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Hydraulik: Dichtheit verkaufen und Herstellkette perfektionieren

Hydraulische Leitungskomponenten
Dichtheit verkaufen und Herstellkette perfektionieren

Know-how durch Entwicklungen und Akquisitionen bündeln, Logistikprozesse straffen und in modernste Fertigungsmethoden investieren – mit dieser Strategie betreibt die Stauff-Gruppe aus Werdohl Zukunftssicherung.

Werner Möller
Fachjournalist in Essen

Vor genau 100 Jahren wurde ein erstes Industrieprodukt der deutschen Industrienorm unterworfen: ein Kegelstift mit der Bezeichnung „08/15“. Da passte es thematisch gut, dass die Stauff-Gruppe aus Werdohl, ein Normprodukthersteller und Komplettanbieter von hydraulischen Leitungen, Fachjournalisten einen Einblick in den Produktionsprozess gab.

„Grundsätzlich ist Innovation bei einem Normprodukt eine Herausforderung“, erklärt Jörg Deutz. Der CEO der Stauff-Gruppe sieht daher die das Normprodukt begleitenden Herstellungs-, Behandlungs- und Logistikprozesse im Fokus seiner Optimierungsstrategien. Bei der Oberflächenvergütung hat Stauff schon früh den Schritt von der Gelbverzinkung direkt zur Zink-Nickel-Beschichtung vollzogen. Sie gleicht optisch dem Edelstahl und gilt als äußerst korrosionsbeständig. Dazu arbeitet Stauff mit einem Galvanikunternehmen in unmittelbarer Nachbarschaft zusammen.

Kürzere Lieferzeiten bei wachsender Nachfrage

Konkret umgesetzt ist das Projekt „kürzere Lieferzeiten bei wachsender Nachfrage“ nach Markteinführung des Rohrverschraubungsprogramms Stauff Connect in Deutschland und der Übernahme der Voswinkel GmbH, die Pressfassungen produziert. „Auf diese Situation haben wir uns rechtzeitig vorbereitet“, sagt Jörg Deutz. 2017 wurde das Logistikzentrum Neuenrade in unmittelbarer Nähe zum Hauptsitz erneut ausgebaut: Im automatischen Kleinteilelager finden mehr als 55000 Behälter in acht „Gassen“ Platz, während das Hochregallager gleichzeitig auf mehr als 10 500 Palettenstellplätze in vier Gassen erweitert wurde. Hier wird an zwölf Kommissionier- und weiteren Montage- und Verpackungsarbeitsplätzen im Zwei- oder Dreischicht-betrieb gearbeitet.

Liefertermintreue von über 95 %

Seit Anfang Januar 2018 werden von Neuenrade aus auch sämtliche Voswinkel-Komponenten an Kunden im In- und Ausland mit einer Liefertermintreue von über 95 % ausgeliefert. Auch kundenspezifische Sonderoptionen sind flexibel umsetzbar: So kann im Logistikzentrum bei Bedarf sowohl auf Fremdteile als auch auf Zusatzetiketten oder abweichende, kundenspezifische Verpackungseinheiten und -materialien zugegriffen werden. Für lagerhaltige Einzelteile garantiert Stauff die Lieferung am Folgetag für nationale und verschiedene internationale Sendungen. Mit dem Status als „Bekannter Versender“ und als „Zugelassener Wirtschaftsbeteiligter“ im Zollrecht verlassen etwa 15000 einzelne Pack- oder Frachtstücke monatlich das Logistikzentrum.

Produktionstechnisch wurde am Standort Werdohl kürzlich eine CNC-gesteuerte Rundtaktmaschine für Rohrverschraubungen in Betrieb genommen. Darauf lassen sich jährlich rund 1,5 Mio. Winkelverschraubungen, T-Verschraubungen und Kreuzstücke auf Basis von Schmiederohlingen herstellen. Eine zweite Rundtaktmaschine für die Fertigung gerader Verbindungen aus Stangenmaterial mit doppelt so hoher Ausbringungsmenge wird im April ihre Arbeit aufnehmen.

Jährliche Fertigungskapazität von 15 Millionen Teilen

„Mit diesen Anlagen erhöhen wir unsere Fertigungskapazitäten von zehn auf 15 Millionen Teile jährlich und gewährleisten unseren Kunden auch angesichts der aktuell kontinuierlich steigenden Nachfrage eine noch höhere Verfügbarkeit“, argumentiert Carsten Krenz, als Geschäftsführer bei Stauff unter anderem für die Fertigung verantwortlich, die Investition in Höhe von 6,2 Mio. Euro.

Alle zehn Produktgruppen wachsen deutlich

Konjunkturell bedingt verzeichnen alle zehn Produktgruppen deutliches Wachstum – das stärkste erwartungsgemäß bei Stauff Connect. Das Verschraubungsprogramm ist für Verbindungen und Anschlüsse metrischer Rohrleitungen mit Durchmessern von 6 bis 42 mm nach DIN 2353 und ISO 8434-1 ausgelegt. Auf weiteren Bearbeitungszentren können kurzfristig kleinere und mittlere Serien sowie kundenspezifische Varianten gefertigt werden.

Jörg Deutz: „Derzeit werden wir in unserer Strategie, zusammen mit den Voswinkel-Produkten, alle Komponenten für hydraulische Leitungen aus einer Hand anzubieten, vom Markt bestätigt. Auch im internationalen Wettbewerb erreichen wir unter den Komplettanbietern, die sämtliche Produkte selbst entwickeln und herstellen, einen der vorderen Plätze.“ Seit der Zusammenlegung von Vertrieb und Logistik Anfang Januar können Kunden beider Unternehmen alle Produkte über die Walter Stauffenberg GmbH & Co. KG aus einer Hand beziehen. In Zukunft kann sich Deutz vermehrt Produkte aus dem 3D-Drucker für Spezialanfertigungen vorstellen. Auch das Thema Montagesicherheit rückt zunehmend in den Vordergrund und mit Blick auf Industrie-4.0 auch das Monitoring von Montageschritten via Internet.


Stauff-Gruppe im Überblick

Seit mehr als 50 Jahren entwickeln, produzieren und vertreiben die Unternehmen der Stauff-Gruppe Leitungskomponenten und Hydraulikzubehör für den Maschinen- und Anlagenbau und die industrielle Instandhaltung über Niederlassungen in 18 Ländern. Weltweit sind etwa 1400 Mitarbeiter tätig, davon 560 in Deutschland. Sie erwirtschaften 2017 einen Außenumsatz von über 236 Mio. Euro.

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