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Automatisierung: Kuka und Harting kooperieren für Connectivity-Lösungen

Trends in der Automatisierungs- und Roboterbranche
Kuka und Harting kooperieren für Connectivity-Lösungen

Unternehmenskooperationen werden in Zeiten der Vernetzung und Industrie 4.0 immer wichtiger. Kuka und Harting haben als Partner schon einige Produktlösungen auf den Markt gebracht.

Guido Selhorst
Leiter Marketing Services, Harting Technologiegruppe

Digitalisierung erfordert – sowohl im Consumer- als auch im industriellen Bereich – Zusammenarbeit. Häufig bündeln Unternehmen ihre Kompetenzen in gemeinsamen Projekten, um branchenweite Plattformen zu füllen oder Standards zu etablieren. Die Zeit des alleinigen Wegs ist vorbei, schließlich gilt es, große Datenmengen zu bewältigen, zu analysieren und sinnvoll zu nutzen.

Ein Beispiel für eine solche Kooperation ist das Gespann Harting und Kuka. Der ehemalige Elektronikspezialist aus dem nordrhein-westfälischen Espelkamp, der heute als globaler Technologiekonzern industrielle Verbindungstechnik für Power, Signal und Data anbietet, und der Augsburger Automatisierungskonzern, der vor allem mit seinen orangefarbenen Robotern bekannt wurde, arbeiten seit mehr als 20 Jahren zusammen, um marktorientierte Lösungen zu entwickeln.

Trend zur Miniaturisierung bei Harting

So hat etwa der Trend der Miniaturisierung die beiden Unternehmen in den letzten Jahren immer wieder beschäftigt: Mit dem KR AGILUS Robotersystem haben sie eine neue Kleinrobotik etabliert, die gerade in immer flexibler werdenden Fertigungsumfeldern optimal zum Einsatz kommt. Die Anforderung an die Steckverbindung hier: eine schnelle und intuitive Handhabung, bei der zeitgleich auch der Design-Aspekt eine bedeutende Rolle spielt. Mit Han-Yellock, einem Steckverbindersystem mit neuer Verriegelungstechnik, war genau die richtige Lösung für diese neue Roboterserie gefunden.

Die Intensivierung der Zusammenarbeit zeigte sich insbesondere in der Ausweitung der Technologien und Lösungen auf alle sogenannten „Lebensadern“ einer Anwendung: Neben der normalen Connectivity wie Steckverbindungen am Roboterfuß oder Datenschnittstellen an den Übergabepunkten wurden sowohl Aufwärtsintegrationen wie Systemlösungen als auch Produkte wie Switche eingesetzt. Hier war der Anspruch an Flexibilität und Anpassungsfähigkeit an die vom Kunden eingesetzten Kommunikationssysteme in der Automation relevant. Harting-Switche wurden zum zentralen Kommunikationselement, da sie in der Lage waren, sehr offen diverse Automationssysteme zu verarbeiten.

Gemeinsamer 4.0-Demonstrator von Kuka und Harting

Im Bereich der Industrie-4.0-Entwicklungen haben die zwei Firmen früh an ersten gemeinsamen Lösungen gearbeitet. So stattete Kuka den Harting-I4.0-Demonstrator – die „HAII4YOU Factory“ – mit neuen sensorischen Robotern des Typs LBR iiwa aus. Die Anlage wurde somit zur idealen Bühne eines ganzheitlichen Industrie 4.0-Ansatzes für individuelle und kooperative Produktionssysteme bis zur Stückzahl eins.

Flexibilität, Miniaturisierung und auch Modularität sind wesentliche Trends, die heute die gemeinsamen Entwicklungen vorantreiben. War der Roboter-Steuerschrank Mitte der 2000-er Jahre noch so groß wie ein Schaltschrank, sind heutige Lösungen gerade einmal so groß wie ein Desktop-PC. Gerade Einsatzfelder für Kleinrobotik benötigen an Ressourcen angepasste Lösungen. Neben dem kleineren Roboter muss auch die Steuerung künftig kompakter sein, da dafür kaum mehr Platz vorgesehen wird. Als Ergebnis hat Kuka die KR C5 micro auf den Markt gebracht. Entsprechend hat Harting für diese neue Steuerungsfamilie mit dem „har-motion Steckverbinder“ eine neue Connectivity-Lösung bereitgestellt.

Aber auch die größeren Roboter unterliegen dem Trend der Miniaturisierung. Das wird deutlich am Steuerungssystem KR C5 von Kuka. Dieses System ermöglicht dem Kunden, auf dem gleichen Platzbedarf eines bisherigen Steuerungssystems bis zu drei Maschinen an einem Steuerschrank zu betreiben. Eine modulare und skalierbare Struktur des Schranksystems macht mithilfe der Auswahl unterschiedlicher Controller einfach und flexibel Rechnung eine Leistungsanpassung möglich. Hierzu wurde eine spezielle Docking-Lösung entwickelt: Wie Schubladen werden die Steuerungssysteme im Schrank eingeschoben. Um hier die Übergaben der sogenannten Lebensadern auch für solch eine flexible Kopplung zu ermöglichen, haben die Partner eine Andock-Steckverbinderlösung entwickelt. Den Anspruch an die im Schrank geltende Schutzart und den reduzierten Platzverhältnissen folgend, wurde mit dem neuen Han-Board-Steckverbinder eine Lösung gefunden, die eine für diesen Fall notwendige maschinelle Steckung erlaubt. Spezielle mechanische Führungen, wie auch die konstruktive Struktur der Steckverbinderlösung, sorgen für den notwendigen Toleranzausgleich.

Kontakt:

Harting Deutschland GmbH & Co. KG
Simeonscarré 1
32427 Minden
www.harting.com


Alexander Rottmair, Teamleiter für elektrische Konstruktion in der Entwicklungsabteilung des Roboterherstellers Kuka. Bild: Kuka

Produkte im Einsatz bei Kuka

In seinen mittlerweile 22 Jahren, in denen Alexander Rottmair bei Kuka beruflich zu Hause ist, kam er schon früh in Kontakt mit Harting: „Damals in der Ausbildung haben wir noch selbst konfektioniert und haben die diversen Steckverbindungen am Roboter eigenständig installiert“, erinnert sich der Teamleiter für elektrische Konstruktion der Entwicklungsabteilung des Augsburger Roboterherstellers. Schon damals wusste er die Produkteigenschaften der Steckverbinder des Espelkamper Herstellers (Region Ostwestfalen-Lippe) zu schätzen. Vor allem die Systemlogik hinter dem Portfolio beeindruckt ihn nach wie vor: „Die Produkte basieren auf einer Art Baukastenprinzip, sodass sie eine gewisse Erweiterbarkeit ermöglichen.“ Der daraus entstehende Mehrwert bringt deutlich Vorteile: Die Entwickler und Konstrukteure bei Kuka benötigen einerseits weniger Verarbeitungswerkzeuge, da beispielsweise Crimp-Kontakte in vielen Produktgruppen identisch sind und mit den gleichen Werkzeugen bearbeitet werden können. Andererseits bietet dies für den Kunden den Vorteil, an den Schnittstellen, an denen er selbst noch Hand anlegen muss: wenig Umstellung, gleiche Herangehensweisen und identisches Handling, freut sich Rottmair.

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