„Mit der Entwicklung dieses innovativen 3D-Druckers wollen wir den Produktentwicklungsprozess für Designer und Ingenieure völlig neu gestalten”, sagte Omer Krieger, Executive Vice President of Products, anlässlich des virtuellen Produkt-Launches des neuen Gerätes am 29. April 2020. Fünf Jahre Entwicklungszeit hat Stratasys in das Projekt investiert und sieht sich damit an einem wichtigen Ziel angekommen „Der J55 passt nicht nur in das Budget praktisch jedes Produktdesignteams, sondern er kann auch 3D-Druckbauteile mit bester Qualität fertigen“, betont Krieger. „Der 3D-Drucker ist so einfach zu handhaben, dass ihn jeder einrichten und nutzen kann – außerdem arbeitet die Anlage so leise, dass man vergisst, dass sie läuft.”
Stratasys hat für die Geräteentwicklung die eigenen Technologien „PolyJet“ und Vollfarbdruck in eine neue Kombination und Form gebracht und mit der Präsentation inmitten den Zeiten der Pandemie einen günstigen Termin erwischt: Wie in der virtuellen Web-Präsentation in Videos mehrfach betont, lässt sich das Gerät sowohl aus der Ferne installieren als auch bedienen und entlastet die Designer von Wartezeiten in der bisherigen Lieferkette.
Bedienen geht von zu Hause aus – in 3D und mit 500.000 Farben
In einer Erklärung an die Fachpresse führt der Hersteller den 3D-Drucker so ein: „Zu etwa einem Drittel des Preises anderer PolyJet-3D-Drucker der Oberklasse kombiniert der J55 Realismus und Produktivität.“ Dafür sorgten eine hohe Wiedergabetreue und fünf gleichzeitig gedruckte Materialien, fast 500.000 Farben, Pantone-validiert, realistische Texturen und Transparenz – realisiert in ein und denselbem Bauteil. Die Installation sei einfach, und dank der Fernüberwachung könnten Druckaufträge von zu Hause aus verwaltet werden.
In der Web-Präsentation wurden auch Vorab-Anwender vorgestellt und zitiert. „2D-Entwürfe können nur mithilfe eines realistischen 3D-Modells validiert werden, anders ist es einfach nicht möglich”, sagt Tony Guard, Director of Innovation and Industrial Design bei Kinetic Vision aus Cincinnati. Mit 175 Mitarbeitern entwickelt das Unternehmen diverse Produkte für Startups und Fortune-50-Unternehmen aus den Bereichen Unterhaltungselektronik, Verbrauchsgüter, Luftfahrt und Medizin. Kinetic Vision wurde in den USA als „essentielles Unternehmen” eingestuft und setzt seine Tätigkeit auch während der Pandemie fort, wobei nur wenige Mitarbeiter im Büro arbeiten. Laut Guard wurde der J55 von nur einem einzigen Mitarbeiter und ausschließlich mit Fernunterstützung von Stratasys eingerichtet.
„Mir verschlug es die Sprache, als ich sah, wozu die Maschine in der Lage ist”, so Guard. „Wir können die Form, Farbe, Finishing und Grafik – einfach alle Produktelemente – schneller validieren.“ Die Vorteile liegen für das Engineering-Unternehmen vor allem im Kundenkontakt: „Schneller als je zuvor stehen unseren Kunden greifbare 3D-gedruckte Modelle zur Verfügung, die genauso aussehen wie das Endprodukt im Einzelhandel.“
So leise wie ein Kühlschrank
Der Stratasys J55 weicht im technischen Aufbau von anderen 3D-Druckern ab und verfügt über eine patentierte rotierende Bauplattform mit festem Druckkopf. Dies soll einen besonders zuverlässigen Betrieb gewährleisten und die Wartung erleichtern. Die Technologie biete auch eine größere Leistung auf kleiner Stellfläche bei geringer Geräuschentwicklung – der J55 sei etwa so leise wie ein Kühlschrank zu Hause. Zusammen mit der Filtertechnik ProAero für einen geruchsfreien Betrieb sei der 3D-Drucker für jeden Standort geeignet.
Um Designern das Leben zu erleichtern, hat Stratasys beim J55 auch den Arbeitsablauf vereinfacht. Die integrierte Software GrabCAD Print ermöglicht einen reibungslosen Import aller üblichen CAD-Formate, wie es heißt, beispielsweise Solidworks, Catia, PTC Creo, Siemens NX, Inventor und die neusten 3MF-Dateiformate. Dies bedeutet eine Verbesserung gegenüber herkömmlichen STL-, OBJ- und VRML-Dateien.
Designer und Entwickler können alle Arbeiten im eigenen Betrieb erledigen
Laut Tim Greene, Research Director für 3D-Druck beim globalen Forschungsunternehmen IDC, müsse sich der Produktgestaltungsprozesses verändern in der heutigen Zeit. „Designer können und müssen Prototypen viel stärker im eigenen Betrieb fertigen, von den ersten Konzeptstudien bis zu äußerst realitätsgetreuen finalen Prototypen“, sagt Greene. Dafür müsse entsprechende Technik in Qualität und Preis für Designer verfügbar gemacht werden. „Und das haben wir nun erreicht.” Als kleinere Ergänzung biete der J55 die gleiche außergewöhnliche Auflösung und Detailgenauigkeit wie die 3D-Drucker der J8-Serie von Stratasys wobei die Modelle in Form, Material, Farbe und Finishing den Endprodukten entsprächen.
Der 3D-Drucker J55 verfügt über ein maximales Bauvolumen von 22 l und benötigt eine Grundfläche von nur 0,43 m2. Mit fünf Materialien (plus Stützmaterial) können Anwender ihre am häufigsten verwendeten Harze laden und so Ausfallzeiten im Zusammenhang mit Materialwechsel vermeiden.
Für weitere Infos verweist Stratasys auf die dafür eigens eingerichtete J55-Website: https://www.stratasys.com/de/3d-printers/j55. Die neue Anlage wird voraussichtlich ab Juli 2020 ausgeliefert, Bestellungen können schon jetzt aufgegeben werden. (os)
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