Der Verler Automatisierungsspezialist hat sein hauseigenes Softwaresystem um Bildverarbeitungsfunktionalitäten erweitert. Mit Twincat Vision stehen die neuen Funktionen nun als SPS-Funktionsbausteine auf einer einheitlichen und durchgängigen Plattform zur Verfügung.
Bildverarbeitungsfunktionen laufen echtzeitfähig in Twincat
Dazu wurde eine Bildverarbeitungsbibliothek entwickelt, deren Funktionsbausteine und Funktionen direkt aus der Twincat-SPS heraus aufrufbar sind. Die Funktionen laufen dann echtzeitfähig in der Twincat-Runtime. Die Integration vereinfacht das Engineering laut Anbieterangeben deutlich, sodass Vision-Applikationen nun vom SPS-Programmierer selbst realisiert werden können.
Über ein standardisiertes Kamera-Interface lassen sich nahezu beliebige GigE-Vision-Kameras – auch mehrere parallel – einbinden und im Twincat-Engineering konfigurieren. Die Kalibrierung der jeweiligen Kamera findet ebenfalls direkt in der Engineering-Umgebung statt, ist alternativ aber ebenso im laufenden Prozess in der Runtime möglich. Für die Programmierung der Bildverarbeitungslogik ist weder ein eigenes Tool noch eine spezielle Programmiersprache erforderlich, denn die Vision-Applikation wird komplett in der SPS und mit SPS-Programmiersprachen erstellt.
Bildverarbeitungs- und Steuerungskomponenten kommunizieren direkt
Bei separaten Vision-Lösungen muss die Kommunikation zwischen Bildverarbeitung und Steuerung aufwendig geregelt werden. Zudem können hier äußere Prozesse, wie etwa das Betriebssystem, die Verarbeitungs- und Übertragungszeit beeinträchtigen. Mit Twincat Vision entfällt nicht nur dieses Kommunikationsproblem, sondern die Bildverarbeitungs- und Steuerungskomponenten können auch direkt miteinander kommunizieren, heißt es. Da die Bildverarbeitung auf dem gleichen Echtzeitniveau wie die SPS abläuft, ergeben sich kürzere Reaktionszeiten und damit schnellere und effizientere Maschinen.