend von dem bereits sehr starken Geschäftsjahr 2021 erwartet das Unternehmen, dass die Industriellen Geschäfte weiter profitabel wachsen werden.
Es wird erwartet, dass der Konzern auf vergleichbarer Basis (bereinigt um Währungsumrechnungs- und Portfolioeffekte) ein prozentual mittleres einstelliges Wachstum der Umsatzerlöse und ein Verhältnis von Auftragseingang zu Umsatzerlösen (Book-to-Bill-Verhältnis) von über 1 erreichen wird.
- Digital Industries erwartet im Geschäftsjahr 2022 auf vergleichbarer Basis ein Umsatzerlöswachstum von 5 % bis 8 % sowie eine Ergebnismarge zwischen 19 % und 21 % zu erreichen, einschließlich der bekannten Belastungen von bis zu 2 Prozentpunkten in Verbindung mit der strategischen Umstellung eines Teils seines großen Softwaregeschäfts auf Software-as-a-Service (SaaS).
- Smart Infrastructure erwartet im Geschäftsjahr 2022 auf vergleichbarer Basis ein Umsatzerlöswachstum von 5 % bis 8 % und eine Ergebnismarge zwischen 12 % und 13 %.
- Mobility erwartet im Geschäftsjahr 2022 auf vergleichbarer Basis ein Umsatzerlöswachstum von 5 % bis 8 % und eine Ergebnismarge zwischen 10,0 % und 10,5 %.
Siemens erwartet durch dieses profitable Wachstum der Industriellen Geschäfte ein höheres unverwässertes Ergebnis je Aktie (für den Gewinn nach Steuern) vor Effekten aus der Kaufpreisallokation in einer Bandbreite von 8,70 Euro bis 9,10 Euro zu erreichen, gegenüber 8,32 Euro im Geschäftsjahr 2021. Das Unternehmen geht davon aus, dass durch die konsequente Umsetzung seiner Strategie zur Portfoliooptimierung ein ähnliches Ergebnis erzielt wird wie im Geschäftsjahr 2021, in dem ein Gewinn nach Steuern von 1,5 Mrd. Euro aus dem Verkauf des Flender-Geschäfts, der Veräußerung der Anteile an Bentley Systems, Inc. und ChargePoint Holdings, Inc. sowie der Neubewertung des Anteils an Thoughtworks Holding, Inc. erzielt wurde. (eve)