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Additiv stoppt Brandgefahr für Alu-Schleifabfälle

Additiv für Nassabscheider
Alu-Partikel: Stopp für Brandgefahr

Alu-Partikel: Stopp für Brandgefahr
Schleif- und Polierabfälle aus Aluminium können sich leicht selbst entzünden und machen bislang aufwändige Sicherheitsvorkehrungen notwendig. Bild: Menzerna
Das Schleifen, Bürsten und Polieren von Aluminium birgt ein hohes Brandrisiko: Die Abfälle können sich ohne Zündquelle und Sonnenlicht selbst entzünden. In einem Kooperationsprojekt wurden die Mechanismen analysiert und Gegenmaßnahmen entwickelt: Ein Additiv für den Nassabscheider entschärft das Problem mit begrenztem Kostenaufwand.

Schwelbrände in Abfallbehältern und brennende LKW sind keine Seltenheit. Das betont der Anbieter der neuen Lösung – Menzerna Polishing Compounds in Ötigheim. Der Spezialist für Schleif- und Poliertechnik hat nach eigenen Angaben mit dem Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie (ICT), Pfinztal, die Mechanismen der Selbstentzündung von Schleif- und Polierabfällen aus Aluminium analysiert und eine praktikable Lösung entwickelt, die Aufwand und Kosten drastisch senken soll: ein Additiv für den Nassabscheider.

Die Wirkmechanismen der Selbstentzündung beschreibt Menzerna so: Nicht-oxidierte Aluminiumpartikel haben eine große Affinität zu Sauerstoffatomen in Luft, Wasser und anderen umgebenden Stoffen. Die Alu-Partikel oxidieren unter Wärmeentwicklung.

Verbrennungswärme von Aluminium höher als von Braunkohle

Bei Aluminium ist die Verbrennungswärme mit 31 kJ/g sehr hoch – deutlich höher als bei Braunkohle (19 kJ/g) oder Papier (15 kJ/g). Diese Wärme wirkt auf die in Schleif- und Polierabfällen vorliegenden, energiereichen Öle und Fette. Hinzu kommt, dass die Baumwollfasern der Polierringe zusätzlich Brennwert liefern und eine Reaktion beschleunigen. Die entstehende Kettenreaktion endet oft im Brand.

Eine echtes Risiko für Betriebe, die Aluminium schleifen oder polieren. Es gewinne dadurch noch an Brisanz, dass die seit Januar 2021 gültige DGUV-Regel 109-001 die von Aluminium-Partikeln ausgehenden Gefahren und möglichen Gegenmaßnahmen explizit beschreibe (Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung). Entsprechendes gelte für das ADR-Regelwerk für Gefahrguttransporte. Damit habe sich letztlich der „Stand der Technik verändert“, zieht Poliertechnik-Spezialist Menzerna als Schlussfolgerung.

Additiv passiviert Aluminium-Partikel und nimmt Reaktivität

Die Lösung: Das von Menzerna entwickelte „HAT-Additiv“ wird in den Nassabscheider der Absauganlage gegeben (HAT steht für Heat Absorption Technology). Dort passiviert es die abgesaugten Aluminium-Partikel. Nach Abschluss der Passivierung kann der nun nicht mehr reaktive Schlamm aus dem Nassabscheider gefördert werden und trocknet gefahrlos in Abtropfbehältern oder wird in Kammerfilterpressen entwässert. Dieser feuchte Schlamm neigt normalerweise zur Selbstentzündung. Das HAT-Additivs eliminiere diese Gefahr jedoch. Der Abfall wird zu normalem Industrieabfall.

Im Gegensatz zu bisherigen Maßnahmen gegen die Selbsterwärmung von Alu-Schleif-, Bürst- und Polierabfällen vermeide das Additiv hohe Kosten, die durch die strengeren Vorschriften der neuen DGUV Richtlinie 109-001 noch steigen, und schütze zuverlässig. Menzerna zieht Vergleiche: Im Gegensatz zur neuen Methode wirke das Lagern der Alu-Schleif- und Polierabfälle unter Wasser nur temporär. Das Entsorgen in Spezialbehältern sei möglich, aber teuer. Die Trockenbestaubung vervielfache die Abfallmenge und ihre Entsorgungskosten. Und die bisher bekannten brandhemmenden Additive könnten die Selbstentzündung von aluminiumhaltigen Abfällen nicht verhindern. (os)

Kontakt:
menzerna polishing compounds GmbH & Co. KG
Industriestraße 25
76470 Ötigheim
Tel.: +49–7222–91570
industry@menzerna.com
www.menzerna.de

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