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Zehn Systemfragen decken verborgene Potenziale auf

Schaltschranktechnik-Serie Teil 4: Quick-Check zum Einstieg
Zehn Systemfragen decken verborgene Potenziale auf

Die komplette Prozesskette vor Ort durchleuchten und verdeckte Einsparpotenziale aufzeigen: Das ist die Hauptaufgabe der Systemberatung. Rückgrat des neu geschaffenen System Consultings bildet eine ganze Abteilung mit Experten, die im Dialog mit dem Anwender Optimierungsmöglichkeiten aufspüren.

Eine feste Größe in einem ganzheitlichen Lösungsangebot an Gehäuse- und Schaltschranktechnik, Stromverteilungssysteme, System-Klimatisierung sowie IT-Infrastrukturen bilden leistungsfähige Engineering-Tools, die online verfügbar sind und für mehr Speed bei der Planung im Maschinen- und Anlagenbau sorgen. „Auf den Punkt gebracht wird dieses übergreifende Konzept in dem aktuellen Programm“, so Matthias Schüler, der die Abteilung System Consulting bei Rittal in Herborn leitet. Ziel des Komplettberatungsangebots, bei dem sämtliche Stationen der Wertschöpfungskette – von Entwicklung über Fertigung bis zu Logistik und After Sales-Service – durchleuchtet werden, ist das Aufspüren von individuell und systemweit versteckten Einsparpotenzialen beim Kunden. Nach einer präzisen Bestandsaufnahme mit Ist- und Soll-Analyse, die gemeinsam mit dem Kunden erfolgt, werden konkrete Strategien und Maßnahmen entwickelt, die auf ganzheitliche Optimierung und Kostensenkung abzielen. Die Systemberater können direkt vom Kunden angefordert werden. Häufiger jedoch sind sie gemeinsam mit den Vertriebs-Kollegen vor Ort im Einsatz. Während aktive Beratung schon immer zum Kerngeschäft des Außendienstes zählte, wird die Messlatte mit dem gezielten System Consulting noch einmal deutlich nach oben gelegt.

Der systematische Einstieg ins Consulting erfolgt in der Regel über einen so genannten Quick-Check. Als Leitfaden dienen zehn Systemfragen, mit denen eine erste Analyse der Prozesse und Lösungen des jeweiligen Kunden erfolgt. Abgefragt und gewichtet werden Aspekte wie Systemansatz, Strom- und Energieverteilung, Klimatisierung sowie Modifikationen. Die Ergebnisse des Quick-Checks, der gratis erfolgt und gut zwei Stunden in Anspruch nimmt, werden dem Kunden in einem übersichtlichen Spinnendiagramm präsentiert. Schnell zeigen sich hier die Differenzen zwischen Ist und Soll, wobei das konkrete Optimierungspotenzial grob abschätzbar wird. Hierzu zählen etwa Kostenreduzierung durch den vermehrten Einsatz von standardisierten Komponenten oder das Beschleunigen von Planung und Konstruktion durch online-basierte Engineering-Tools und Web-Konfiguratoren für ganze Baugruppen.
„Während unsere Produkte und Dienstleistungen in der Regel direkt auf Anwender wie Konstrukteure oder Monteure abzielen, denen wir praktischen Nutzen bieten, haben wir beim System Consulting eine andere Zielgruppe – nämlich Geschäftsführer und zentrale Einkäufer – im Blickfeld“, unterstreicht Schüler. „Genau das sind die Entscheidungsträger, die sich quer durch das gesamte Unternehmen für Optimierungspotenziale bei Produkten wie Prozessen interessieren – und damit unsere Partner beim Consulting. Gemeinsam mit ihnen ziehen wir an einem Strang, wenn es um hohe Qualität und geringere Kosten geht.“
Sind Einkauf oder Geschäftsleitung von dem im Quick-Check aufgespürten Potenzial aufgeschlossen, wird die nächste Consulting-Stufe, der Check-up, angegangen. Wieder im direkten Dialog werden beim Check-up die gemeinsam definierten Themen und Bereiche im Detail unter die Lupe genommen. Es erfolgt eine Tiefenauswertung, bei der die eingesetzten Produkte, Softwaretools, Prozesse und Abläufe sowie die Effizienz der bisherigen Lösung vor Ort durchleuchtet werden. „Bei Bedarf zerlegen wir die Applikation beim Kunden“, so Schüler. „Oft muss man tief in den Prozess eindringen, um das gesamte Verbesserungspotenzial zu erkennen.“
Beim Check-up, der zu einem moderaten Paketpreis angeboten wird, gibt es am Ende detaillierte Vorschläge für effizienzsteigernde bzw. kostensenkende Maßnahmen. Gekoppelt daran sind konkrete Berechnungen zum ‚Return-on-Investment’. Das Maßnahmenbündel kann ganz unterschiedlich aussehen: Hierzu gehören etwa Workshops oder Schulungen, die gezielte Einführung produktiver Engineering-Tools oder die konsequente Nutzung modularer Bauteile bzw. Systemkomponenten für die (Neu-)Auslegung ganzer Produktgruppen.
„Bei einem Großteil unserer Projekte stoßen wir schon bei der Produktanalyse auf erhebliche Einsparpotenziale – und helfen dem Kunden, über den Umstieg auf mehr standardisierte Komponenten Zeit und Kosten zu sparen“, berichtet Berater Tim Kramer. „Dabei ist man oft verblüfft, wie viel Spielraum unser modular gestalteter Komponentenbaukasten für die Schaffung individueller Produkte – vom Schaltschrank bis zum Bediengehäuse – bietet.“ Voll genutzt wurde dieser Ansatz etwa bei der Gestaltung einer einheitlichen Bedienlösung für die Fertigungsanlagen eines weltweit führenden Tabakunternehmens. Gesucht wurde ein auf einem mobilen Standfuß montiertes Bediengehäuse mit Tastatur, in dem Büro-PC und TFT untergebracht werden mussten. Hatte der Zigarettenhersteller hierfür in der Vergangenheit unterschiedliche Sonderlösungen im Einsatz, entwickelten die Rittal-Systemberater eine maßgeschneiderte Bedienlösung aus reinen Serienprodukten. Konkret wurde ein Gehäuse aus dem „Comfort Panel“-Sortiment konfiguriert. Dabei hat Rittal Klimaberechnungen durchgeführt und die entsprechenden Bauteile für die komplette Systemlösung spezifiziert, die seither, fix und fertig montiert, vom Lieferzentrum an den Kunden geht – und dort universell zum Einsatz kommt. „Mit unserem Konzept konnten wir Kostenvorteile auf breiter Front bieten – vom standardisierten Produkt über die Logistik bis hin zu einfacher und schneller Wartung“, so Kramer.
Einen zentralen Stellenwert beim System-Consulting nehmen die unterschiedlichen Engineering-Tools ein, mit denen Rittal den Kunden neue Wege zu einem integrativen, effektiven Workflow bei Planung und Konstruktion erschließt. Dieser Bereich ist besonders wichtig, da bis zu 80 % der eigentlichen Produktkosten im Entwicklungsprozess festgelegt werden.
Im Fokus stehen dabei u. a. das effiziente Engineering mit RiCAD 3D für die Mechanikkonstruktion, die Planungssoftware Power Engineering 5.0 für den Aufbau von Niederspannungsschaltanlagen sowie das Software-Tool Therm 6.0 für die schnelle und exakte Dimensionierung von Kühlgeräten. Unterstützung gibt es auch von den Rittal-Tochterunternehmen Eplan und Mind8, die disziplinübergreifende Engineering-Lösungen anbieten. So verfügen die angebotenen Planungs-Tools über eine durchgängige Datenbasis, die den nahtlosen Transfer von Konstruktionsdetails in die Eplan-Plattform mit etablierten CAE-Programmen wie Eplan ElectricP8, Eplan Cabinet oder Eplan Fluid garantieren. „Bei Bedarf können wir beim Consulting auch auf das Know-how unserer Töchter zugreifen – und unseren Kunden so zusätzlichen Mehrwert bieten“, lautet Schülers Fazit.
Hans-Robert Koch Rittal, Herborn
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