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Schlüsselrolle dringend gesucht

Ethernet: OpenSafety will Safety-Lösung für alle Kommunikationssysteme werden
Schlüsselrolle dringend gesucht

Die Ethernet Powerlink Standardisation Group (EPSG) und der Automatisierer B&R wollen mit OpenSafety einen Standard für Industrial-Ethernet-Lösungen wie Sercos III, Ethernet/IP oder Modbus etablieren. Kritiker bemängeln, dass ein weiteres Protokoll nicht zielführend ist und die Komplexität erhöht.

Seit Langem fordert die Automatisierungsbranche einen einheitlichen Standard für Safety-Systeme, da die Entwicklung sicherheitsgerichteter Technologie sehr kostenintensiv und das Investitionsrisiko hoch ist. Jetzt legt die Ethernet Powerlink Standardization Group (EPSG) mit OpenSafety, dem nach eigenen Angaben ersten vollständig offenen sicherheitsgerichteten Datenübertragungsprotokoll für alle Bereiche der Automatisierung, das Fundament. Allerdings sei darauf hingewiesen, dass die Technik auf dem Powerlink-Safety-Protokoll basiert und seit drei Jahren zertifiziert ist. „Mit Kommunikationszyklen im Mikrosekundenbereich garantiert das vom TÜV Rheinland zertifizierte Protokoll schnellste Reaktionszeiten und höchste Sicherheit und eignet sich für die Verwendung in Systemen mit bis zu SIL 4“, so Stefan Schönegger von der EPSG. Da OpenSafety busunabhängig ist, könne es mit allen Feldbussen oder Industrial-Ethernet-Systemen eingesetzt werden. Um die Interoperabilität der Safety-Lösung mit verschiedenen Protokollen zu demonstrieren, stellte die EPSG auf der Hannover Messe 2010 vier verschiedene OpenSafety-Lösungen vor, die mit folgenden Industrial-Ethernet-Protokollen verwirklicht wurden: Sercos III, Modbus TCP, Ethernet/IP und Powerlink.

Grundlage der Interoperabilität mit beliebigen Transportprotokollen ist das vollständige Black-Channel-Prinzip. Das bedeutet, dass es für Funktionalität des Sicherheitsprotokolls keine Rolle spielt, welches Transportprotokoll die Safety-Frames transportiert, da alle sicherheitsgerichteten Mechanismen ausschließlich auf der Anwendungsebene des Protokolls integriert sind. OpenSafety, das jeden Übertragungsfehler sofort registriert, kann auch für branchenspezifische Kommunikationslösungen und sogar einkanalige, unsichere Transportnetzwerke ohne Einschränkung der Sicherheit als Kommunikationsbasis verwendet werden. Der Vorteil soll in der Reduzierung sicherheitsrelevanter Bremslängen liegen, wodurch sich die Sicherheitsabstände ideal dimensionieren und die Taktzahlen der Maschine erhöhen lassen.
Die Reaktionen aus den anderen Ethernet-Nutzerorganisationen werfen jedoch ein differenziertes Licht auf die Ankündigung der EPSG. So kommentierte die Sercos International e.V., dass man den Ansatz nicht aktiv unterstützt habe. Zwar ist es für die Anwender von Antriebsbussen von Vorteil, einen einheitlichen Safety-Standard auch für unterschiedliche Bussysteme nutzen zu können. Sercos hat sich aber für CIP-Safety als Protokoll für Sercos III entschieden. Zwar sei die Tunnelung eines Bus-Protokolls möglich, aber auch hier sei zwischen einer Nutzung für proprietäre Implementierungen und Nutzung für einheitliche Safety-Protokolle zu unterscheiden. Aus Sercos-Sicht ist das Einführen eines weiteren Protokolls nicht zielführend, weil es die Komplexität für Anbieter und Anwender erhöht. Die EtherCAT Technology Group (ETG), die jüngst in ihren Beispielcode für Slavegeräte auch das CANopen-Antriebsprofil gemäß der ETG-Implementierungsrichtlinie integriert hat, sieht in OpenSafety eher den Systembus für B&R-Applikationen als den einheitlichen und offenen Ethernet-Safety-Standard. wm
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