Anlässlich der traditionellen Hausausstellung präsentierte Hermle ein neues Bearbeitungszentrum für Großteile. Die Gosheimer erwarten das erfolgreichste Jahr der Firmengeschichte.
Mit dem Bearbeitungszentrum C 50 U stößt die Hermle AG, Gosheim, in eine für das Unternehmen neue Größendimension vor. Die Werkstücke dürfen bis zu 1000 mm durchmessen und 810 mm hoch sowie 2000 kg schwer sein. Tandemmotoren in den Achsen A- und Y sowie ein Torquemotor in der C-Achse sorgen für Dynamik.
Tobias Schwörer, Bereichsleiter Konstruktion und Entwicklung, nannte eine Präzision im einstelligen µm-Bereich als weiteres Kennzeichen der Maschine. Die maximal nutzbare Werkzeuglänge geben die Schwaben mit 430 mm an.
Die C 50 U arbeitet simultan in fünf Achsen und spant in einer Spannung von fünf Seiten. Als Grundaufbau dient das bewährte modifizierte Gantry. Für eine gute Krafteaufnahme in Y-Richtung sorgen drei Führungen mit je einem Führungsschuh. Anders als bei den kleineren Maschinen aus Gosheim, besteht das Maschinenbett nicht aus Mineralguss sondern aus Sphäroguss. „Die Form für ein Mineralgussbett dieser Größe wäre nicht mehr zu handhaben gewesen“, begründet Schwörer.
Der Arbeitsraum der 21 t schweren und 2900 mm x 5600 mm x 4090 mm in Breite, Tiefe und Höhe messenden Maschine ist komplett mit Edelstahl verkleidet. Senkrechte Wände verhindern, dass sich Spänenester bilden.
Die ersten Einheiten der C 50 sollen Anfang 2007 ausgeliefert werden. Zielgruppen sind der Werkzeug- und Formenbau sowie Teilefertiger.
Forschungs- und Entwicklungsvorstand Franz-Xaver Bernhard verkündete gute Geschäfte. Lag der Umsatz im vergangenen Jahr mit 156 Mio. Euro noch knapp unter den 161 Mio. des Rekordjahres 2001, so rechnen die Gosheimer in diesem Jahr mit 163 Mio. Euro und damit dem besten Betriebsergebnis aller Zeiten. Als Indiz, dass dieses Ziel erreichbar sei, nannte Bernhard einen deutlich über dem Vorjahresniveau und über dem Plan liegenden Auftragseingang. Obwohl das Unternehmen seine Exportaktivitäten mit Vertriebsniederlassungen und Töchtern in Russland, China und Italien ausbaute, bekennen sich die Schwaben zum Standort und fertigen ausschließlich in Deutschland. hw
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