Die vernetzte Industrie wird Realität

Wie in den vergangenen Jahren positioniert die global größte Industriemesse in Hannover wieder die vernetzte Industrie als disziplinübergreifendes Topthema. Das auch oft als digitale Transformation bezeichnete Zukunftsthema mischt in allen Ebenen der Fertigungsindustrie mit: Beginnend mit der Produktentwicklung, die heutzutage auf virtuellen Lösungen basiert und mithilfe von Softwaresystemen wie Enterprise Ressource Planning- (ERP-) Systemen sowie Manufacturing Execution Systems (MES) Daten aus den untersten Ebenen des Officefloors abgreift, über den Einsatz von Industrie-4.0-fähigen Komponenten wie Sensoren, intelligenten Steuerungen oder Analysetools im Shopfloor bis hin zur Ausführung in automatisierten Systemen in der Prozess- und Fertigungsindustrie.

Daher stellen in den Hallen 8, 9, 11, 12 und 14 bis 17 – im Rahmen der Leitmesse Industrial Automation – insgesamt 1452 internationale Aussteller aus der Automatisierungstechnik wie Siemens, B & R, Beckhoff Automation oder Festo, Robotikhersteller wie Kuka, Fanuc oder Mitsubishi Electric sowie Unternehmen aus den Bereichen Sicherheitstechnik, Sensorik, Laser- oder Mess- und Regeltechnik ihre Neuheiten vor.

Eine große Rolle spielt hierbei auch die vorausschauende Wartung. Laut einer aktuellen Studie des Weltwirtschaftsforums und des Beratungsunternehmens Accenture können Unternehmen mit Predictive Maintenance (PM) rund 12 % Kosten bei geplanten Reparaturen einsparen. Die Wartungskosten von Anlagen sinken um fast 30 % und ungeplante Produktionsstillstände gehen um 70 % zurück. Daher widmet der Messeveranstalter, die Deutsche Messe, dem Thema eine eigene Sonderschau in Halle 17, Stand A38. Dort zeigt beispielsweise der Automobilzulieferer Schaeffler seinen mit DMG Mori entwickelten PM-Prototypen, der im eigenen Höchstädter Produktionswerk im Einsatz ist. Die Maschine ist mit Sensoren bestückt, die Messwerte für Drücke, Schwingungen oder Kräfte aufnehmen können. Die Daten werden in ein maschineninternes Netzwerk eingespeist und in die Cloud gespiegelt. Dort können sie für Instandhaltungsmaßnahmen ausgewertet werden.

Wer sich genauer über Trends in der Automatisierungstechnik informieren möchte, sollte die Foren „Industrial Automation“ sowie den Nachfolger des letztjährig erfolreichen Industrie-4.0-Forums „Industrie 4.0 meets the Industrial Internet“ besuchen. In beiden Veranstaltungen beleuchten Experten aus der Industrie und wissenschaftlichen Einrichtungen Fragestellungen rund um die Digitalisierung der Produktion.

Für einen Schnellüberblick über aktuelle Trendthemen bietet die Hannover Messe zweistündige geführte Rundgänge. Die Guided Tours gibt es zu den Themen Industrieautomation & IT, Industrie 4.0, Predictive Maintenance 4.0, Prozessautomation, Integrated Energy und Innovationen für den Maschinen- und Anlagenbau. Die in englischer Sprache gehaltenen Touren finden täglich zwischen 10 Uhr und 14 Uhr statt und kosten rund 15 Euro pro Person. (nu)

Forum Industrial Automation in Halle 14, Stand L17: Experten aus rund 70 Unternehmen diskutieren über Trends in den Bereichen Prozessautomation, Messtechnik, energieeffiziente Pumpen- und Antriebslösungen, Robotics, Automation & Vision, Predictive Maintenance und Industrial IT sowie Datensicherheit.

Forum Industrie 4.0 meets the Industrial Internet in Halle 8, Stand D19: In täglichen Podiumsdiskussionen geben Vertreter aus Wirtschaft, Industrie, Wissenschaft und Politik einen globalen Überblick über Strategien, Standards, Geschäftsmodelle und Datensicherheit in puncto Industrie 4.0. Das Forum wird in Kooperation mit dem Industrial Internet Consortium (IIC), der Plattform Industrie 4.0 und den Branchenverbänden VDMA und ZVEI organisiert.