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Ceracon entwickelt eigene Predictive-Maintenance-Anwendung

Automatisierung
Ceracon entwickelt eigene Predictive-Maintenance-Anwendung auf Basis von Nexeed Automation

Der Sondermaschinenbauer Ceracon hat sich in Eigeninitiative in die Automatisierungsplattform Nexeed Automation und die Steuerungssoftware Control plus von Bosch Connected Industry eingearbeitet. Ziel war es, den Konzern als Kunden zu gewinnen. Der Maschinenbauer entwickelte sogar eine eigene Predictive-Maintenance-Anwendung auf Basis der Software.

» Werner Cramer, Account Manager bei Bosch Connected Industry in Stuttgart

Seit zwei Jahrzehnten baut Ceracon im fränkischen Weikersheim Schaumdichtungsanlagen und Industrieöfen. Ob Hersteller von Medizintechnik, Autobauer oder deren Zulieferer – die Kunden des 200 Mitarbeiter starken Unternehmens kommen aus unterschiedlichen Branchen. Die Robert Bosch GmbH war seit langem ein Wunschpartner des fränkischen Maschinenbauers.

Eine Herausforderung gab es dabei jedoch zu bewältigen: Ein Großteil der Bosch-Werke weltweit nutzt die Automatisierungssoftware Control plus. Deren Einsatz ist deshalb Grundvoraussetzung, um für Maschinenbauprojekte ein Angebot abzugeben. Bislang arbeitete Ceracon – wie viele andere Maschinenbauer auch – mit einer einzigen Automatisierungssoftware. Der Aufwand, um eine Softwareplattform zu programmieren und zu pflegen, ist für Sondermaschinenbauer hoch. Häufig sind mehrere Entwicklungsabteilungen mit dem Erstellen eines eigenen Standards beschäftigt. Auch wenn Kundenwünsche bei Ceracon großgeschrieben werden, stand der Aufwand, für eine Ausschreibung ein zweites Steuerungssystem einzuführen, für das Unternehmen bislang nicht zur Debatte.

Die Lösung für Ceracon: Objektbasierte Software

Um den Wunschkunden Bosch zu überzeugen, beschloss das Unternehmen dennoch, sich in Eigeninitiative in die Automatisierungsplattform Nexeed Automation und in die Steuerungssoftware Control plus von Bosch Connected Industry einzuarbeiten. „Ausschlaggebend war für uns, dass Control plus bereits eine vorgefertigte Objektbibliothek mitbringt. Wir mussten nicht bei null anfangen und die Aufwände hielten sich so in Grenzen,“ erklärt Pascal Starke, stellvertretender Bereichsleiter Operations bei Ceracon.

Nexeed Automation wurde mit dem Ziel entwickelt, eine schnelle und effiziente Realisierung von Anlagen- und Maschinenprojekten zu ermöglichen. Seit etwa zwanzig Jahren ist die Plattform schon bei Bosch im Einsatz – aktuell in über der Hälfte der 240 Werke weltweit, die Tendenz ist steigend. Dafür bietet die Software zum einen die Option, Steuerungen komplett selbst zu entwickeln. Zum anderen besteht die Möglichkeit zum Konfigurieren per Drag-and-Drop mithilfe vorgefertigter Softwarebausteine. Herzstück ist die unabhängige Entwicklungsumgebung Control plus Studio mit einer großen Bibliothek an vorgefertigten Objekten.

Die Umsetzung: Eine Schulung – und los geht’s

Für Ceracon zahlte sich die einfache Handhabung aus: Bereits nach einer Schulung bei Bosch Connected Industry legten die Spezialisten los und konfigurierten eine eigene Konzeptanlage. „Bei Schulungen funktioniert meistens alles reibungslos. Der Versuch, das Gelernte direkt an unseren eigenen Maschinen umzusetzen, war der Härtetest. Dass dies so gut gelang, gab uns Sicherheit,“ unterstreicht Starke. Die gewonnenen Erkenntnisse konnte der Anwender dann schnell in ein reales Projekt übertragen.

Dabei stand das Team doppelt unter Druck: „Zum einen ging es darum, den Neukunden Bosch zu überzeugen. Zum anderen war das Projekt bereits vor der Auftragsvergabe an uns in Verzug geraten,“ erinnert sich Starke. „Doch mit der Kombination aus unserem Expertenteam und den Vorteilen von Control plus konnten wir die gewünschte Maschine so schnell konfigurieren, dass das Projekt sogar wieder im Zeitplan war. Der Baukasten aus vorgefertigten Objekten macht die Arbeit sehr effizient. Steuerungsstruktur und Visualisierung entstehen praktisch automatisch.“ Der Einsatz hat sich ausgezahlt: Ceracon konnte Bosch als langfristigen Kunden gewinnen.

Der nächste Schritt: Ein zweites Software-Standbein

Doch damit nicht genug: Nexeed Automation etablierte sich bei dem Betrieb bald als zweites Software-Standbein: In einem Forschungsprojekt mit der Hochschule Heilbronn entwickelte der Maschinenbauer eine eigene Predictive-Maintenance-Anwendung auf Basis von Control plus. Die Software hielt hierfür bereits die passenden Bausteine bereit, sodass die Entwickler Erfahrungswerte zur Lebensdauer der einzelnen Teile direkt einpflegen konnten. Unter Verwendung der Applikation Virtual Assist von Control plus hilft die Anwendung nun Maschinenbedienern bei der Wartung von Thermosystemen.

Seit dem vergangenen Jahr profitieren auch andere Unternehmen von dem Wissen, das Ceracon sich mit der Bosch-Steuerungssoftware angeeignet hat: „Einer unserer Kunden hatte ähnliche Anforderungen wie Bosch. Deswegen haben wir ihm Control plus gezeigt. Das intuitive Bedienkonzept hat ihn sofort überzeugt,“ erklärt Starke. Der fränkische Spezialist für Schaumdichtungsanlagen geht davon aus, in Zukunft noch häufiger auf Control plus zurückzugreifen.

Der Sondermaschinenbauer hat inzwischen das eigene Baukastensystem „CeraTHERM catena NEO“ entwickelt, das Kunden standardmäßig mit Control plus bestellen können. „Mit der Software von Bosch Connected Industry können wir noch besser auf spezielle Kundenwünsche eingehen. Hinzu kommt, dass die objektbasierte Softwareentwicklung mit Control plus eine sehr flexible Arbeitsweise ermöglicht. Wenn die Struktur schon klar ist, können Kollegen Projekte einfacher übernehmen und sich schnell einarbeiten,“ resümiert Starke.

Kontakt:
Robert Bosch Manufacturing Solutions GmbH
Wernerstraße 51
70469 Stuttgart
www.bosch-connected-industry.com


Mehr zur Plattform

Mit der Automatisierungssoftware Control plus von Nexeed Automation bietet Bosch Connected Industry ein durchgängiges Softwaresystem für alle Phasen des Maschinenbaus und des Maschinenlebenszyklus: von der Projektierung, Steuerungsprogrammierung und Visualisierung über Motion Control, Safety, Simulation, Inbetriebnahme, Konnektivität und Diagnose bis hin zum Service für Maschinen und Anlagen in der Fertigung. Mehr: www.bosch-connected-industry.com/control-plus

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