Die drastische Reaktion der chinesischen Behörden auf die Ausbreitung des Coronavirus hat einen großen Teil der Wirtschaft des Landes kurzfristig lahmgelegt. Der Einfluss des Covid-19-Erregers dürfte die Konjunktur nicht nur in China im gesamten Jahr 2020 belasten. Knapp 21 % beträgt Chinas Anteil an der weltweiten Industrieproduktion. Viele Unternehmen sind als Nachfrager und Zulieferer im globalen Produktionsprozess vernetzt, mit enormen Auswirkungen auf die Weltwirtschaft. Infolgedessen könnte die deutsche Industrieproduktion nach Schätzungen der IKB Bank im Jahr 2020 mit bis zu einem Prozentpunkt belastet werden.
Eine drastische Prognose fällt die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Statt um 2,9 % wie im Jahr 2019 würde das weltweite Bruttoinlandsprodukt im schlimmsten aller anzunehmenden Szenarien nur noch um 1,5 % wachsen. Dies könnte eintreten, wenn der Ausbruch des neuartigen Virus länger dauere und den asiatisch-pazifischen Raum, Europa und Nordamerika breit erfasse. Zahlreiche Volkswirtschaften auf der ganzen Welt würden damit in eine Rezession fallen, Deutschland eingeschlossen. Hierzulande wird für 2020 ein Plus beim Bruttosozialprodukt von 0,3 % prognostiziert.
OECD-Chefökonomin Laurence Boone warnte: „Regierungen können es sich nicht leisten zu warten.“ Die Bundesregierung prüft jetzt staatliche Hilfen und auch die Europäische Zentralbank (EZB) zeigt sich bereit, angemessene und gezielte Maßnahmen zu ergreifen, kündigte EZB-Chefin Christine Lagarde an.
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