Es ist eine Tatsache, dass der Roboter kein Jobkiller ist. Mehr noch: Der stählerne Kollege übernimmt zunehmend Arbeiten, die keiner mehr machen will. Zum Beispiel das Gussputzen. Wer einmal in das von Gussstaub bedeckte, schwarze Gesicht eines Arbeiters geblickt hat, der weiß, dass es keinen Sinn macht, diesen Arbeitsplatz um jeden Preis zu erhalten. Auch Schweißfachbetriebe nutzen den Roboter für Routine-Schweißaufgaben und entlasten dadurch die Fachkräfte, die sich dann den wirklich anspruchsvollen Handschweiß-Aufgaben zuwenden können.
Bei den Recherchen zum Titelthema in diesem Heft (ab Seite 46) bin ich auf ein weiteres Beispiel gestoßen. Diesmal geht es um das Lackieren von Getrieben beim Hersteller BJ-Gear. Das Unternehmen konnte diese Arbeit mit einem Roboterarm automatisieren. Der Mitarbeiter, der für diese Arbeit zuständig war, erlebte das als große Befreiung. Nach zehn Jahren in der Lackierkabine hat der Roboter seinen Arbeitsalltag komplett verändert. Er muss nicht mehr jeden Morgen den Schutzanzug überstreifen und die Atemschutz-Maske aufsetzen. Jetzt programmiert er den Roboter für die verschiedenen Getriebetypen.
Die Entwicklung geht in die richtige Richtung. Monotone und gesundheitsschädliche Arbeiten übernimmt der Roboter und der Mensch verliert dadurch aber nicht seinen Job. Es gibt allerdings Werker, die wollen nicht. Sie sind selten, aber es gibt sie. Einem bin ich im Gebrauchtgeräte-Zentrum des Staplerherstellers Jungheinrich in Klipphausen bei Dresden begegnet. Der ließ sich einfach nicht aus seiner Lackierkabine herauslocken. Seine Einstellung war: Ich wurde zum Lackieren eingestellt und ich will nichts anderes machen. Nun – eine Zwangsbeglückung funktioniert eben nicht immer.
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