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Sicherer Transport von defekten Lithium-Ionen-Batterien

Verpackungstechnik
Sicherer Transport von defekten Lithium-Ionen-Batterien

Lithium-Ionen-Batterien überzeugen durch geringes Gewicht und hohe Effizienz. Sind die Akkus allerdings beschädigt, dann sind für deren Transport spezielle Lösungen erforderlich.

Aus Elektrofahrzeugen, Akkuschraubern und Smartphones sind Lithium-Ionen-Batterien aufgrund ihrer hohen Effizienz und ihres geringen Gewichts nicht mehr wegzudenken. Doch werden die Energiespeicher beschädigt, bergen sie wegen ihrer hohen Energiedichte eine erhebliche Brandgefahr. Daher stehen gerade Händler von E-Bikes, E-Autos oder Akkuwerkzeugen vor der Herausforderung, defektes Material sicher zu lagern oder zurück zum Hersteller zu transportieren. Der Verpackungsexperte Zarges erweitert sein Portfolio um eine Lösung speziell für den Transport und die Lagerung von beschädigten Lithium-Ionen-Batterien. Mit der neuen Aluminiumkiste K470 Akku Safe soll das Problem nun nachhaltig gelöst werden.

Die Innovation der Spezialisten aus Weilheim kommt zur rechten Zeit auf den Markt, denn der Trend zur Elektromobilität sorgt dafür, dass die Automobilindustrie immer mehr Lithium-Ionen-Batterien entwickelt. Auch in E-Bikes sind sie ein zentraler Bestandteil. Da die relativ leichten Batterien maximale Leistung erzielen können, schätzen Anwender sie ebenfalls in Akkuschraubern, elektrischen Gartengeräten und anderen Werkzeugen. Doch eine falsche Handhabung kann Schäden am Akku verursachen und im schlimmsten Fall verursacht die beschädigte Batterie einen Brand. Daher zählen Lithium-Ionen-Batterien zum Gefahrgut und dürfen nur in sicheren Behältnissen transportiert werden.

Normalerweise sollte sich der Anwender schnell in Sicherheit begeben, wenn aus einer Verpackung, in der eine Batterie gelagert wird, Rauch austritt. Ganz anders jedoch bei der Zarges-Kiste K470 Akku Safe. Hier signalisiert der Rauch, dass gerade Brandschäden verhindert werden. Die neue Gefahrgutverpackung ist speziell darauf ausgerichtet, defekte oder beschädigte Batterien bequem und sicher zu transportieren und zu lagern. Die Innenausstattung des Behältnisses ist mit einem sogenannten intumeszierendem Material beschichtet. Im Fall eines Brandes schäumt das Innenleben des Koffers auf und verhindert so, dass sich die Flammen ausbreiten. Das saugfähige Spezialmaterial sorgt dafür, dass feste Bestandteile aus den Batteriegasen herausgefiltert werden und flüssige Elemente an der Faseroberfläche kondensieren. Somit unterbindet die Aluminiumkiste, dass austretende Brandgase sich entzünden können.

„Eine Gefahrgutkiste muss im Ernstfall die Energie abfedern, die bei einem Brand frei wird“, erklärt Michael Blum, Produktmanager bei Zarges. Daher wurde das neue Produkt einem Brandtest mit strengen Kriterien unterzogen. Der Hersteller verfügt über eine eigene vom Bundesamt für Materialforschung (BAM) anerkannte und überwachte Prüfstelle für die Bauartprüfung von Gefahrgutverpackungen. Um nachzuweisen, dass die Gefahrgutkiste der Energie, die bei einem Brand freigesetzt wird, ebenso standhält wie einer besonders groben Behandlung, musste sie zunächst einige Tests bestehen. Dazu wurden intern ein Stapeldrucktest sowie fünf Falltests aus 1,8 m Höhe durchgeführt. Darüber hinaus wurde die Kiste in einem externen Brandlabor getestet. Auf diese Weise sollte sichergestellt werden, dass die Vorschriften des europäischen Übereinkommens über die internationale Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße erfüllt werden. Hierbei gilt es, gefährliche Reaktionen, Flammenbildung sowie Wärmeentwicklung zu unterbinden. Entzündet sich eine Batterie in der Verpackung, dürfen sich außerhalb davon keine Flammen bilden und es darf eine Außentemperatur von 100 °C nicht dauerhaft überschritten werden. Die Gefahrgutkiste für Li-Ionen-Batterien hat nicht nur die internen Tests bestanden, sondern als erster Aluminium-Behälter auch die neue BAM-Festlegung erhalten. Diese erlaubt neben dem Transport von beschädigten Batterien auch den Transport von defekten, reaktionsfähigen Batterien in der neuen Kiste von Zarges.

Die neue Aluminiumkiste K470 Akku Safe ist ab sofort verfügbar und kommt mit einem Gewicht von 11,5 kg daher. Die Innenmaße des Produkts betragen 550 x 550 x 220 mm. Die Polsterung bietet eine niedrige Wärmeleitfähigkeit und ist weder brennbar noch elektrisch leitend. Die Kiste entspricht nach eigenen Angaben allen Vorgaben des Europäischen Übereinkommens über die internationale Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße. (ub)


Zarges-Produktmanager Michael Blum erklärt, worauf beim Transport defekter Lithium-Ionen-Batterien ankommt.

„Beschädigte Akkus sind Gefahrgut“

Herr Blum, was ist beim Transport von beschädigten Lithium-Ionen-Akkus zu beachten?

Das Produkt muss gesichert werden und man braucht eine geeignete Verpackung. Dabei sind alle Vorgaben aus den Gefahrgut- und Verpackungsvorschriften einzuhalten, denn beschädigte Akkus sind Gefahrgut. Je nach Verkehrsträger sind die Vorgaben für den Transport im Straßen- oder Schienenverkehr beziehungsweise für See- oder Luftfracht zu beachten.

Zarges hat eine spezielle Kiste für den Transport von beschädigten Batterien entwickelt. Wie kam es dazu?

Akkus sind sensibel. Deswegen bleibt es nicht aus, dass sich Händler auch mit beschädigten Batterien befassen müssen. Einer unserer Kunden ist mit dieser Herausforderung an uns herangetreten. Ein Team von internen Spezialisten hat dann zusammen mit dem Kunden eine Lösung entwickelt. Unsere jahrzehntelange Erfahrung mit Verpackungen für Lithium-Ionen-Batterien hat dabei eine entscheidende Rolle gespielt.

Wie verhindert die neue Gefahrgutkiste einen Brand?

Das Besondere an dem neuen Produkt ist die Innenausstattung, die weder brennbar noch elektrisch leitend ist. Entzündet sich die Lithium-Ionen-Batterie, schäumt das Innenleben der Kiste auf und verhindert, dass sich die Flammen ausbreiten. Das saugfähige Spezialmaterial sorgt dafür, dass feste Bestandteile aus den Batteriegasen herausgefiltert werden und flüssige Elemente an der Faseroberfläche kondensieren. Somit unterbindet die Aluminiumkiste, dass austretende Brandgase sich entzünden können. Durch das verminderte Brandrisiko können Servicebetriebe somit selbst beschädigte Batterien sicher transportieren.

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