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Textil hilft bei Innovationen

Fachkolloqium Textil: Ideenforum für die Fertigungsindustrie
Textil hilft bei Innovationen

Je dünner, desto flexibler – aber auch desto instabiler. Deshalb sollen Hochleistungsfasern aus Carbon oder Aramid – auch in 3D-gedruckten Teilen – für Stabilität sorgen. Diese und andere Ideen will das Fachkolloquium Textil vom 28. bis 29. März mit der Industrie austauschen.
Das Deutsche Fachkolloquium Textil ist ein neues Format für den Technologietransfer. Beispiel 3D-Druck: „Das Drucken von Faserkunststoffverbund steht zwar erst am Anfang, eröffnet aber interessante multimateriale Perspektiven“, sagt Peter Sander, Leiter Emerging Technologies & Concepts bei Airbus Deutschland. In Aachen wird er über Fertigungspotenziale des 3D-Drucks sprechen. Laut Sander, der für den Flugzeugbauer neue Fertigungstechnologien und -konzepte entwickelt, stecken im A350 über 500 thermoplastische Serienbauteile aus dem 3D-Drucker. „In solchen Bauteilen könnten künftig auch Kurzfasern aus Carbon für einen Zuwachs an Festigkeit und Stabilität sorgen“, so Sander. Aktuell stehe die Umsetzbarkeit im Forschungsfokus, Hersteller arbeiteten aber bereits an Beimischungen für Faserverbundkunststoff-Halterungen.
Solche Industrieerfahrungen, oft im Dialog mit der Wissenschaft entwickelt, will das „Aachen-Dresden-Denkendorf Deutsche Fachkolloquium Textil“ auf die nationale Ebene heben – mit Blick auf Maschinenbau, Verfahrenstechnik, Composites, Veredelung und Funktionalisierung. Prof. Martin Möller vom gastgebenden DWI – Leibniz-Institut für Interaktive Materialien betont die stark gestiegene Themenvielfalt bei technischen Textilien: „Der daran interessierte Personenkreis ist längst über seine klassischen Grenzen hinausgewachsen.“
Weil sich Steifigkeit und Festigkeit additiv gefertigter thermoplastischer, keramischer oder metallischer Bauteile mit Fasern massiv erhöhen lassen, eröffnen sich neue Multimaterial-Perspektiven. Medizinische Prothesen zum Beispiel könnten in absehbarer Zeit von einem Verfahren profitieren, das 3D-Druck-Flexibilität und Faserverbund-Stabilität vereinen soll. „Indem wir die Stärken der additiven Fertigung mit jenen von Fasern vereinen, können wir robuste und zugleich anpassungsfähige Bauteile herstellen“, sagt Malena Schulz, die das LightFlex genannte Projekt am Aachener Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie (IPT) leitet.
4D-Materialien in der Fertigungspipeline
Auch 4D-Textilien werden auf dem Fachkolloquium eine Rolle spielen. Bei ihnen gesellt sich zu Länge, Breite und Höhe eines Bauteils als vierte Dimension die Zeit. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage: Wie lassen sich Materialien so „programmieren“, dass sie sich über die Zeit verändern und ihrer Umgebung anpassen? Der Leiter des Instituts für Textiltechnik (ITA) der RWTH Aachen, Prof. Thomas Gries, wird über die Möglichkeiten faserbasierter 4D-Materialien sprechen. Erst kürzlich gelang es ITA-Forschern, ein textiles 4D-Strukturbauteil für ein Cabrio-Dach zu entwickeln. In Zukunft soll diese Technologie selbstöffnende Gefäßstützen ebenso ermöglichen wie autark agierende Stadiondächer und Fußballschuhe, die bei Ballberührung ihre Oberfläche verändern.
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