Die VNG AG, Leipzig, und Total Eren, französischer Stromerzeuger für erneuerbare Energien mit Sitz in Paris, wollen gemeinsam den Import von grünem Ammoniak nach Europa vorantreiben. Zu diesem Zweck haben beide Partner einen Kooperationsvertrag unterzeichnet, in dem der Import von grünem Wasserstoff in Form von Ammoniak und dessen Absatz auf dem deutschen und europäischen Markt ab 2028 vorgesehen ist. Im Rahmen ihrer Zusammenarbeit verpflichten sich beide Unternehmen, einen wesentlichen Beitrag zur klimaneutralen Energieversorgung in Deutschland und Europa zu leisten.
Saubere und zuverlässige Energiequellen
Der deutsche Gaskonzern verfolgt mit seiner Strategie VNG 2030+ einen ambitionierten Plan mit dem Ziel, das Geschäftsfeld mit regenerativen, grünen Gasen weiter auszubauen. Dafür investiert das Unternehmen vorrangig in Ostdeutschland in Biogas,- Biomethan- und Wasserstoffprojekte.
Total Eren arbeitet weltweit an mehreren grünen Wasserstoffprojekten, unter anderem in Südamerika, Afrika und Australien. Diese Projekte zielen darauf ab, weltweit saubere und zuverlässige Energiequellen in Form von grünem Wasserstoff oder seinen Derivaten bereitzustellen.
Per Schiff von Patagonien nach Deutschland
Der Kooperationsvertrag regelt sowohl das Verständnis als auch den künftigen Beitrag beider Unternehmen zur gesamten grünen Wasserstoffwertschöpfungskette. Dies betrifft den Transport nach Europa bis zum Endverbraucher, aber auch die grüne Zertifizierung sowie die Lieferantenbeziehungen und die Unterstützung durch relevante Interessengruppen.
2021 hat Total Eren in der chilenischen Region Magallanes ein Grundstück erworben und Machbarkeitsstudien in Auftrag gegeben, um ein großes grünes Wasserstoffprojekt zu errichten. Das Projekt H2 Magallanes soll aus Windkraftanlagen von bis zu 10 GW bestehen und damit 800.000 t Wasserstoff pro Jahr erzeugen, die dann zumindest teilweise als grüner Ammoniak per Schiff von Patagonien nach Deutschland transportiert werden können.
Die Wasserstoffkooperation soll es der VNG Handel & Vertrieb GmbH ermöglichen, grünes Ammoniak an der deutschen Küste abzunehmen und ihren Kunden ab 2028 direkt oder in Form von Wasserstoff zur Verfügung zu stellen. VNG plant derzeit gemeinsam mit seinen Tochterunternehmen den Bau einer Wasserstoff- und CO2-Drehscheibe im Raum Rostock.
Nachhaltiges Energiesystem der Zukunft
„Für uns ist die Zusammenarbeit mit Total Eren wichtig, um den Aufbau einer grünen Wasserstoffwertschöpfungskette voranzutreiben und damit einen funktionierenden Wasserstoffmarkt in Deutschland und Europa aufzubauen“, erklärt Ulf Heitmüller, Vorstandsvorsitzender der VNG AG. „Ausgehend von unseren Kernkompetenzen in Gas und kritischer Infrastruktur, arbeiten wir so entlang der gesamten Gaswertschöpfungskette an einem nachhaltigen, versorgungssicheren und perspektivisch klimaneutralen Energiesystem der Zukunft.“
„Ich bin zuversichtlich, dass unsere Zusammenarbeit die heutigen Energieherausforderungen effizient angehen und gleichzeitig die Bedürfnisse der Kunden erfüllen wird“, ergänzt David Corchia, Vorstandsvorsitzender bei Total Eren. „Unser großes H2-Magallanes-Projekt in Chile ist ein großartiges Beispiel für unsere ehrgeizige Vision für den weltweiten Einsatz von grünem Wasserstoff.“ (jk)