Herr Berghofer, ist die Mensch-Roboter-Kooperation, kurz MRK, ein Zukunftsthema?
Der Einsatz von Industrierobotern hat in den vergangenen Jahren stetig zugenommen. Die Prozesse werden komplexer und stellen die Hersteller vor neue Herausforderungen. Gefragt sind jetzt feinfühlige und nachgiebige Lösungen für den vermehrten Einsatz von Robotern im direkten Arbeitsumfeld des Menschen.
Welche Anwendungen sind aus Ihrer Sicht wie geschaffen für die MRK?
Das sind vor allem die Bereiche, die heute noch nicht oder kaum automatisiert sind. Ein Beispiel dafür ist die Automobilindustrie. Im Rohbau sind 95 Prozent der Prozesse automatisiert und nur noch fünf Prozent erfolgen manuell. In der Endmontage ist es genau umgekehrt. Die Werker übernehmen 95 Prozent der Arbeiten, die oft schwer und ergonomisch ungünstig sind.
Wo sehen Sie die technischen Herausforderungen bei der MRK?
Beim Kontakt mit dem Menschen muss der Roboter seine Geschwindigkeit begrenzen können. Er muss mögliche Kollisionen erkennen und die Kräfte, die er auf den Menschen ausüben könnte, auf ein sicheres Niveau begrenzen. Unser Modell LBR iiwa ist mit Sensoren ausgestattet und kann so die Umwelt fühlen. Der Roboter kann zudem schnell auf äußere Kräfte reagieren.
Welche Märkte wollen Sie bedienen?
Zum Beispiel die Motoren- und Getriebemontage oder die Endmontage im Automobilbau, wo unser Modell bereits im Serienbetrieb aktiv ist. Auch bei Siemens befindet sich das Modell im Serieneinsatz.
Und ist der Mensch bereit, eng mit dem Kollegen Roboter zusammen zu arbeiten?
Die direkte Zusammenarbeit mit dem Kollegen Roboter erfordert ein Umdenken der Mitarbeiter. Aber gerade bei schweren oder monotonen Arbeiten wird der Roboter als Assistent immer selbstverständlicher werden.
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