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Indoor-Navigation: Beacon-Technology leitet Besucher ans Ziel

Indoor-Navigation
Beacon-Technology leitet Besucher ans Ziel

Phoenix Contact nutzt am Standort Bad Pyrmont die Beacon-Technologie, um Besucher und Handwerker innerhalb des Gebäudes ans Ziel zu führen und dabei mit Informationen zu versorgen.

Frank Schröder
Head of Facility Management, Phoenix Contact
Electronics, Bad Pyrmont

Bei Phoenix Contact verirrt sich kein Besucher mehr. Dafür wurden einzelne Teilbereiche im Erdgeschoss von zwei Bürogebäuden mit der Beacon-Technology (siehe Kasten) von Favendo ausgestattet. Die rund 200 Beacons befinden sich im Eingangsbereich, im Auditorium, im Betriebsrestaurant und in zahlreichen Besprechungsräumen. In Summe wird eine Fläche von etwa 4500 m² abgedeckt. Installieren Besucher die eigens entwickelte Indoor-Navigations-App My Emalytics auf ihrem Smart Device werden sie vom Eingangsbereich ohne Umweg zum jeweiligen Seminarraum und später zum Betriebsrestaurant geleitet. Als Ziele der Navigation stehen sogenannte Points of Interest (PoI) zur Verfügung, die als Markierungen auf der Karte oder in einem eigenen Menü zu finden sind. Bei einem PoI kann es sich etwa um einen Seminarraum, ein Exponat in der Ausstellung, einen Aufzug oder einen Brennwertkessel handeln.

Die PoI können weitere Informationen oder Funktionen umfassen. Beispielsweise haben die Nutzer die Option, die Parameter der Seminarräume – wie Temperatur, Beleuchtung oder Beschattung – über die App zu steuern. Zu diesem Zweck müssen sie sich allerdings mit ihrem Smart Device im entsprechenden Raum aufhalten. So wird verhindert, dass unbefugte Personen von außen in die Raumsteuerung eingreifen. Es besteht folglich die Möglichkeit, von der App über eine Cloud-Anbindung auf ausgewählte Funktionen der Gebäudeleittechnik zuzugreifen. Da alle in den Gebäuden anfallenden Daten auf der IoT-basierten Gebäudemanagement-Plattform Emalytics gesammelt und der App über die Cloud bereitgestellt werden können, sind den Einsatzszenarien der App kaum Grenzen gesetzt. Die Aufzugssteuerung ist zum Beispiel über die Gebäudeleittechnik mit der App verknüpft worden. Navigiert der Nutzer jetzt mit der App in ein anderes Stockwerk, wird der Aufzug automatisch gerufen, sodass weniger Wartezeiten anfallen

Eine weitere Funktion der App liegt im Bereich des Proximity-Marketings. Zeit- und ortsabhängig werden Push-Nachrichten an den Nutzer gesendet. Haben sie die App auf ihrem Smart Device installiert, werden Gäste bei Phoenix Contact Electronics zum Beispiel mit einer Willkommensnachricht begrüßt. Darüber hinaus erhalten sie Informationen zu den ausgestellten Exponaten, sobald sie sich in deren Nähe befinden. Über diesen Kanal können auch zusätzliche Daten an Seminarteilnehmer weitergeleitet werden, weil sich die Meldungen lediglich an die Nutzer des jeweiligen Seminarraums adressieren lassen.

Arbeitszeit und -gerät einsparen

In Zukunft soll sich die Navigationsfläche auf alle Etagen der beiden bisher mit der Beacon-Technologie ausgestatteten Gebäude ausweiten. Durch das Ausrollen auf die Technikbereiche können sich die Handwerker dann ohne Begleitung an ihren Arbeitsort begeben. Zur Unterstützung bei der Störungsbeseitigung werden ihnen über eine Augmented-Reality-Brille entsprechende Informationen und weitere nützliche Hinweise zur Verfügung gestellt. Als weiteres Anwendungsszenario ist die Verknüpfung des Wischroboters mit der Navigation angedacht. Auf Basis der Standortbestimmung könnte er so zu den zu reinigenden Flächen geleitet werden. Sollte der Wischroboter bei seiner Arbeit das Stockwerk wechseln müssen, lässt sich dies durch die Verbindung mit dem Aufzug realisieren. Auf diese Weise spart das Unternehmen den einen oder anderen bisher erforderlichen Wischroboter ein.


Ihre Reichweite liegt zwischen 30 und 100  m: Beacons. Bild: Favendo

Beacons: Leuchttürme im Miniatur-Format

Zur genauen Standortermittlung im Indoor-Bereich eignet sich die Beacon-Technology. Sie erfordert allerdings eine entsprechende Infrastruktur. Bei den Beacons – übersetzt bedeutet der Begriff Funkbake oder Funkfeuer – handelt es sich um kleine Bluetooth-Transmitter, die vorzugsweise unter der Decke installiert werden. Die Beacons sind in einem Abstand von rund 10 m voneinander verbaut. Sie senden ein Bluetooth-Signal an den Empfänger, also das Smart Device oder den mobilen Beacon, der dann seine Position auf Basis der Trilateration berechnet. Bei diesem Verfahren wird die Entfernung zu jedem einzelnen Beacon durch die jeweilige Signalstärke gemessen. Zur Bestimmung der eigenen Position benötigt der Empfänger somit das Signal von drei Beacons.

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