Der Roboterhersteller Kuka und das DLR-Institut für Robotik und Mechatronik haben für ihren gemeinsam entwickelten Leichtbauroboter (LBR) den ersten Platz beim Technology Transfer Award belegt. Im Rahmen des European Robotics Forum nahmen Vertreter des Unternehmens und des Instituts die Auszeichnung entgegen. Der Leichtbauroboter ist dem menschlichen Arm nachempfunden: die Entwickler legten Wert auf Sensitivität und Nachgiebigkeit. „Man kann unseren LBR völlig gefahrlos berühren, dank der Kraft-Momentenregelung in den Robotergelenken“, erklärt Ralf Koeppe, Leiter Forschung und Entwicklung bei Kuka Laboratories. Gleichzeitig ist er einfach und sicher zu programmieren, was den LBR ideal für Aufgaben macht, die einer engen Mensch-Roboter Interaktion bedürfen. Dank seines relativ geringen Gewichts ist er einfach zu transportieren und energiesparend, was ihn auch für mobile Roboteranwendungen einsetzbar macht.
Der zweite Preis ging an „Simone“, ein auf Robotertechnologie basierender interaktiver Geburtssimulator, der gemeinsam von der der ETH Zürich, der TU München und 3B Scientific zu Trainingszwecken für Ärzte entwickelt wurde. Simone soll die Rate von Kaiserschnitten und zerebralen Lähmungen verringern, die infolge falschen Anlegens von Zange und Saugglocke auftreten. Herzstück der Maschine ist eine kraftgeregelte Kinematik, die die Bewegung des Babykopfes im mütterlichen Becken und im Geburtskanal realitätsnah simuliert. Der Simulator ist mit Positions- und Kraftsensoren ausgestattet, welche die Zug- und Drehkräfte messen, die durch den Gebrauch der Zange oder Saugglocke auf den Kopf des Babys einwirken. Das physiologische Modell berücksichtigt Kräfte, die durch Reibung, Gewebeelastizitäten, Wehen, Kontraktion der Gebärmutter und Versuche des Geburtshelfers, das Kind herauszuziehen, entstehen. 3B Scientific hat bereits 50 Geburtssimulatoren verkauft, die weltweit zum Training angehender Mediziner eingesetzt werden.
Zu den Finalisten des Awards zählte außerdem ein estländisches Start-up Unternehmen, das gemeinsam mit den Universitäten Tallinn und Tartu eine Online-Anprobe für Kleidung entwickelt hat. Der Firma Surgica Robotica und der Universität von Verona gelang mit dem Operationsroboter Surgenius der Sprung in die diesjährige Endrunde. Gleiches gilt für den Workerbot, einen dem Menschen nachempfundenen zweiarmigen Roboter für die industrielle Handhabung und Montage. Er entstammt einer Forschungskooperation von Pi4 Robotics und dem Fraunhofer Institut für Produktionssysteme (IPK). „Noch nie waren so viele verschiedene Robotikbereiche vertreten im Finale des Technology Transfer Award! Dies verdeutlicht, wie die Robotik in immer mehr Branchen und Märkte vordringt“, sagt Henrik Schunk, Geschäftsführender Gesellschafter der Schunk GmbH und Vorsitzender von Eunited Robotics.
Der Technology Transfer Award der europäischen Robotik wird seit 2003 jährlich verliehen, um den Technologietransfer von der Wissenschaft in die Industrie voran zu treiben.
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