Robotik | Mit dem Reispad will der Hersteller Reis neue Maßstäbe bei der Bedienung von Robotern setzen. Das neue Programmierhandgerät im Tablet-Format kommt fast ganz ohne mechanische und elektrische Bedienelemente aus.
„Unser neues Programmierhandgerät setzt komplett auf einer individuell konfigurierbaren Benutzeroberfläche auf“, so Franz Som, Leiter der Steuerungsentwicklung bei Reis. „Das Aussehen und die Haptik eines Tablet-PC haben wir dabei mit einer praxisorientierten Bedienstruktur inklusive Gestensteuerung kombiniert.“ Mit der Steuerung kann der Anwender selbst erstellte Makros, Icons und Bedienkommandos einbinden. Alle wichtigen Bedienelemente sind im Randbereich der Display-Fläche an drei Seiten in Form eines C-Rahmens platziert. Über haptische Marken am Gehäuserand wie Kanten, Ecken, Fingermulden und Noppen lassen sich deren Positionen quasi blind ertasten. Der Programmierer kann sich also voll auf den Roboter und das Roboterwerkzeug konzentrieren. „Damit wird unser neues Produkt zum schnellsten Tool für das Teach-In-Verfahren“, ist sich Som sicher.
Die neben dem C-Rahmen verbleibende Fläche des Displays steht für spezifische Anwendungen zur Verfügung. Die Bedienhierarchie hat der Hersteller auf zwei Ebenen beschränkt, damit sich der Anwender nicht in Untermenüs verirrt. Mit einem Home-Softkey oben links in der Ecke kann er aus jeder Situation zentral zurückspringen. Der Stopp-Softkey unten links ist ebenso konsequent erreichbar. Dank der taktilen Führung an den Display-Ecken funktioniert das Ganze sogar blind.
Eine intuitive Bedienung war das Ziel der Entwickler bei Reis. Der Benutzer wird über Icons geführt, die mit einem Kurztext unterlegt sind. So kann sich der Anfänger leicht orientieren und der Profi erkennt die Funktion schon an Form und Farbe der Icons. Umfangreiche Testreihen haben ergeben, dass sich die Programmierzeit mit dem neuen Gerät im Vergleich zu konventionellen Modellen um rund 30 Prozent verkürzt.
Mit einem Home-Softkey kann der Bediener aus jeder Situation zentral zurückspringen
Verfahren wird der Roboter über Grafik-Elemente. Sind bei konventionellen Handgeräten für jede Roboterachse jeweils zwei Tasten nötig, so werden nun Schieberegler eingeblendet, mit denen sich der Roboter schnell oder langsam in beide Richtungen bewegen lässt. Wird der Regler losgelassen, springt er sofort in die Null-Lage zurück und der Roboter stoppt. Wer anstelle der Bewegungsgeschwindigkeit lieber den Weg vorgeben will, der kann das über ein virtuelles Handrad machen. Das Programmiergerät ist netzwerkfähig und lässt sich für beliebig viele Roboter-Steuerungen einsetzen.
Bei der Entwicklung hat der Hersteller nicht nur Wert auf die Ergonomie, sondern auch auf die Sicherheit gelegt. So erfolgt die eigentliche Steuerung der Roboter wie bisher über einen Industrie-PC. Das Reispad ist lediglich eine optimierte Mensch-Maschine-Schnittstelle. Über den von Reis entwickelten Safety-Controller lässt sich sogar der Schlüsselschalter für sicherheitsrelevante Betriebsarten in Software abbilden. Nach Eingabe eines PIN-Codes, der den Schlüsselschalter ersetzt, wird im nächsten Schritt durch eine geforderte Zustimmung auch das Drehen des Schlüssels ersetzt. Diese Lösung wurde in Abstimmung mit der Berufsgenossenschaft entwickelt und erfüllt alle bestehenden Sicherheits-Anforderungen. (ub) •
Unsere Webinar-Empfehlung
Der Summit richtet sich an Entscheider aus den Bereichen Fertigung, Instandhaltung, Fabrikautomatisierung, Automatisierung, Intralogistik und Fabrikplanung, Netzplanung, Netzwerkinfrastruktur, Innovationsmanagement. Daneben sind Hersteller aus den Bereichen Maschinenbau, Sensorik,…
Teilen: