Inhaltsverzeichnis
1. Der Weg aus der Komfortzone
2. Standortsicherung
3. Nachhaltigkeit
Die Welt verändert sich. Aktuell schneller und massiver als sonst. Die aktuelle Situation ist mehr „Beschleuniger“ denn „Auslöser“. Es sind Veränderungen, die Chancen bedeuten. Historisch ist jede erfolgreiche Zeitenwende verbunden mit einer Anpassung an eine neue Situation – Veränderungen, die nicht selten mit einer Krise beginnen. Krisen zwingen dazu, Bekanntes zu verändern und Altbewährtes zu hinterfragen. Sie sind essenzieller Motor für Veränderung und setzen Kreativität frei. Sie veranlassen uns, unsere Komfortzone zu verlassen und offen zu sein für neue Lösungen, angepasst an die neue Realität.
Spannend genug. Dies gilt auch für die 3D-Drucktechnologie, eine Innovation seit vielen Jahren und ein Hype. 3D-Druck ist nicht neu. Und doch verhilft die aktuelle Situation der Technologie zu einer nie gekannten Akzeptanz. Sie unterstreicht die Stärken der Technologie. Eine Krise schafft Offenheit für neue Wege und neue Lösungen, Ressentiments werden leichter fallen gelassen.
In Zeiten instabiler Lieferketten liefert die additive Fertigung wichtige Antworten auf Herausforderungen, die mit bekannten Produktionsmitteln nicht oder nicht effizient lösbar sind. 3D-Druck kann eine sinnvolle Ergänzung zu traditionellen Produktionstechnologien und Verfahren sein. 3D-Druck kann bekannte Technologen sogar vollständig ersetzen.
Der Weg aus der Komfortzone
Die Antwort auf die Frage, wie ein Teil produziert werden soll, kommt häufig zu schnell und oft reflexartig. Die Frage nach dem „Wie?“ wird auf die Frage nach dem Preis reduziert – ganz simpel, Innovation spielt keine Rolle. Die Kundenanforderung ist vermeintlich schon seit Jahren bekannt.
Doch wie wäre es, nichts vorauszusetzen? Den Bedarf des Kunden zu analysieren. Dem Kunden statt eines Bauteils gleich eine komplette, funktionelle Komponente anzubieten. Wie wäre es, wenn die neue Baugruppe Gewicht und Material spart, nachhaltiger zu produzieren wäre und die Teile dort und zu dem Zeitpunkt entstehen, wo und wann sie benötigt werden? Auf einmal sind die Stückkosten nicht mehr der entscheidende Faktor! Zudem sind Veränderungen an der Baugruppe, dem Bauteil, jederzeit iterativ möglich. In einer ganzheitlichen Gesamtbetrachtung ist die additive Fertigung alternativlos.
Entscheidend für den Erfolg von additiver Fertigung ist unser Mindset. Unsere Offenheit, uns aus der Komfortzone zu bewegen, um von einer Vielzahl von Vorteilen zu profitieren. Neue Technologien bieten Wettbewerbsvorteile: Unternehmen, die der „First Mover“ und nicht der „Fast Follower“ sind, bestimmen die Innovationsgeschwindigkeit in der Branche.
3D-Druck ist kein Heilsversprechen. Klar ist aber: Organisationen, die eine neue Technologie beherrschen, und ihren Kunden Wettbewerbsvorteile und Kostenersparnis verschaffen, werden zudem ihre Kundenbeziehung auf ein neues Level heben. Diese Unternehmen sind nicht mehr Teile-Produzent, sondern Entwicklungspartner. Die Schulung der Mitarbeiter – hin zu einem völlig neuen Selbstverständnis – ist der Schlüssel zu diesem Erfolg.
Standortsicherung
Ein Vorurteil: Produktion in Deutschland ist teuer. Gleichzeitig zeigt die aktuelle Situation, dass internationale Produktion und Lieferketten störanfällig sind. Wenn Verfügbarkeit abhängig ist von Faktoren, die Unternehmen und Kunden nicht direkt beeinflussen können, wird Lieferfähigkeit zur Lotterie. Die Lösung: Lieferwege minimieren und lokal produzieren.
Noch nicht überzeugt? Viele Firmen vergessen den Know-how Transfer, wenn Baupläne in ferne Länder transferiert werden, um dort fertigen zu lassen. Lokale Produktion bedeutet auch, das Know-how im Land zu behalten.
Nachhaltigkeit
Was, wenn immer nur die benötigte Zahl an Teilen produziert wird? Lagerkosten für zusätzliche Teile fallen nicht an. Eine schnelle Nachproduktion ist jederzeit ohne Offset-Kosten möglich, was für die Ökobilanz einer Produktionskette unschätzbare Vorteile bringt. Ebenso wie die Recyclingfähigkeit des Materials und die Tatsache, dass bei diesem Konzept die Abfälle aus der Produktion gegen Null gehen, keine Überproduktion.
Additive Fertigung ermöglicht eine nie gekannte Flexibilität beim Einsatz von Produktionskapazitäten. Bauteile unterschiedlicher Branchen können in einem einzigen Produktionsprozess erstellt werden. Rüstzeiten gibt es nicht. Fehlt nur noch das intelligente Vernetzen der Kapazitäten. Doch das ist bereits möglich. Die Verfügbarkeit von Maschinen, Menschen und Know-how lässt sich schon heute mit Softwarelösungen von HP einfach abbilden. Daraus entsteht ein Produktionsnetzwerk, das lokale und globale Anfragen jederzeit flexibel bedienen kann.
Unternehmen sollten sich mit modernen Produktionskonzepten vertraut machen. Wer die additive Fertigung erfolgreich einsetzen will, dem steht ein Mentalitätswechsel bevor. Der Lohn ist offensichtlich: Mit einem Ökosystem, das Produktionskapazitäten für den 3D-Druck berücksichtigt, können Firmen wettbewerbsfähige Produkte und Lösungen jederzeit flexibel vor Ort fertigen.
Der Preis für diese Zukunftssicherung ist die Offenheit für Neues. Denn eines ist klar: Wer seine Leistungen heute unabhängig von internationalen Lieferketten und flexiblen Produktionskapazitäten anbieten kann, verschafft sich und seinen Kunden den entscheidenden Vorsprung für die Zukunft.
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