Die großen amerikanischen Zulieferer laufen Gefahr, den Anschluss zu verlieren. Eine noch unveröffentlichte Studie der IKB sieht die deutschen und japanischen Lieferanten vorne.
Die Schwäche der US-Giganten GM, Ford und Chrysler hat die Zulieferkonzerne schwer getroffen. Die US-Zulieferer befinden sich in einem Abwärtsstrudel, wie das Handelsblatt berichtet. Die Zeitung beruft sich auf eine unveröffentlichte Studie der Düsseldorfer Industriebank IKB, wonach der Branche in den kommenden zehn Jahren eine gewaltige Konsolidierung bevorsteht. Als Gewinner sollen die deutschen und japanischen Lieferanten hervorgehen.
Viel US-Zulieferer seien angeschlagen oder befinden sich bereits wie Delphi im Insolvenzverfahren. Die Schieflage sorgt in Vereinigten Staaten für Ausverkaufsstimmung. Der Umbruch werde deutlich kleinere Unternehmen zurücklassen, heißt es weiter. Es sei damit zu rechnen, dass viele Unternehmensteile verkauft oder stillgelegt werden. Es schlägt die Stunde der Finanzinvestoren: Erst jetzt übernahm Carlyle den Getriebehersteller Allison, der zum GM-Konzern gehört; Delphi wird schon von Hedge-Fonds regiert.
Laut der IKB-Studie sind zudem die deutschen Konzerne auf Einkaufstour. Continental kaufte beispielsweise schon vergangenes Jahr die Autoelektrik-Sparte von Motorola. Mahle erwarb im März Teile des Zulieferers Dana.
Als Branchenprimus weltweit gilt Robert Bosch mit geschätzten 23,5 Mrd. Euro Umsatz in der Automobil-Sparte. Auf Platz zwei liegt nach Zahlen des Continental-Konzerns der japanische Riese Denso, gefolgt von Delphi und dem kanadisch-österreichischen Magna-Konzern. Auf Platz fünf landet Continental, wenn die Kartellbehörden der Übernahme von Siemens VDO zustimmen (Kommentar). tv
Deutsche Lieferanten auf Einkaufstour
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