Startseite » Technik » Automatisierung »

Besucher sollen Zeit und Wege sparen

Messe Motek: Nach neuem Hallenlayout folgt jetzt das Feintuning
Besucher sollen Zeit und Wege sparen

Montagetechnik | Vom 10. bis 13. Oktober öffnen sich in Stuttgart die Türen für die 35. Motek. Bereits im letzten Jahr profitierte die Fachmesse für Produk-tions- und Montageautomatisierung von einer neuen Hallenstruktur. Jetzt folgt das Feintuning. ❧ Uwe Böttger

Alles begann mit dem Neubau der Halle 10 auf dem Stuttgarter Messegelände, der schon im letzten Jahr seine Schatten voraus warf. Nach intensiven Verhandlungen mit der Landesmesse Stuttgart war es dem Veranstalter der Motek, der P.E. Schall GmbH & Co. KG, gelungen, die Ausstellungsfläche für die Motek deutlich zu erweitern, sprich um rund 15 000 m².

Unterm Strich ergibt sich für die Fachmesse ein völlig neues Hallen-Layout. Die bisherige lineare Lenkung des Besucherstroms ausgehend von Halle 1 über die Hallen 3, 5, 7 und 9 beziehungsweise in umgekehrter Richtung ist Geschichte. Stattdessen wird jetzt mit den Hallen 3, 4, 5, 6, 7, 8 und 9 ein rechteckiger Block auf dem Messegelände gebildet. Das soll den Übergang zu den einzelnen Hallen und zu den Fachbereichen erleichtern. Außerdem wird durch die gleichberechtigten Eingänge Ost und West der morgendliche Run entzerrt.
Vorbei sind die Zeiten, in denen sich das Fachpublikum zunächst durch den Eingang Ost schob, um sich danach mehr oder weniger komplett in Halle 1 zu versammeln. Das Schmuckkästchen der Landesmesse war mit seinen 20 000 m² so etwas wie ein morgendlicher Absorber für die eintreffenden Messegäste. Während es dort von der ersten Stunde an brummte, war in den nachfolgenden Hallen eher tote Hose. Viele Aussteller beschwerten sich, dass der Besucherstrom seinen Stand erst mit einer zeitlichen Verzögerung erreichte. Von dem neuen Layout profitieren also nicht nur die Fachbesucher, sondern auch die Aussteller. Neben der Flächenerweiterung soll auch der Eingang West neu gestaltet und der Zugang zu Halle 9 optimiert werden.
Geschäftsführerin Bettina Schall will die Motek nicht nur auf Kurs halten, sondern in Zukunft thematisch stärker fokussieren. Außerdem sollen die Zahl der Aussteller und Besucher sowie die Internationalität der Messe ausgebaut werden. Eine kontinuierliche Frequentierung der Hallen durch die Fachbesucher sorgte bereits im letzten Jahr aus den genannten Gründen für eine höhere Zufriedenheit unter den Ausstellern. Für Schall ist das ein elementarer Baustein für weiteres Wachstum, das durch ein spezielles Feintuning weiter angeregt werden soll.
Das neue Hallen-Layout bietet hier ganz neue Möglichkeiten. So lässt sich die Messe jetzt noch konsequenter an den Prozessketten ausrichten, wie sie überall in der Industrie zu finden sind. Konkret wird die Motek künftig als so genannte „Application-Road“ strukturiert sein. Dazu gibt es in einigen Hallen so etwas wie eine visuelle Mittelachse, auf der Firmen untergebracht sind, die Sondermaschinen, Montagesysteme, Roboter und schlüsselfertige Anlagen anbieten. Um diese Aussteller herum gruppieren sich dann die Anbieter von Baugruppen, Komponenten und Teilsystemen.
Der Fachbesucher kann jetzt zum Beispiel von innen nach außen gehen, sich also von den Anwendungen in Richtung der Lieferanten bewegen und umgekehrt, je nach Informationsbedarf. Dadurch soll er Wege und Zeit sparen, kann sich besser auf das Wesentliche konzentrieren und gezielt das „Kernanliegen seines Messebesuchs“ ansteuern. Und die Aussteller profitieren zugleich von einer „stärkeren Zielgruppen-Ansprache“. So jedenfalls der Plan des Veranstalters.
Rund 900 Aussteller haben sich auf der Motek einen Stand gesichert. Damit bietet die Messe einmal mehr das weltgrößte Angebot an Produkten und Baugruppen für die Produktionsautomatisierung. Die Internationalisierung der Motek schreitet voran, denn inzwischen kommen die Aussteller aus 27 Ländern. Damit ist laut Schall die Präsentation des Produkt- und Leistungsspektrums aus allen relevanten Industrieländern und den einschlägigen Schwellenländern sichergestellt. Die Fachbesucher können somit jede Menge Informationen und Business-Kontakte erwarten.
Das Publikum in Stuttgart ist bunt gemischt. Während die Sondermaschinenbauer auf der Suche nach Komponenten, Antriebstechnik und Baugruppen sind, tendieren Anlagenbauer und Roboter-Systemintegratoren mehr zu Baugruppen und Teilsystemen. Darüber hinaus setzen viele Anwender auf kompatible Subsysteme und schlüsselfertige Komplettlösungen. Die Motek soll diesen Anforderungen mit einem durchgängigen, lösungsorientierten Angebot gerecht werden. Show-Effekte stehen laut Veranstalter nicht im Vordergrund, sondern die Anforderungen aus der Praxis.
Auch in diesem Jahr will der Veranstalter die Motek fachlich und inhaltlich weiter entwickeln und orientiert sich dabei an der Nomenklatur wie an einem roten Faden. „Im Fokus stehen keine trendigen Zeitgeist-Themen, sondern der Blick über den Tellerrand hinaus“, so Schall. „Nur so lässt sich die Produktions-Philosophie im Umfeld von Industrie 4.0 darstellen.“ Geplant sind diverse Schwerpunkte, die sich mit den Grundthemen der Motek vernetzen lassen. So zum Beispiel das Thema Leichtbau, das auf der so genannten „Lightweight-Area“ präsentiert wird. Der Messegast bekommt einen Einblick in die komplette Prozesskette von der Rohmaterial-Fertigung über die Bauteile-Produktion bis hin zur Montage-, Verbindungs- und Prüftechnik.

Kleben auf hohem Niveau
Ergänzt wird die Motek durch die Bondexpo, auf der sich rund 100 Aussteller einen Stand gesichert haben. Die Fachmesse für industrielle Klebetechnologien ist eine naheliegende Erweiterung der Motek, denn Bauteile oder Baugruppen müssen zu Subsystemen und Komplettgeräten geklebt, gefügt oder verbunden werden. Der Veranstalter sieht darin eine praxisorientierte Erweiterung des Messeangebots. Zudem bietet das Messe-Duo einen Einblick in die robotergestützte Klebetechnik. Die Anwender sehen den Roboter nicht isoliert, sondern als integrierten Baustein in automatisierten Produktions-, Montage- und Materialfluss-Lösungen.
Die Bondexpo wird aus Sicht des Veranstalters immer wichtiger, zumal das Verbinden und Fügen von neuen Materialien in Zukunft eine echte klebtechnische Herausforderung ist. Leichtbau sei nicht nur ein Thema in Fahrzeugen, sondern auch in Apparaten und Geräten. Künftige Material-Kombinationen und Hybrid-Lösungen lassen sich nur mit neuen Klebstoffen realisieren. Die Besucher jedenfalls haben viele Fragen im Gepäck: Wie lassen sich Feinbleche mit kalthärtenden 2K-Klebstoffen verbinden? Können leitende Klebstoffe das Löten ersetzen? Wie werden Hybrid-Materialien aus Alu, Stahl oder Kunststoffen verklebt? Lassen sich mit der Hotmelt-Klebetechnik kritische Werkstoffe dauerhaft fügen? Auf der Bondexpo wird der Besucher die Antworten mit Sicherheit finden. (ub)
Unsere Webinar-Empfehlung


Hier finden Sie mehr über:
Industrieanzeiger
Titelbild Industrieanzeiger 5
Ausgabe
5.2024
LESEN
ABO
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Aktuelle Whitepaper aus der Industrie

Unsere Partner

Starke Zeitschrift – starke Partner


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de