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myPNOZ in Losgröße 1 konfigurieren und bestellen

Sicherheitsschaltgerät
myPNOZ in Losgröße 1 konfigurieren und bestellen

Das Thema Anwenderfreundlichkeit leitete die Entwicklung eines neuartigen Sicherheitsschaltgeräts von Pilz: Das modulare Schaltgerät in Losgröße 1 myPNOZ sorgt laut Anbieter mit einem kompletten digitalen Überbau dafür, dass Anwender ihr Produkt quasi installationsfertig bekommen.

» Sabine Karrer, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Pilz GmbH & Co. KG, Ostfildern

Beim modularen Sicherheitsschaltgerät myPNOZ vom Sicherheitstechnikspezialisten Pilz werden Anwender über das Onlinetool myPNOZ Creator ideal unterstützt: Das intuitiv ausgelegte Tool ist Produktkatalog, Auswahlhilfe und Engineering Plattform in einem, inklusive Simulation, Dokumentation und Bestell-Tool. Softwarekenntnisse für Programmierung oder Erstellung sind nicht notwendig, es muss auch keine separate Software „einkalkuliert“ werden. Der Anwender wählt seine Sicherheitsfunktionen und die dazu passenden Verknüpfungen, der Creator wählt die ideale Hardware. Der Anwender muss lediglich den für seine Applikation geforderten Safety Level und gegebenenfalls die Sensoren und Aktoren, die eingesetzt werden sollten, kennen.

Hardwareseitig ist myPNOZ immer noch ein Sicherheitsschaltgerät: Es überwacht Sicherheitsfunktionen wie Not-Halt, Schutztür, Lichtgitter, Zweihandtaster Typ IIIA/C und Zustimmtaster und besteht aus einem Kopfmodul mit bis zu acht frei kombinierbaren Erweiterungsmodulen. Insgesamt gibt es zwölf Module: vier Ausgangs- und vier Eingangsmodule, sowie vier E/A-Module. Jedes Eingangsmodul kann zwei Sicherheitsfunktionen überwachen, was Hardwarekosten und Verdrahtungsaufwand verringert. Mehrere Sicherheitssensoren sind überwachbar, ohne – wie zuvor – mehrere Schaltgeräte verdrahten zu müssen. Zudem lassen sich mehrere Sicherheitszonen bilden, die unabhängig voneinander separat agierende Anlagenteile überwachen. Dies trägt dazu bei, die Verfügbarkeit der Anlage zu erhöhen, weil Maschinenteile unabhängig voneinander abgeschaltet werden können.

Geringer Verkabelungsaufwand: myPNOZ wird über das Kopfmodul mit Spannung versorgt

Der 17,5 mm schmale Kopf verfügt bereits über eine übergeordnete Sicherheitsfunktion. Diese wirkt unabhängig von möglichen weiteren Sicherheitszonen auf alle Ausgänge. Die Ausgangsmodule schalten wahlweise zeitverzögert oder direkt und sind mit Relais- oder Halbleiterausgängen erhältlich. Und-/ Oder-Verknüpfungen von Sicherheitsfunktionen ermöglichen kundenspezifische Anwendungen. Die Module werden über Bus-Stecker miteinander verbunden. Zudem wird das gesamte System über das Kopfmodul mit Spannung versorgt, was den Verkabelungsaufwand reduziert. Die Anlage kann damit einerseits schneller in Betrieb genommen werden, andererseits lassen sich Wartungskosten optimieren: Ist nur ein Modul defekt, braucht es lediglich getauscht zu werden und die Maschine läuft wieder. Wobei ein LED-Signal die Fehlersuche beschleunigt.

Das Neuartige bei dem modularen Gerät ist sein Creator. Der Anwender kann ihn intuitiv bedienen, weil der Creator ihn bei der Übersetzung seiner Logik praktisch komplett unterstützt. Der Anwender muss lediglich Anzahl, Art und Logik der Sicherheitsfunktionen zueinander festlegen. Danach folgt er einem transparenten Ablauf. Je nachdem, um welche Sicherheitsanforderung es geht, verschaltet er zum Beispiel Not-Halt, Schutztürsensoren oder Lichtgitter mit logischen Und-/Oder-Verknüpfungen. Das Tool zeigt Logikfehler in der Abfolge der Sicherheitsfunktionen über ein Symbol an. Auch kann die erstellte Logik direkt simuliert werden, um zu verifizieren, ob myPNOZ wie gewünscht reagiert. Sind die gewählten logischen Verknüpfungen valide, berechnet der Creator automatisch, welche Module notwendig sind und in welcher Reihenfolge sie gesteckt werden müssen. Weil diese Verknüpfungslogik der Sicherheitsfunktionen über die gewählten Sicherheitsfunktionen selbst schon definiert ist, braucht der Anwender keinerlei Softwarekenntnisse. Zusätzlich erhalten Anwender neben der Dokumentation auch einen Verdrahtungsplan und können per Mausklick das myPNOZ in der gewünschten Konfiguration bestellen. Geliefert wird es vorkonfiguriert und einbaufertig. Es bleibt nur zu verdrahten und, auf Basis der ebenfalls enthaltenen Safety Matrix, schnell in Betrieb zu nehmen.

Durch den auf dem Gerät aufgedruckten Typenschlüssel kann myPNOZ bei Bedarf in genau dieser Konfiguration jederzeit erneut bestellt werden. Sollten sich während der Maschinenentwicklung oder über den Maschinen-Lebenszyklus die Anforderungen an die Sicherheit der Applikation ändern, kann der Kunde dies ebenfalls flexibel anpassen.

„Kleines“ Sicherheitsschaltgerät mit flexibler Ausrichtung

Wo bringt der Einsatz eines solchen Sicherheitsschaltgerätes nun einen Mehrwert? Ganz allgemein gesprochen richtet sich das Produkt an Maschinen-, Anlagenbauer und Automatisierer aller Branchen, die zwei bis maximal 16 Sicherheitsfunktionen abdecken und dabei keine Engineering-Software einsetzen wollen – also Sicherheitsapplikationen im einfachen bis mittleren Komplexitätsbereich umsetzen möchten. Daneben sind es auch Anlagenhersteller, für die sich die konfigurierbaren sicheren Kleinsteuerungen wie PNOZmulti 2 von Pilz (noch) nicht lohnen, die aber mehrere Sicherheitsfunktionen gerne mit einer der Software-Programmierung vergleichbaren Logik einrichten wollen.

Als Faustformel gilt: Eine oder zwei Sicherheitsfunktionen wie Not-Halt und Schutztür lassen sich auch in Zukunft wirtschaftlich über ein klassisches Sicherheitsschaltgerät abdecken. Im Bereich zwischen zwei bis sechzehn überwachten Sicherheitsfunktionen kommt myPNOZ als effiziente Alternative in Betracht, weil es im Vergleich zu konventionellen Schaltgeräten in diesem Segment die flexiblere und ausbaufähigere Variante darstellt.

Weitere Infos

Auf dem Youtube-Kanal des Unternehmens Pilz finden Sie weitere Informationen zum myPNOZ Creator: www.youtube.com/myPNOZ

Kontakt:
Pilz GmbH & Co. KG
Felix-Wankel-Straße 2
73760 Ostfildern
www.pilz.com


Florian Rotzinger arbeitet im Produktmanagement bei Pilz.
Bild: Pilz

„Bei myPNOZ sollte die Applikation im Vordergrund stehen“

Sie haben Anfang 2021 das modulare Sicherheitsschaltgerät myPNOZ mit einem durchgängig digitalen Konzept vorgestellt. Entstand die Produktneuheit aus der Zusammenarbeit Kunden – und damit quasi dem Wunsch aus dem Markt – oder eigenständig von Pilz aus?

Wir konnten immer klarer sehen, dass das Thema Losgröße 1 wichtig für den Markt ist. Die Einstellung des Kunden hat sich die letzten Jahre zwar nicht grundlegend geändert, aber geschärft. Unser Ziel war es deshalb, die Kundenindividualisierung auch in den B2B-Bereich zu überführen und zu schauen, wie wir das Thema Losgröße 1 für den Kunden optimal umsetzen können. Dazu war das Kundenfeedback aus Gesprächen für uns mit wegweisend. Wir haben früh erkannt, dass bei myPNOZ die Applikation im Vordergrund stehen sollte: Wie können wir für die vielfältigen Anwendungen, in denen Sicherheitsschaltgeräte zum Einsatz kommen, eine optimale generische Lösung bieten? Dabei ging es nicht nur um den Einsatz an der fertigen Maschine, sondern auch, wie der Kunde im Prozess von der Maschinenentwicklung über die Inbetriebnahme bis hin zum Betrieb beim Endkunden vom Produkt profitieren kann.

Wie lange dauert der Prozess von Konfiguration bis zur Inbetriebnahme des fertigen Produkts?

Ich möchte diese Frage gerne mit dem Feedback unseres ersten Anwenderkunden von myPNOZ in Österreich, Micado, beantworten: ‚…die Inbetriebnahme mit einem Programmierer vor Ort, der gemeinsam mit dem Elektriker nach dem Verkabeln und dem anschließenden I/O-Check eine Validierung des Gesamtsystems vornimmt, fiel weg. Mit myPNOZ sparen wir rund eine Stunde Zeit für die Inbetriebnahme pro Maschine, weil die Safety-Lösung „ready-to-install“ geliefert wird.‘

Welche digitalen Zusatzleistungen bieten Sie für den Betrieb?

2020 hatten wir uns entschlossen, unsere Pilz-Produktmakros nach dem Eplan-Data-Standard zu erstellen. Durch die so mögliche Vereinheitlichung der Daten, die die Handhabung der Makros erleichtert, profitieren unsere Kunden rund um den Globus. Auch beim myPNOZ. Mussten Makros früher mittels Wertesätzen in den Plan eingefügt werden, funktioniert das heute einfach über die Funktionsschablone. Die Vorteile: eine bessere Vernetzung der Daten – etwa zwischen 2D und 3D –, weniger Fehler, da die Anschlüsse für die Verdrahtung exakt definiert sind, und vor allem auch Zeitersparnis, weil die Makros standardisiert werden. Auch das Thema eBUILDFree werden wir systematisch weiter ausbauen: Zurzeit stellen wir unseren Kunden drei Konfiguratoren zur Verfügung, über die sie ‚ihr‘ Produkt generieren können, auch für myPNOZ. (nu)

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