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Automatisierte Fördertechnik reduziert Personal- und Logistikaufwand

Fördertechnik
Automatisierte Förderanlage reduziert Personal- und Logistikaufwand

Mit einer ganzheitlichen Förderanlage optimierte Haro den Materialfluss beim Armaturenhersteller Ari. Das Besondere: Die transportierten Produkte werden die auf drei Ebenen bearbeitet.

Rilana Teipel
Assistentin der Geschäftsleitung,
Haro Anlagen- und Fördertechnik, Rüthen

Tür auf, Paletten rein, Tür zu und der Lastenaufzug fährt nach oben. Im vorgesehenen Geschoss angekommen, ereignet sich selbiges Spiel noch einmal: Ein Mitarbeiter öffnet die Türen, entnimmt die Paletten, schließt die Türen und gibt dem Aufzug das Kommando, wieder nach unten zu fahren. Das kostet nicht nur jede Menge Zeit, sondern verursacht auch einen hohen Personal- und Logistikaufwand.

Dass es Abläufe wie diese – insbesondere auf längere Sicht – zu rationalisieren gilt, wenn Unternehmen wachsenden Produktionsansprüchen gerecht werden möchten, stellte die Ari-Armaturen Albert Richter GmbH & Co. KG fest. Der familiengeführte Hersteller von Schwerarmaturen mit regionalen Wurzeln in Ostwestfalen-Lippe wandte sich darauf hin an den Rüthener Fördertechnikhersteller Haro Anlagen- und Fördertechnik. Ziel des Projektes sollte nicht nur sein, einen vorhandenen Lastenaufzug zu entlasten, auch die verschiedenen, auf mehreren Etagen angesiedelten Fertigungsbereiche, sollten effizient miteinander verknüpft werden.

Bereits 2013 hatte die Haro-Gruppe das Familienunternehmen mit einem ganzheitlichen Konzept überzeugte. „Der langjährige Kontakt, die positiven Erfahrungen sowie die räumliche Nähe zwischen den Firmenzentralen waren für uns als Projektverantwortliche ausschlaggebend, dass wir uns erneut an Haro wandten“, erzählt Christian Henkenjohann, Leiter der Logistik bei Ari.

Während das 1950 von Albert Richter gegründete Unternehmen seinen Produktionsschwerpunkt in den ersten Jahren auf Durchgangs- und Absperrarmaturen legte, entwickelte sich das Portfolio später stetig weiter. Heute verlassen sich Kunden aus über 60 Ländern unter anderem aus der Chemieindustrie, dem Schiffsbau oder der Gebäudetechnik auf mehr als 20.000 Produkte, die 1000 Mitarbeiter an vier Produktionsstandorten herstellen.

Fördertechnik auf drei Ebenen

Gemeinsam mit dem künftigen Anwender entwickelten die Projekt- und Konstruktionsleiter von Haro eine ganzheitliche Förderanlage bestehend aus Senkrechtförderer, angetriebenen Rollenbahnen und entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen. „Das Besondere an diesem Projekt war, dass die Bearbeitung der Produkte bei Ari auf drei Ebenen verteilt ist. Diese mussten für einen effizienten und daher automatisierten Materialfluss miteinander verknüpft werden“, erklärt Haro-Projektleiter Thorsten Koopmann. Zwar war bei Ari bis dato bereits ein Lastenaufzug im Einsatz, der war aber aufgrund des hohen Personalaufwands und fehlender Puffermöglichkeiten verhältnismäßig kostenintensiv. Für das steigende Transportaufkommen konnte er durch einen automatischen Senkrechtförderer ergänzt werden. Um die Produktion der 20.000 Produkte in über 200.000 Ausführungen gewährleisten zu können, arbeitet Ari im Zwei-Schicht-Betrieb.

960 Paletten pro Tag

„Die örtlichen Begebenheiten, darunter etwa ein vorhandener Schacht, ließen eine schlanke Vertikalförderer-Lösung zu“, erklärt Thorsten Koopmann im Hinblick auf den neuen Senkrechtförderer, der seit Mitte 2019 die Hauptlast des innerbetrieblichen Materialflusses von Ari trägt. In Kombination mit einer Palettenstraße bestehend aus angetriebenen Haro-Rollenbahnen können Euro- und Sonderpaletten mit Überlänge ebenso automatisiert und zuverlässig zwischen den Etagen transportiert werden, wie Gitterboxen. Mit einer Taktleistung von 960 Paletten am Tag sowie über 250.000 Paletten im Jahr wird die Anlage den wachsenden Produktionsanforderungen des Armaturen-Herstellers gerecht. Zusätzlich bieten der neue Vertikalförderer und die doppelstöckigen Rollenbahnen großzügige Puffermöglichkeiten, die zuvor aufgrund der benötigten Staplerwege zum Lastenaufzug nicht gegeben waren.

Bausituation erfordert besonderes Konzept

Um den Brandschutz zwischen den Etagen gewährleisten zu können, wurden im Erd- und im ersten Obergeschoss Brandschutztore installiert und durch den Anlagenbauer steuerungstechnisch in das Konzept der Förderanlage integriert. Konturenkontrollen an den Rollenbahnen sorgen zusätzlich dafür, dass die zulässigen Abmessungen der Fördergüter beim Einfahren in den neuen Lift nicht überschritten werden und Beschädigungen am Vertikalförderer oder an den Brandschutztoren und damit verbundene Unterbrechungen im Materialfluss ausgeschlossen werden können. „Eine weitere Besonderheit ist die Motorposition im Vertikalförderer: Normalerweise werden die Motoren oben außen angebracht. Angesichts des engen baulichen Raumes, der zur Verfügung stand, haben wir den Motor hier unten im Innenraum angebracht“, erklärt Thorsten Koopmann.

Ebenso besonders wie die Anlage selbst war auch die Installation des Palettenliftes in Schloß Holte-Stukenbrock. Er wurde mithilfe eines Krans durch die geöffnete Dachhaut unmittelbar in den Schacht in der Produktionshalle eingesetzt, sodass eine aufwändige Montage von Einzelmodulen erfolgreich umgangen werden konnte.

Dieses Beispiel zeigt: Auch für solch außergewöhnliche Anforderungen liefert Haro individuelle Logistik- und Materialflusslösungen. Von der Planung bis zur Installation bietet der Fördertechnikspezialist aus dem sauerländischen Rüthen einen umfangreichen Service aus einer Hand.

Kontakt:

Haro Anlagen- und Fördertechnik GmbH
Industriestr. 30
59602 Rüthen
Tel.: +49 29 52 817–0
www.haro-gruppe.de

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