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Riss in der Lunge

Reinigen mit der Druckluftpistole ist gefährlich und außerdem verboten
Riss in der Lunge

Werker, die in einer staubigen Umgebung arbeiten, reinigen die Arbeitskleidung am Abend oft mit Druckluft. Im Körperbereich darf diese Methode eigentlich gar nicht angewendet werden. Zum Glück gibt es eine elegante Alternative.

Die wenigsten wissen, wie gefährlich eine Druckluftpistole ist. So kann bei unachtsamer Handhabung die Druckluft in Körperöffnungen gelangen und schwere innere Verletzungen verursachen. Bei Wunden in der Haut droht sogar eine lebensgefährliche Luftembolie (siehe auch Kasten). Eine Alternative bietet das Unternehmen Air Control Industries (ACI), das sich auf industrielle Reinigungsvorgänge spezialisiert hat.

Bei der Lösung handelt es sich um eine Personen-Reinigungskabine, die mit einem eingebauten Abblas-System für die Arbeitskleidung ausgestattet ist. Das System ist gebläsegetrieben und kommt daher mit einem Druck von nur 172 mbar aus, der für den menschlichen Körper ungefährlich ist. Die Reinigung in der Kabine ist dabei genauso schnell und gründlich wie mit den konventionellen Methoden und dabei um 90 % günstiger. „Wo viel Staub anfällt, etwa bei der Herstellung von Papier oder Zement, müssen die Mitarbeiter sich und ihre Kleidung von Schmutz und Feinstaub säubern, bevor sie den Betrieb verlassen“, weiß Carl-Joachim von Gehlen, Geschäftsführer der Carl von Gehlen Spezialmaschinen und Zubehör GmbH & Co. KG. Das Unternehmen vertreibt das ACI-Produkt in Deutschland.
Die Reinigungskabine ist mit einem speziellen Gebläse ausgestattet, das für den Nutzer nicht gefährlich werden kann. Auch dann nicht, wenn die ungeschützte Haut gereinigt wird. Ein hohes Luftvolumen sorgt dafür, dass Stäube und Partikel so effizient entfernt werden können wie mit Druckluft. Zur Reinigung betritt der Mitarbeiter in seiner schmutzigen Arbeits- oder Schutzkleidung die Kabine über die automatisch schließende Zugangstür und beginnt, sich mit der Handdüse zu säubern. Dank eines Berührungsschalters ist die Bedienung einfach. Der 142 cm lange Schlauch der Einheit sorgt zudem für einen großen Bewegungsspielraum, sodass der ganze Körper entstaubt werden kann. In rund 15 s werden nahezu alle sichtbaren Staubablagerungen von der Kleidung entfernt. Der Mitarbeiter und die Umgebung sind danach keinem Feinstaub mehr ausgesetzt. „Wie lange die Düse blasen soll, kann der Betrieb über einen Zeitschalter selbst festlegen“, so von Gehlen. „Werksseitig sind 30 Sekunden eingestellt.“ Um Energie zu sparen, schaltet sich das Gerät nach dieser Zeitspanne automatisch ab.
Die Gebläseluft verursacht einen Geräuschpegel, der unter 78 dB(A) liegt. Geräte, die mit Druckluft arbeiten, sind deutlich lauter. Hinzu kommt, dass die Erzeugung von Gebläseluft in der Regel weniger als zehn Prozent der Kosten verursacht, die für die Bereitstellung von Druckluft anfallen. Mit einer Reinigungskabine lässt sich also richtig Geld sparen.
Neben der Gebläseluft bietet das System zusätzlich eine leistungsstarke Absaug-Einheit. Während der Reinigung wird die Luft über den Boden der Kabine abgesaugt und Frischluft über das Dach angesaugt. Dadurch wird ein starker, aber nicht unangenehmer Abwärtssog erzeugt. Der sorgt dafür, dass keine Partikel von der Arbeitskleidung in der Kabine nach oben fliegen und so in Augen, Ohren und Nase gelangen können. Stattdessen landen sie in kleinen Behältern.
Da die Kabine in Leichtbauweise ausgeführt ist, lässt sie sich einfach transportieren und jeweils dort aufstellen, wo sie gebraucht wird. Dank hochwertiger Materialien wie etwa einem pulverbeschichteten Stahlrahmen übersteht sie auch häufige Umzügen und lange Einsätze unbeschadet. Einstellbare Füße zur Nivellierung machen die Kabine auch auf unebenen Böden standfest. Die Abblasvorrichtung besteht aus robustem Kunststoff, der auch für widrige Bedingungen geeignet ist.
Die Kabine kann auch ohne Absaugung geliefert und stattdessen an eine bereits vorhandene, kompatible Einheit angeschlossen werden. Kundenspezifische Lösungen sind ebenfalls möglich: „Wir haben zum Beispiel eine Kabine mit einer Ablagefläche im Innern und zwei Aussparungen in der Wand geliefert“, erzählt von Gehlen. „Mit der Lösung werden Werkzeuge gesäubert, wobei der Mitarbeiter von außen durch die Öffnungen in die Kabine fasst und die Technik bedient.“ (ub) •
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