Der Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen wird das Jahr 2013 nach eigenen Angaben mit einem Umsatzplus von 10 % auf voraussichtlich 17 Mrd. Euro abschließen. „Mit diesem erfreulichen Wachstum liegen wir erneut deutlich über dem Branchendurchschnitt und haben unsere Position unter den weltweit führenden Automobilzulieferern weiter gestärkt“, sagte der ZF-Vorstandsvorsitzende Dr. Stefan Sommer auf der Jahresschluss-Pressekonferenz in Stuttgart. Besonders in der nach Europa wichtigsten Marktregion Nordamerika habe ZF mit dem im Juli neu eröffneten Werk in Gray Court, USA einen wichtigen Schritt getan. In den Auf- und Ausbau des Fertigungsstandorts für 8– und 9-Gang-Automatgetriebe hat das Unternehmen in den vergangenen Jahren nahezu eine halbe Milliarde Euro investiert.
Ein großer Teil der Investitionen in Höhe von mehr als einer Milliarde Euro ist im Jahr 2013 in die Region Asien-Pazifik geflossen. „Mit dem neuen Fertigungsstandort für Pkw-Achssysteme in Peking und dem Ausbau der Pkw-Achsmontage in Shenyang haben wir auch in China unsere Präsenz weiter erhöht“, erläuterte Sommer. Pkw-Achssysteme werden seit November zudem in Malaysia gefertigt – eine Premiere für ZF. „In den nächsten Jahren“, sagte Sommer, „wollen wir die Marktchancen in diesen aufstrebenden Staaten der Region Asien-Pazifik weiter nutzen und unsere Kapazitäten dort sukzessive ausbauen.“ Daher plane ZF, auch in den nächsten Jahren jeweils mehr als eine Milliarde Euro zu investieren. „Das ist eine große Herausforderung für uns, doch wenn wir global erfolgreich sein und unsere Kunden ortsnah beliefern wollen, führt daran kein Weg vorbei“, betonte der ZF-Chef.
Mit dem Umsatzwachstum einher ging auch die Schaffung zusätzlicher Stellen: ZF hat 2013 weltweit rund 5200 neue Mitarbeiter eingestellt, 2100 davon in Deutschland. Dies soll sich in abgeschwächter Form auch im nächsten Jahr fortsetzen; Sommer rechnet mit mehr als 2000 zusätzlichen Stellen, gut ein Viertel davon soll im Inland entstehen. Der Umsatz des Konzerns hingegen soll 2014 abermals um rund 10 % steigen – ein Wachstum wiederum klar über dem Branchendurchschnitt.
Das starke Wachstum in Nordamerika und der Region Asien-Pazifik werde sich auch in der langfristigen Konzernstrategie bemerkbar machen, erläuterte Sommer: „Der Umsatzanteil von Nord- und Südamerika sowie Asien-Pazifik wird von heute 40 auf über 50 Prozent im Jahr 2025 steigen.“ Bis zu diesem Zeitpunkt soll der Konzernumsatz etwa 40 Mrd. Euro betragen. Wichtige Eckpunkte der Langfriststrategie seien unter anderem die Stärkung der Elektronik- und Leichtbaukompetenz, die Innovations- und zugleich Kostenführerschaft sowie eine global noch attraktivere Arbeitgebermarke. „Diese Ziele können wir nur mit motivierten Mitarbeitern erreichen“, sagte Sommer, „und die brauchen wir in Friedrichshafen genauso wie in Gray Court, Peking oder Singapur.“
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