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VDMA: „Wir brauchen ein weltoffenes Sachsen und Thüringen“

Karl Haeusgen und Alexander Jakschik
VDMA: „Fremdenfeindlichkeit extremistischer Parteien bedroht die Existenz unserer Unternehmen“

Tausende Menschen haben am vergangenen Wochenende (24. und 25. August 2024) in Sachsen und Thüringen für die Demokratie und Vielfalt demonstriert. Die Landtagswahlen in den beiden Bundesländern am 01. September 2024 sind auch für den mittelständischen Maschinen- und Anlagenbau eine Wegscheide. Die beiden Familienunternehmer Alexander Jakschik, Vorsitzender des VDMA-Landesverbands Ost, und Karl Haeusgen, Präsident des VDMA, nehmen Stellung mit dem Fazit „Heimat und extremistische Parteien passen nicht zusammen“.

Alexander Jakschik, Vorsitzender des VDMA-Landesverbands Ost, und Karl Haeusgen, Präsident des VDMA in einer gemeinsamen Presseerklärung:

Heimat braucht ehrliche Arbeit: „Sachsen und Thüringen sind die Heimat vieler traditionsreicher mittelständischer Unternehmen. Heimat und Betriebe brauchen ehrliche, zuverlässige Arbeit – keine falschen Versprechen von extremistischen Parteien und Politikern, die uns abschotten wollen und damit weit zurückwerfen.“

Heimat braucht Weltoffenheit: „Unsere Betriebe sind fest in ihrer sächsischen und thüringischen Heimat verwurzelt. Darauf sind wir stolz! Ebenso stolz sind wir, dass der Maschinen- und Anlagenbau seine Produkte überall hin exportiert. Unsere Kunden aus der ganzen Welt schauen auf uns und wollen mit uns zusammenarbeiten. Deshalb brauchen wir ein weltoffenes Sachsen und Thüringen. Ein Klima der Angst, das durch die Fremdenfeindlichkeit extremistischer Parteien erzeugt wird, schreckt alle ab – und bedroht so auch die Existenz unserer Unternehmen!“

Heimat braucht Provinz: „Heimat vieler mittelständischer Betriebe ist der ländliche Raum. Standorte abseits der großen Städte dürfen nicht noch mehr den Anschluss verlieren. Deshalb müssen die künftigen Landesregierungen dafür sorgen, dass der Ausbau der digitalen und der sozialen Infrastruktur auch auf dem Land vorangetrieben wird. In der Digitalisierung darf es keine weißen Flecken auf der Karte geben – dasselbe gilt für den öffentlichen Nahverkehr sowie die Kita- oder Schulversorgung.“

Heimat braucht Vielfalt: „Der Maschinen- und Anlagenbau sorgt für sichere Arbeitsplätze und gute Gehälter. Der Nachwuchsmangel macht uns aber große Sorgen, Fachleute werden zunehmend rar – gerade im ländlichen Raum. Genau deshalb brauchen wir Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Ausland, die in Sachsen und Thüringen eine neue Heimat finden und ihre Ideen und ihr Können in unsere Unternehmen einbringen. Wer Grenzen dicht machen und Menschen in ihre Herkunftsländer ausweisen will, gefährdet unsere Betriebe – und damit auch Arbeitsplätze.“


Lesetipp des VDMA: Alexander Jaschik warnt vor den Rezepten der Rechtspopulisten, wirft einen kritischen Blick auf die Regulierungsflut aus Brüssel und Berlin und mit welchen Kosten sich das im Mittelstand niederschlägt.


Ostdeutscher Maschinen- und Anlagenbau mit schwacher Halbjahresbilanz

Ein Blick auf die Länder Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zeigt: Der ostdeutsche Maschinen- und Anlagenbau hat das erste Halbjahr 2024 mit einem enttäuschenden Auftragseingang abgeschlossen. Die Bestellungen blieben im Juni deutlich unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Auch die Halbjahresbilanz fällt im Vergleich zum Vorjahr negativ aus.

Im Juni 2024 bestellten die Kunden insgesamt preisbereinigt 33 Prozent weniger Maschinen, Anlagen, Komponenten und Dienstleistungen als im Vorjahresmonat. Sowohl die Inlandsbestellungen (minus 19 Prozent) als auch die Auslandsorders (minus 37 Prozent) lagen im zweistelligen Minusbereich.

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Oliver Köhn, Geschäftsführer des VDMA Ost
Bild: VDMA

„Damit setzte sich die kraftlose Inlandsnachfrage fort. Bei der rückläufigen Bestellfreude ausländischer Kunden spielt dagegen ein Sondereffekt eine entscheidende Rolle“, erklärt Oliver Köhn, Geschäftsführer des VDMA Ost. So hatte die Branche im Juni 2023 überdurchschnittlich viele Aufträge aus dem Ausland erhalten – gegenüber dem Jahr 2022 waren diese um 54 Prozent in die Höhe geschnellt.

Eine ernüchternde Bilanz zieht Köhn zudem für das erste Halbjahr 2024: Im bisherigen Jahresverlauf von Januar bis Juni 2024 weisen die Auftragsbücher ein Minus von real 28 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf. Spürbar gesunken sind hierbei die Auftragseingänge aus dem Inland (minus 18 Prozent) und dem Ausland (minus 30 Prozent).

„Diese Daten verdeutlichen zum einen die grundsätzliche Nachfrageschwäche im Binnengeschäft. Hier bleibt die Auftragslage sehr schwierig. Zum anderen macht sich die hohe Vergleichsbasis bei den Auslandsaufträgen bemerkbar“, sagt Köhn. Demnach blickten die ostdeutschen Maschinenbau-Betriebe Mitte 2023 auf ein ungewöhnlich hohes Plus, das vor allem auf die Akquise von Großaufträgen zurückzuführen war. Diese hatte die Zahlen maßgeblich angekurbelt. (eve)

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