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Augmented Reality: Das Aus der klobigen Datenbrillen

Augmented Reality
Das Ende der klobigen Datenbrillen

Das Ende der klobigen Datenbrillen
So klein, dass man es dazuschreiben muss: Das OLED-Mikrodisplay für die Logistik ist nur 0,19 Zoll groß. Bild: Claudia Jacquemin, Fraunhofer FEP
Das Fraunhofer FEP und das koreanische Start-up LetinAR präsentieren auf dem „Mobile World Congress“ eine Optiklösung, die miniaturisierte und stromsparende AR-Systeme ermöglicht. Das Ende der klobigen Datenbrillen rückt näher.

Augmented-Reality (AR) ist in der Industrie angekommen und durchdringt immer mehr Lebensbereiche. Selbst in Spielzeugen wird AR inzwischen eingeführt und lässt virtuelle Welten auf Spielteppichen entstehen oder die altbewährte Spielzeugeisenbahn virtuell über die Schienen in heutigen Kinderzimmern fahren. Bei großen Logistikunternehmen und Autobauern gehören Wearables bereits zum Arbeitsalltag. Datenbrillen oder andere Anzeigelösungen am Kopf oder Körper lotsen die Arbeiter durch komplexe Arbeitsabläufe.

Trotzdem gibt es noch Defizite, die das Arbeiten mit freien Händen und ohne Ändern des Blickfokus behindern, teilt das Fraunhofer FEP mit. Den derzeit erhältlichen AR-Brillen mangelt es an Nutzerfreundlichkeit und Ergonomie für den langfristigen Einsatz. Aufgrund aufwändiger Optikelemente und Displays sind es überdimensionale „Boxen“ vor dem Gesicht mit engem Sichtfeld, ungenauer Farbauflösung und kurzen Akkulaufzeiten, die in teuren Produktionsprozessen entstehen – und den Durchbruch von AR verzögern.

Auf dem „Mobile World Congress“ (MWC) vom 25. bis 28. Februar in Barcelona stellen nun das Fraunhofer FEP und das Start-up LetinAR einen Demonstrator vor, der ganz anders ist (Hall Congress Square, Stand CS80): leicht, klein und stromsparend.

Mit der sogenannten PinMR-Technologie macht es LetinAR möglich, dass Brillengläser das von einem Mikrodisplay erzeugte Licht reflektieren und in die menschliche Pupille leiten. Das menschliche Auge kann die Spiegel, die kleiner als die Pupillen sind, nicht erkennen. Der Betrachter sieht das reale und das virtuelle Bild aus dem Mikrodisplay also bequem gemeinsam.

Die Datenbrille der Zukunft ist extrem leicht und kompakt

Diese speziell entwickelte Pin-Spiegel-Optik (PinMR) wurde nun mit der OLED-Mikrodisplay-Technologie des Fraunhofer FEP kombiniert. Das laut FEP-Forschern extrem kleine und sehr stromsparende OLED-Mikrodisplay eignet sich für kleine, miniaturisierte und leichte Systeme, die einfach in Brille, Kappe oder Helm zu integrieren sind. Die FEP-Technologie ermögliche scharfe und helle Bilder mit sehr hohen Kontrasten über einen sehr weiten Dynamikbereich. Darüber hinaus sorge ein innovatives Bluetooth-Konzept für eine energiesparende Kommunikation mit dem Wearable/Display. Zum Beispiel in der Logistik können somit Scannerdaten direkt an die AR-Brille übertragen werden, ohne dass die Arbeitsschicht für Ladezeiten unterbrochen werden müsste.

AR-Datenbrillen werden künftig so einsatzfähig wie die heutigen Smartphones

Um mögliche Technologieentwicklungen und -transfers anzubahnen, stellen die beiden Partner auf dem MWC einen ersten gemeinsamen Datenbrillen-Demonstrator vor. Jeonghun Ha, CTO des koreanischen Unternehmens LetinAR, sagt: „Die Zusammenarbeit zwischen LetinAR und Fraunhofer FEP wird die technischen Barrieren abbauen, die den Durchbruch von Augmented-Reality-Brillen lange behinderten.“

Dr. Uwe Vogel, Bereichsleiter Mikrodisplays und Sensoren am Fraunhofer FEP, erklärt die Vorteile: „Diese Verschmelzung von Technologien wird hoffentlich bald zu extrem kleinen, leichten und elektrooptisch effizienten Bauelementen für Datenbrillen und anderen Wearables führen.“ Dabei denkt er an AR-Systeme, die immer einsatzbereit sind, so wie beispielsweise heutige Smartphones. (os)

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