Die galvanotechnische Branche ist 2008 zwar nochmals um 3 % gewachsen. Doch seit dem vierten Quartal des vergangenen Jahres befindet sie sich im freien Fall, so Walter Zeschky, Vorsitzender des Zentralverbands Oberflächentechnik e.V. (ZVO): „Bei der ausschließlich von klein- und mittelständischen Unternehmen geprägten Branche sind die Gefahren für die Unternehmen sehr groß.“ Nur noch 18 % der ZVO-Mitgliedsunternehmen sehen laut einer Befragung ihre aktuelle wirtschaftliche Situation als zufriedenstellend an, 32 % beurteilen sie als schlecht und 48 % als wesentlich schlechter als im Vergleich zum Vorjahr. „Nach der Freisetzung der Leiharbeiter und der Auflösung befristeter Arbeitsverhältnisse arbeitet nahezu die gesamte Branche derzeit kurz“, so Zeschky. Er rechnet mit ersten Entlassungswellen in den nächsten Wochen.
Trotz der wirtschaftlichen Situation ist es Ziel des ZVO, die technologische Stellung der galvanotechnischen Branche auszubauen. Daher unterstützt die Branche die Einrichtung der Stiftungsprofessur „Elektrochemie und Galvanotechnik“ an der Technischen Universität (TU) Ilmenau. Dieses Modell der Förderung durch eine gesamte Branche ist laut ZVO einmalig in Deutschland. Die Stiftung läuft zunächst über fünf Jahre mit einem Betrag von 80 000 Euro pro Jahr. Begleitend wird an der TU ein gleichnamiger Studiengang aufgebaut. Dieses Studium kann auch berufsbegleitend absolviert werden.
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