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Intelligentes Schlüsselmanagement verhindert Arbeitsunfälle

Arbeitsschutz
Intelligentes Schlüsselmanagement verhindert Arbeitsunfälle

In der Fertigung ist der Zugang zu Anlagenteilen und Motoren in der Regel durch ein Schloss gesichert. Leider fehlt oft ein professionelles Schlüsselmanagement und die Schlüssel werden erst gar nicht vom Schloss abgezogen. Keine gute Idee.

Schaltschränke, Motoren und Instandhaltungsbereiche in der Produktionsumgebung sind den Spezialisten vorbehalten. Andere Mitarbeiter haben hier nichts verloren und Besucher schon gar nicht. Deswegen sind diese Winkel in den Hallen durch Türen oder Klappen mit einem Schloss gesichert und lassen sich nur mit dem passenden Schlüssel öffnen. Auf diese Weise soll der Zugang auf einen bestimmten Personenkreis begrenzt werden. So jedenfalls die Theorie. In der Realität wird der Schlüssel oft erst gar nicht abgezogen und steckt dauerhaft im Schloss, dass man sich in diesem Fall eigentlich schenken kann.

Gerne wird das Argument angeführt, dass in der Maschinenrichtlinie lediglich vorgeschrieben sei, die Zugänge durch Riegel, Werkzeuge oder Schlüssel zu beschränken. Dass der Schlüssel abgezogen werden muss, sei in dem Regelwerk nicht vermerkt. Doch wenn es wegen dieser laxen Handhabung der Arbeitssicherheit zu einem Unfall kommt, dann haftet in der Regel der Maschinenbetreiber. Bisher gab es kaum eine Alternative zum manuellen Schlüsselmanagement und seinen Problemen. In großen Unternehmen sind professionelle Lösungen meistens an die interne IT angeschlossen und so teuer, dass sie für kleinere Betriebe nicht wirklich interessant sind.

Speziell für den Mittelstand gibt es jetzt mit einem elektronischen Schlüsselschrank der Pamack Sicherheitssysteme eine attraktive Möglichkeit, das Problem elegant zu lösen. Das Modell mit der Bezeichnung Traka 21 kann bis zu 21 Schlüssel oder Schlüsselbunde aufnehmen. „Das Besondere an dem Schrank ist das virtuelle Sicherheitskonzept“, so Pamack-Chefin Christiane Malá. „Ein Administrator mit voller Zugangsberechtigung legt zunächst fest, welcher Mitarbeiter welche Schlüssel entnehmen darf.“ Die Schlüsselbunde werden jeweils mit einem Sicherheitsstift verbunden, der dann im Schrank an einem festgelegten Platz gesteckt wird. Jeder Zugangsberechtigte erhält seinen eigenen Code, mit dem sich zunächst der Schrank öffnen lässt. Die Sicherheitsstifte sind außerdem so konzipiert, dass nur die Schlüssel abgenommen werden können, die vorher durch die Eingabe des Mitarbeiter-Codes freigegeben wurden. Insgesamt lassen sich bis zu 2500 individuelle Codes vergeben.

Die Programmierung der Kennzahlen kann direkt über eine Touch-Display am Schrank erfolgen. Wenn sehr viele Benutzer eingebunden werden sollen, kann der Anwender zunächst eine Excel-Liste am PC mit allen Berechtigungen anlegen und diese dann über eine USB-Schnittstelle importieren. Um den Schlüsselschrank zu öffnen, wird die Kennzahl direkt am Display eingegeben. Nach der Eingabe des Codes wird bereits auf dem Farbdisplay angezeigt, an welchen Stellen Schlüssel hängen, für die der Mitarbeiter eine Autorisierung besitzt.

Für jeden Benutzer lässt sich feststellen, wann er welchen Schlüssel entliehen hat

Das Ganze funktioniert mit einfachen Farbcodes. Grün markierte Schlüssel können entnommen werden, für rot markierte Schlüssel fehlt die Berechtigung. Positionen mit einem orangefarbenen Licht zeigen an, dass hier ein entnommener Schlüssel zurückgesteckt werden muss. Wird der Schlüssel aus Versehen an einen falschen Platz zurückgehängt, wird der Nutzer akustisch gewarnt. So wird sichergestellt, dass Schlüssel nicht in die Hände von Mitarbeitern ohne Berechtigung geraten.

Darüber hinaus lassen sich die Bewegungen der Schlüssel verfolgen, denn bei jeder Code-Eingabe und jeder Entnahme oder Rückgabe eines Schlüssels wird automatisch ein Verlaufsprotokoll erstellt. Damit ist dokumentiert, wann welcher Schlüssel für wie lange entnommen wurde. Und es lässt sich natürlich für jeden Benutzer feststellen, wann er welchen Schlüssel entliehen hat. Die zugehörigen Protokolle kann der Administrator über das Display auslesen oder über den im Schrank integrierten USB-Anschluss als Excel-Datei exportieren. Mit dieser Technik ist die Rückverfolgbarkeit gesichert. Zugleich sinkt das Risiko, dass Schlüssel nachgemacht werden, denn ungewöhnlich lange Leihfristen lassen sich nachvollziehen.

Mit einer Größe von 43 x 25 x 9 cm und einem Gewicht von 3,5 kg ist der Schlüsselschrank kompakt konzipiert. Bei den äußeren Komponenten wie der Tür wird Edelstahl eingesetzt. Innen liegende Bauteile bestehen aus gehärtetem Plastik. Da im geschlossenen Zustand keine Zugriffspunkte wie zum Beispiel Scharniere sichtbar sind, bietet der Schlüsselschrank eine hohe Einbruchssicherheit. Auf der Rückseite des Schranks befinden sich Fixierpunkte, welche die Montage an der Wand erleichtern. Das Modell muss nicht an einen PC angeschlossen werden, sondern funktioniert als Stand-Alone-Lösung. Lediglich eine Anbindung an die Stromversorgung ist notwendig. Deswegen muss für die Installation kein externer Techniker beauftragt werden.

Um die Sicherheit des Schrankes auch bei einem Stromausfall zu gewährleisten, bietet der Hersteller einen Ersatzakku an. Sollte die Energieversorgung langfristig unterbrochen sein, lässt sich der Schrank auch mit einem Generalschlüssel öffnen. Der Hersteller liefert den Schlüsselschrank in einer Standardgröße mit 21 Steckplätzen innerhalb von ein bis zwei Wochen. Auf Anfrage lassen sich individuelle Lösungen realisieren, sodass Betriebe auch bei einem umfassenden Schlüsselmanagement den Überblick behalten können. (ub)


Schutz vor Einbruch und Diebstahl

Pamack Sicherheitssysteme mit Sitz im tschechischen Družec und einer Zweigniederlassung im sächsischen Dohma ist ein Unternehmen, das sich auf Einbruchschutz und Diebstahlsicherung spezialisiert hat. Die Firma wurde 2010 gegründet und vertreibt Produkte zum Schutz von Fahrzeugen, Gegenständen und Gebäuden.

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